Ricky Gervais hofft, die junge Generation möge von der nachfolgenden Generation »gecancelt« werden​

Ricky Dene Gervais, geboren am 25. Juni 1961 in Reading, Berkshire, ist ein britischer #Comedian, #Radiomoderator, #Schauspieler, #Autor, #Regisseur und #Filmproduzent.

Hierzulande ist er vor allem durch den Film »Lügen macht erfinderisch« (»The Invention of Lying«) bekannt, ein Meisterstück, das die Gesellschaft und insbesondere auch die Filmindustrie, die Werbeindustrie und die Kirche bloßstellt – eben die gesamte Gesellschaft.

Gervais sieht aktuell die Kreativität seiner Branche in Gefahr. Er kreierte unter anderem die beliebte Comedy-Serie »The Office« und spielte auch die Hauptrolle – in Deutschland basiert die Serie »Stromberg« auf diesem Konzept. Mit seinem Wunsch provoziert er nun »engagierte« junge Leute.

Als Gast in einem #Podcast verkündete er, er hoffe, dass die aktuelle Generation junger Menschen von der darauffolgenden »gecancelt« werde, weil sie in deren Augen nicht »woke« genug gewesen sei. Er hielte es für unvermeidlich, dass es so kommen werde: »Ich will lange genug leben, um mitzuerleben, wie die jüngere Generation plötzlich nicht mehr ›woke‹ genug für die nächste Generation ist. Das wird passieren. Sie kapieren noch nicht, dass sie als nächstes dran sind. Das ist das Lustige an dieser seltsamen Generation.«

Das Bedürfnis, als junger Mensch bestehende Strukturen umzuwerfen, versteht er indes: »Wir haben die alten Säcke damals verjagt. Klar haben wir das gemacht. Aber man kann nur bis zu einem gewissen Punkt ›woke‹ und liberal sein, bis sich das ins Gegenteil verkehrt.« Gervais sagt, momentan hätten viele in der Unterhaltungsindustrie Angst, Neues auszuprobieren und Risiken einzugehen, weil sie fürchteten, beispielsweise Opfer eines »#Shitstorms« werden zu können. Außerdem glaube er nicht, dass eine Serie wie »The Office« heute noch gedreht werden könne: »Das würde heute nicht mehr funktionieren, weil die Leute alles zu ernstnehmen. Es gibt diese Empörten-Mobs, die alles aus dem Kontext reißen. Das war eine Show über alles – über Unterschiede, über Geschlechter, über Hautfarben, all das, worüber sich die Menschen gerade nicht einmal mehr zu diskutieren trauen, weil sie nichts Falsches sagen und gecancelt werden wollen.«

So mag man beispielsweise Antirassismushysterikern zurufen: »Ihr seid gegen Rassismus? Dann seid keine Rassisten!« … gewisse Kreise wittern hinter jeder Äußerung »Rassismus« (wissen freilich offenbar nicht, was »Rassismus« überhaupt ist, man spricht von einem »Concept Creep«, der offenbar hingenommen wird – das sollte man eben nicht tun, man sollte sich das nicht oktroyieren lassen), unterstellen das jedem und allem (sind allerdings selbst nach ihrer eigenen Definition große »Rassisten«, denn diese Patronisierung ist herablassend) oder behaupten etwa, es gäbe so etwas wie einen »strukturellen Rassismus« (so seien beispielsweise Fotoapparate, die beim Fotografieren Schwarzer Probleme mit der Belichtung haben, Ausdruck dieses »strukturellen Rassismus« oder so sei etwa der Begriff »Curry« »rassistisch«, weil er oktroyiert sei und in Indien unbekannt sei (gleichwohl ist das – wenn man so will – das Prinzip der Sprache, auch der Ländername »Indien« ist »oktroyiert«, umgekehrt genauso – Inder nennen Deutschland ihrerseits auch nicht »Deutschland« sondern auf Hindi »जर्मनी«, »jarmanee«), oder Rassismus gegenüber »Weißen« könne es nicht geben (sie behaupten das in offensichtlich völliger Unkenntnis oder Ignoranz der Geschichte und der Realität – alles in allem bezeichnet man so etwas als »#altklug« und »#Klugscheißerei«).

Foto: Thomas Atilla Lewis, https://www.flickr.com/people/51761894@N00, cropped, Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic