Statement zur aktuellen Bitkom Studie Rechenzentren in Deutschland

  • Herbert Radlinger, VP Projects and Solutions bei NDC GARBE

Die aktuelle #Studie der #Bitkom über die derzeitige Marktentwicklung im Bereich Rechenzentren zeigt: Die Nutzung der Abwärme von Rechenzentren hat ein großes Potenzial, der drohenden Gasknappheit entgegenzuwirken. Laut #Bitkom Berechnungen könnten dadurch rund 350.000 Haushalte pro Jahr versorgt werden. Doch nicht nur Wohnsiedlungen sollten in diese Überlegungen einbezogen werden. Die Abwärme ließe sich auch hervorragend für industrielle Prozesswärme nutzen.

Um einen solchen Prozess langfristig zu etablieren, gibt es allerdings noch viel zu tun. Angefangen bei der #Kühlung innerhalb des Rechenzentrums. Nach wie vor ist hier die Luftkühlung weit verbreitet. Eine effizientere #Alternative ist jedoch die Wasserkühlung. Im Gegensatz zur Luftkühlung wird bei der Wasserkühlung nicht die gesamte #Hardware gekühlt, sondern nur die empfindlichen Chip-Komponenten. Das heiße Wasser kann anschließend direkt in ein angebundenes Wärmenetz eingespeist werden – sofern vorhanden. Da keine Kältemaschinen und weniger Strom benötigt werden, sinken demnach auch die Investitionskosten und Betriebskosten.

Damit eine effiziente Abwärmenutzung in Zusammenhang mit Wasserkühlung realisiert werden kann, müssen nicht nur die Netze ausgebaut werden. Auch die IT muss dieses Verfahren in ihre Entwicklung einbeziehen. Serverräume und Hardware müssen von Beginn an für Wasserkühlung und Abwärmenutzung entwickelt und aufgebaut werden. Um hierfür einen Anreiz zu schaffen, sollten die eingesetzten Softwareanwendungen (Apps) in Bezug auf ihre Energieeffizienz bewertet und zertifiziert werden. Dieser Ansatz führt nicht nur dazu, dass die Nutzung der Abwärme besser geplant und durchgeführt werden kann, sondern auch zu effizienteren Softwareprogrammen und Betriebssystemen. So kann auch der Stromverbrauch der IT Prozesse gesenkt werden.

Nun liegt es in der Hand der (lokalen) #Politiker, Rechenzentren in ihre regionalen Entwicklungsplänen zu integrieren. Oft liegt es an der mangelnden Planung, Synergien zwischen Rechenzentren und Kommunen zu erzielen. Durch die richtige Standortwahl und einer Verpflichtung der Kommunen, in Nahwärmenetze zu investieren, könnten die für die Abwärmenutzung notwendigen Strukturen vorsorglich integriert werden. Während heutzutage die von Rechenzentren erzeugte Wärme meist ungenutzt in die Umwelt entweicht, könnte die Abwärme - und ihre effiziente Nutzung - letztlich einen wichtigen Beitrag für unsere Zukunft leisten. Davon profitiert jeder Einzelne.

Über Herbert Radlinger

Herbert Radlinger verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Rechenzentrumsbranche sowie in den Bereichen Technologie, Bau und Lieferkettenmanagement. Er ist als Vice President für Projekte und Lösungen sowie als technischer Leiter bei NDC GARBE tätig. Zuvor war er Managing Director bei der M und W Group (EXYTE) in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Über NDC GARBE Data Centers Europe GmbH 

Gegründet 2019 ist NDC GARBE Data Centers Europe GmbH ein deutscher Rechenzentrumsentwickler mit Standorten in Hamburg und München. Der aktuelle Fokus des internationalen Teams liegt auf Projekten in den nachfragestärksten Märkten in Deutschland und dem benachbarten Ausland. Das Joint Venture zwischen NDC Data Centers GmbH (www.ndc-datacenters.com) und GARBE Industrial Real Estate GmbH vereint dabei Jahrzehntelange Erfahrung in der Entwicklung europäischer Immobilienstandorte mit profunder Kenntnis der Data Center Technologien und Verständnis des Marktes. Ob auf Basis der standardisierten und kostenoptimierten Architektur des NDC Cubes oder eines #Rechenzentrums nach kundenspezifischen Anforderungen, versichert NDC GARBE über alle Projektphasen hinweg einen reibungslosen Ablauf und eine termingetreue Fertigstellung.