»Hilfe, Corona hat unsere Ehe gesprengt!«

Homeoffice, Homeschooling, Corona-Angst – die Pandemie hat Paaren und Familien in den vergangenen Monaten viel Kraft und Nerven gekostet. Die Krise deckt zudem schonungslos Beziehungsdefizite, Paarkonflikte und Belastungsgrenzen der Beteiligten auf, berichtet Dr. phil. Dirk Klapperich, Heilpraktiker für Psychotherapie mit eigener Praxis in Berlin. Scheinbar intakte Familien und Paarkonstellationen drohen nun auseinander zu brechen. Wie man die Beziehung stärken kann, erklärt Dr. Klapperich gerne im folgenden Gastbeitrag.

Der Experte Dirk Klapperich war 22 Jahre lang als Fernsehjournalist tätig und entschloss sich 2017 dazu, eine Ausbildung an der Berliner Paracelsusschule für Heilpraktiker zu beginnen. 2019 hat er diese erfolgreich abgeschlossen und darf sich seitdem Heilpraktiker für Psychotherapie nennen. Dirk Klapperich arbeitet von Berlin-Steglitz aus und versteht sich als hilfreicher, vertrauensvoller und authentischer Begleiter des Klienten auf dem Weg der Besserung in allen Lebenslagen. Zu seinen Qualifikationen zählen unter anderem die klientenzentrierte Gesprächstherapie, Hypnose, EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), MEK (Meridianklopftechnik), kognitive Verhaltenstherapie und Resilienztraining. Zudem ist er zertifizierter Burnout-Berater, zertifizierter Kommunikations- und Medientrainer und Mitglied im Verband Freier #Psychotherapeuten, #Heilpraktiker für #Psychotherapie und Psychologischer Berater.

Dr. Klapperich ist seit 12 Jahren verheiratet und hat zwei schulpflichtige Kinder. Die Pandemie hat selbst ihm als Experten und seiner Familie emotional viel abverlangt.

1. Corona darf nicht alles dominieren!

Corona ist derzeit gefühlt überall und bestimmt über viele Bereiche unseres Alltags. Es ist daher wichtig, dass dieses gefährliche Virus nicht auch in Ihrer Ehe eindringt und zwischenmenschlichen Schaden anrichtet. Schützen Sie Ihre Beziehung! Vergessen Sie dabei nicht, dass es auch noch relevante Themen außerhalb von Corona gibt. Sprechen Sie über schöne Dinge, über freudige Erinnerungen und über Pläne für die Zeit nach der Pandemie. Romantik und Beziehungsthemen hat man selbst in der Hand – Corona verbietet uns nicht, einen kleinen Liebesbrief an den Partner zu schreiben oder eine SMS mit Herzchen zu schicken. Überraschen Sie Ihren Partner mit einem leckeren Essen oder mit einer Massage am Abend. Lassen Sie das Virus nicht alles bestimmen – bestimmen Sie selbst über Ihr Zusammensein.

2. Sich gemeinsame Auszeiten nehmen!

Schmieden Sie gemeinsam einen Plan, um die angestauten negativen Gefühle und den Corona-Stress abzubauen. Schaffen Sie sich Freiräume, indem Sie zum Beispiel die Kinder für ein paar Stunden den Großeltern oder guten Freunden anvertrauen. Ohne Störfaktoren kann man in Ruhe über alles sprechen, sich gegenseitig gut tun und schöne Momente der Zweisamkeit erleben. Erleben Sie sich wieder als Paar und nicht nur als funktionierende Teammitglieder.

3. Über Ängste und Sorgen miteinander sprechen!

Viele Konflikte oder Probleme entstehen überhaupt erst, weil die Menschen den Dialog vernachlässigen. Suchen Sie offensiv das Gespräch, wenn etwas Ihnen Sorgen bereitet oder ängstigt. Vielleicht werden Sie überrascht sein, wenn Ihr Partner diese Gedanken gerade ebenfalls hegt und dankbar für Ihre Initiative ist. Nutzen Sie diese Gelegenheiten und lassen Sie das offene und vertrauensvolle Gespräch wieder ein fester Bestandteil Ihrer Ehe werden.

4. Ermöglichen Sie dem Partner Freiräume!

Für keine Beziehung ist es förderlich, wenn man die ganze Zeit aufeinander hockt. Fragen Sie Ihren Partner nach seinen Wunsch-Freiräumen: Sport, Kino, Spaziergänge et cetera. Bieten Sie ganz offensiv an, durch geschickte Organisation diesen Freiraum zum Aufladen der psychischen Batterien zu ermöglichen. Im Gegenzug formulieren Sie Ihre Wünsche. Durch den gegenseitigen Abgleich Ihrer Bedürfnisse werden Sie die richtige Balance zwischen gemeinsamen Stunden und wohltuenden einsamen Momenten finden.

5. Bleiben Sie attraktiv!

Durch Lockdown und Homeoffice haben sich die Dresscodes, die noch vor der Pandemie gegolten haben, verändert. Die früher abschätzig betrachtete Jogginghose erfreut sich großer Beliebtheit und wachsender gesellschaftlicher Akzeptanz. Auch die sonst routinemäßige Morgenpflege im Bad wird nun gerne lockerer gesehen. Versuchen Sie trotz Homeoffice, Ihre äußere Attraktivität nicht zu vernachlässigen – das Auge liebt mit! 

4. Gemeinsamkeit als Geschenk!

Sie können sich glücklich schätzen, wenn Sie in diesen schwierigen Zeiten jemanden an Ihrer Seite haben – Sie müssen nicht alleine die Ängste und Sorgen, die #Corona in uns auslöst, bewältigen. Gehen Sie am Abend vor dem Einschlafen gedanklich nochmal den Tag durch und halten sich dabei vor Augen, was Sie in den vergangenen 24 Stunden gemeinsam geleistet haben. Vielleicht kommt Ihnen auch ein leises »Danke« über die Lippen.

Ein Fazit

Ihre Ehe kann Sie durch diese schwere Zeit tragen – sie hält mehr aus, als Sie vielleicht glauben! Sollte es dennoch eine schwere Krise geben, scheuen Sie sich nicht, den Rat von Profis in Form einer Paarberatung einzuholen. Gemeinsam kommen Sie durch diesen Corona-Wahnsinn – und werden gestärkt als #Paar daraus hervorgehen!