Typisch Mann! Was bedeutet Männlichkeit überhaupt?

Männern werden heute Bilder von Männlichkeit eingeflößt, die teilweise sehr ambivalent sind und nicht ihrem Naturell entsprechen. Moderne Philosophien, hedonistischer Konsum, Streben nach angeblicher Macht, überholte Männlichkeitsideale und viele mehr prasselt medial auf sie ein. Doch dies entspricht nicht der wahren Identität des Mannes. Der #Mann muss seine Liebe zur Erde und zur ganzheitlichen Gesundheit wiederentdecken. Er muss für Gemeinschaft und Mitgefühl kämpfen statt um Macht und Herrschaft. Männer müssen wieder Männer sein! Marius Bundt, ein Experte für #Mental und Energetik #Coaching für Männer, weiß, wie man diesen Prozess startet. Gerne teilt er seine Gedanken in diesem Gastbeitrag.

Zwischen Gehabe und Politikum

Die Frage, was es dieser Tage bedeutet, ein Mann zu sein, fördert viele sehr widersprüchliche Antworten zutage. Mann sieht vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr! Dadurch entstehen viele widersprüchliche Zeitgeist-Phänomene. So reichen aktuell populäre (oder zumindest aggressiv kolportierte) Bilder von Männlichkeit vom Frönen eines hedonistischen Konsums bis hin zur kompletten Umkehr aller Geschlechterunterschiede, die nur als Ergebnis sozialer Strukturen weg erklärt werden. Werte im Sinne des männlichen Selbstverständnisses werden dabei gar nicht berücksichtigt. Was dabei verflacht und hinten angestellt wird, ist die echte männliche Identität.

Männer befinden sich in einer Identitäts-Krise. Aber die genaue Bedeutung dieser männlichen Krise und die identifizierten Symptome sind sehr unterschiedlich. Denn eben daran arbeiten sich die kulturell-politischen Institutionen ab … und erkennen im Eifer des Gefechts gar nicht ihren eigenen Anteil an dieser Krise. Politisch konservative Quellen sehnen sich fast offen nach den 1950er Jahren und deren #Familienbild und #Männerbild zurück. Für selbsternannte Progressive sind hingegen traditionell männliche Werte ganz klar die Wurzel allen Übels. Entsprechend unerbittlich stehen sich diese beiden Extreme im politischen Tauziehen gegenüber. Und das Tau ist die männliche Seele. Männlichkeit ist zu einem wichtigen politischen Thema unserer Zeit geworden. Insbesondere auf junge Männer prasseln dementsprechend viele ambivalente Bilder ein. Vor allem weil dieser politische Kampf nicht nur offen sondern gerne auch kulturell und zwischen den Zeilen ausgetragen wird.

Schein oder Sein?

Politische Grabenkämpfe prägen das Streben nach der eigenen männlichen Identität. Viele von ihnen enden in narzisstischer Männlichkeit. Hedonistische Körperverehrung, Erfolgshunger um jeden Preis, sozialer Geltungsdrang als Maß für die eigene Männlichkeit sind nur einige der möglichen Ausprägungen. Männer scheinen auf einen primitiven, impulsiven Kern reduziert zu sein. Weil sie dort einfache Gewissheit finden, können sie den Problemen und Herausforderungen unserer Zeit vermeintlich selbstbewusst die Stirn bieten. Und werden so politisch instrumentalisierter Teil des Problems! Um dies zu realisieren, muss ich nur auf meinen eigenen Werdegang blicken.

Schon zu Schulzeiten stellte ich mir eine Frage: »Was soll das alles?« Ich ließ mich nie abspeisen mit den pauschalen Verallgemeinerungen, die man typischerweise zu hören bekam. Also habe ich mich auf die Suche gemacht und kam so recht folgerichtig mit dem Bereich der Persönlichkeitsentwicklung in Kontakt. Doch das, was ich fand, war niemals wirklich spirituell motiviert – geschweige denn authentisch. Stattdessen stieß ich auf ein Bild, das Persönlichkeit einfach nur als wahlweise Erfolg maximierenden oder sabotierenden Werkzeugkoffer auffasst. Persönlichkeit als eine Serie von Konditionen und mentalen Modulen! Das bestärkte mich zwar insoweit, da ich mich anscheinend nach Belieben »weiterentwickeln« konnte. Folglich war ich hochmotiviert, immer »besser« zu werden. Jedoch war der Maßstab ein rein oberflächlicher.

Ich züchtete mir eine Idee von männlicher Energie heran, die im Grunde ein erfolgshungriger #Ego #Trip war. Den ganzen Tag war ich nur noch am klotzen, um falsche, im Kern vollkommen unpersönliche Allerwelts #Ziele zu verfolgen: #Geld, Frauen, Status et cetera. Meinen Hunger nach sinnstiftenden Antworten, der mich überhaupt erst auf diese Reise geführt hatte, konnte das aber nie stillen. So lebte ich nach außen erfolgreich, war in meinem zentralen Streben aber eigentlich gescheitert. Eine harte (jedoch dringend notwendige) Erkenntnis, die seither eine Kraft in mir entfesselt hat, von der ich nie zuvor geträumt hätte.

Männliche Spiritualität

Während sich die politischen Extreme unserer Tage in ihren Forderungen nach und an Männlichkeit scharf widersprechen, irren sie ironischerweise alle auf der gleichen Ebene. Sie wollen den Mann als beflissenen Soldaten. Gehorsam gegenüber Autorität und der nach Status heischende Wunsch, zu gefallen, sollen als zentrale Motivationen dienen. Doch das hat mit Spiritualität eben so wenig zu tun, wie mein persönlicher Irrweg es hatte.

Stattdessen müssen sich Männer von Soldaten zu spirituellen Kriegern wandeln! Sie müssen ihren wahren Kern wiederfinden. Wenn wir im Anblick aktueller Herausforderungen und der verheerenden Auswirkungen auf die Welt, die unsere bisherigen Irrwege heraufbeschworen haben, bestehen wollen, dann müssen die Männer ihre intuitive Souveränität wieder entdecken. Das heißt, dass mit vielen falschen Idealen gebrochen werden muss. Seien diese eingeschliffene Traditionen, die Männlichkeit allein als Statusfrage bewerten oder vermeintlich progressive Strömungen, die einer Frage nach Männlichkeit quasi die Daseinsberechtigung absprechen.