Matthäus Passion im 7. Symphoniekonzert der Bielefelder Philharmoniker, Orchester spielt Johann Sebastian Bachs Oratorium

Im 7. Symphoniekonzert spielen am Freitag, 8. April 2022, um 19 Uhr, und am Sonntag, 10. April 2022, um 11 Uhr, die Bielefelder Philharmoniker unter Leitung von Generalmusikdirektor Alexander Kalajdzic Johann Sebastian Bachs berühmte Matthäus Passion. Bachs Opus magnum musiziert das Orchester mit dem Maulbronner Kammerchor, dem Knabenchor der Chorakademie am Konzerthaus Dortmund, renommierten Gastsolisten sowie Mitgliedern des Musiktheaterensembles am Theater Bielefeld.

Als Johann Sebastian Bach 1727 mit der Matthäus-Passion sein zweites großes Oratorium über die Leidensgeschichte Christi schrieb, war er seit vier Jahren als Kantor und Musikdirektor an der Thomaskirche und der Nicolaikirche tätig. Außerdem war er für die Kirchenmusik in zwei weiteren Gemeinden sowie für den Musikunterricht in der Thomasschule zuständig. Über die Hintergründe und Rezeption der Uraufführung der Matthäus Passion ist erstaunlich wenig bekannt.

Aufgebaut ist das Passionswerk in einem Wechsel aus dramatischen Doppelchören, Rezitativen, solistischen Arien und Chorälen. Wiederverwendung von Melodien, Wiederholungen in einer einzigen Sequenz und der gezielte Einsatz sowohl von Klängen als auch von Stille zur dramatischen Akzentuierung kennzeichnen das in zwei Teile gegliederte Oratorium. Für das Libretto stützte sich Bach auf einen einheitlich strukturierten Text, geschrieben von Picander alias Christian Friedrich Henrici. Die Dichtungen basieren auf Passionspredigten des Universitätstheologen Heinrich Müller aus Rostock. In dessen inniger und herzlicher Ausdrucksweise offenbart sich das Besondere der Matthäus-Passion: Nicht nur ihre gewaltigen Dimensionen, sondern gerade ihre inhaltliche Authentizität machen das Werk so außergewöhnlich: Jesus ist hier nicht der »Held aus Juda« oder »Herr, unser Herrscher « wie in vergleichbaren Werken, sondern das »liebe Herz«, der »treue Jesus« und »mein Heiland«, der »aus Lieb und Huld« sein Leiden auf sich nimmt. Daraus spricht eine zutiefst menschliche Aneignung des Passionsgeschehens, die schon die Zuhörer der 4 verbürgten Aufführungen zu Bachs Zeit zwischen 1727 und 1742 beeindruckt haben dürfte.

Nach Bachs Tod geriet das Werk jedoch in Vergessenheit. Seine Musik galt als altmodisch und spröde. Erst der junge Felix Mendelssohn Bartholdy erweckte das Werk mit der Berliner Singakademie 1829 wieder zum Leben – gut 100 Jahre nach dessen Uraufführung. Damit leitete Mendelssohn Bartholdy eine weltweite Bach-Renaissance ein.

Der Maulbronner Kammerchor ist der Chor der Klosterkonzerte Maulbronn, einem jährlich stattfindenden Festival im #UNESCO Weltkulturerbe Kloster Maulbronn. 1983 durch Jürgen Budday gegründet, wird der semiprofessionelle Kammerchor mit Schwerpunkt auf geistlicher A cappella Musik seit 2016 von Benjamin Hartmann geleitet. Neben regelmäßigen Einladungen in die wichtigsten Kirchen Süddeutschlands, zum Beispiel die Stiftskirche Stuttgart, dem Bamberger Dom oder das Ulmer Münster, gastiert der Chor immer wieder bei größeren Festivals.

 Der Knabenchor der Chorakademie am Konzerthaus Dortmund ist gern gehörter Gast im Konzerthaus Dortmund und im Dortmunder Theater. Gleichsam ist er musikalischer Botschafter der Stadt Dortmund und des Ruhrgebiets bei Auftritten im Inland und Ausland, etwa in renommierten Opernhäusern in Amsterdam, Madrid, Hamburg oder Berlin. Ebenso Teil der circa 100 Vorstellungsmitwirkungen in der Saison sind Konzerte in der Elbphilharmonie in Hamburg, im Konzerthaus Bozar in Brüssel oder beim Opernfestival in Aix-en-Provence.

Es singen beim 7. Symphoniekonzert Lorin Wey (Evangelist), Frank Dolphin Wong (Jesus), Cornelie Isenbürger (Sopran), Anke Vondung (Alt), Jörg Dürmüller (Tenor) und Daniel Ochoa (Bass).

Karten sind ab 16 Euro an der Theater und Konzertkasse, Altstädter Kirchstraße 14, Telefon +49521515454 und #online erhältlich. Eine Einführung mit Lea Nitsch findet 45 Minuten vor Konzertbeginn statt.