In der neuen vierteiligen Dokumentationsreihe »Unser Land in den 50ern« zeigt der WDR, wie Nordrhein-Westfalen zu Nachkriegszeiten Fahrt aufnimmt und dem Land aus denkbar schlechten Startbedingungen ein ungeahnter Höhenflug gelingt. Die Lust am Leben kehrt zurück. Konsum und Wohlstand ziehen ein. Zwischen Kriegstrümmern, Stahlbau und neuem Reichtum entfalten sich große Geschichten und kleine Anekdoten, die Schauspieler Joachim Król erzählt.

75 Jahre Nordrhein-Westfalen – die 50er-Jahre in unserem Land erzählen sich wie ein modernes Märchen. Aufbruch war das Wort der Stunde als am 23. August 1946 aus Rheinland und Westfalen das Land Nordrhein-Westfalen entsteht. Aus dem Nichts, umgeben von Trümmern, wird das Land zum Motor der jungen Bundesrepublik. Nordrhein-Westfalen wächst in weniger als zehn Jahren zum größten und wirtschaftlich stärksten Land heran – in ganz Westeuropa.

Den Aufschwung im Land befördern große Konzerne wie die Krupp AG, die als führender Stahlproduzent Nordrhein-Westfalen zu einem der reichsten Bundesländer machen. In der Villa Hügel empfingen die Konzernchefs politische und wirtschaftliche Größen aus ganz Europa. Der Vater von Tonino D’Orsaneo war einer der ersten italienischen Grubenarbeiter in Nordrhein-Westfalen. Er kam 1953 nach Siersdorf bei Jülich. Hier nahm die Geschichte der Gastarbeiter ihren Anfang.

Der schnell erblühende Wohlstand kurbelt auch den Konsum an. Auf der Düsseldorfer Königsallee wird flaniert, Geld ausgegeben, die vollen Schaufenster werden bestaunt. In London wird die gebürtige Mönchengladbacherin Petra Schürmann zur schönsten Frau der Welt gekürt.

1952 sendet der NWDR von Köln aus das erste deutsche Nachkriegsfernsehprogramm aus dem gerade neu erbauten Funkhaus. Die erste Live-Ãœbertragung des deutschen Fernsehens kam aus dem Kölner Volkstheater seines Vaters Willy, wie Peter Millowitsch berichtet. Entertainer Götz Alsmann ist fasziniert von der Musik der Nachkriegszeit. Er erzählt, warum die Stars von damals nicht nur von der Sehnsucht nach der Ferne, sondern auch von ihren Lieblingsgerichten sangen. Reporter-Legende Heribert Faßbender hat »das Wunder von Bern« als Teenager erlebt und nimmt das Publikum mit in eine Zeit, in der Träume wahr wurden – auch jenseits des Fußballplatzes. Die Krefelderin Wiltrud Urselmann schwamm zahlreiche Rekorde und war 1957 Sportlerin des Jahres. Schmunzelnd berichtet sie von ganz besonderen Kontrollen der Wettkampfgerichte.

Es kommen aber nicht nur Zeitzeugen zu Wort. Gezeigt werden auch Menschen, die im Hier und Jetzt ihre Leidenschaft für die „Fifties“ ausleben. Wie zum Beispiel Sarah Bokermann aus Gütersloh, deren Frisörsalon einem Museum aus dieser Zeit gleicht. Kunden aus ganz NRW kommen zu ihr, um sich stilecht frisieren zu lassen. Der Krefelder Oldtimer-Fan Hannes Altenähr hat gemeinsam mit seinem Großvater einen Ford »Buckeltaunus«, Baujahr 1950, restauriert – nach seinen Angaben, das einzige derartige Cabrio im Land, das noch fahrbereit ist.

Die vierteilige Dokumentationsreihe »Unser Land in den 50ern« läuft ab dem 20. August 2021 immer freitags um 20.15 Uhr im WDR-Fernsehen.

»Unser Land in den 50ern« ist eine Produktion von Broadview TV im Auftrag des WDR (Redaktion: Thomas Kamp, Adrian Lehnigk, Monika Pohl, Barbara Schmitz).

Unser Land in den 50ern – die Reihe

20. August 2021, 20.15 Uhr: »Ein neues Leben«

27. August 2021, 20.15 Uhr: »Aufbruch ins Wirtschaftswunderland«

3. September, 20.15 Uhr: »Wir sind wieder wer«

10. September, 20.15 Uhr: »Wohlstand für alle«