800 Feuerwehrleute und zahlreiche weitere Einsatzkräfte von Rettungs- und Hilfsorganisationen aus Ostwestfalen-Lippe sind aktuell in den von Starkregen betroffenen Gebieten Nordrhein-Westfalens im Einsatz. Die Bezirksregierung Detmold ist seit Mittwoch dabei, die Hilfe aus Ostwestfalen-Lippe zu organisieren. Innerhalb weniger Stunden wurden vier Bezirksbereitschaften alarmiert und auf den Weg gebracht. 150 Feuerwehrleute und 26 Fahrzeuge der Bezirksbereitschaft Bielefeld lösten am Mittwochabend Kräfte in Hagen ab. Sie kehren am Donnerstagvormittag nach Bielefeld zurück. Etwa 370 Feuerwehrleute mit etwa 70 Fahrzeugen aus der Bezirksbereitschaften Herford und Minden-Lübbecke und Höxter/Paderborn helfen an verschiedenen Orten im gesamten Märkischen Kreis und in der Stadt Altena. Die Bezirksbereitschaft Lippe und Gütersloh ist mit 166 Personen und 39 Fahrzeugen dabei, im Kreis Euskirchen bei der Evakuierung einzelner Ortsteile zu unterstützen. Zu diesen etwa 800 Feuerwehreinsatzkräften mit rund 120 Fahrzeugen kommt Unterstützung von Hilfsorganisationen aus OWL hinzu. Der Patiententransportzug Gütersloh war am Mittwochabend in Hagen eingesetzt und ist seit Donnerstagmorgen wieder zurück in Gütersloh. Der Zug besteht aus 20 Einsatzkräften des Rettungsdienstes und neun Fahrzeugen. Ebenfalls vor Ort im Einsatz sind Einsatzkräfte der Wasserrettungszüge Nordrhein-Westfalen, die von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) gestellt werden. Zu ihren Aufgaben gehört, Menschen und Tiere aus überschwemmten Gebieten zu evakuieren, die Grundversorgung der Bewohner sicherzustellen, Deiche zu sichern sowie bei der Bergung von wassergefährdenden Stoffen zu unterstützen. Das Technische Hilfswerk ist mit den Ortsvereinen Höxter und Warburg zur Unterstützung in den Hochsauerlandkreis angefordert worden. Die THW-Einheit Gütersloh ist insbesondere im sauerländischen Sundern im Einsatz. Hintergrund: Die Rolle der Bezirksregierung im Katastrophenschutz Die Bezirksregierung Detmold unterstützt die Kreise bei ihren Anstrengungen, die Folgen eine Schadenslage zu bewältigen. Insbesondere gilt es, Einsatzkräfte zu koordinieren und die erforderliche Infrastruktur für die Lagebewältigung zu organisieren. Der Krisenstab der Bezirksregierung kann Hilfs- und Einsatzkräfte über die so genannte Bezirksbereitschaft mobilisieren und weitere Ressourcen bereitstellen. Hilfe im großen Stil: NRW organisiert Einsatzeinheiten vor dem Schadensfall Um im Schadensfall schnell und effektiv helfen zu können, hat Nordrhein-Westfalen als eines der wenigen Bundesländer die Aktivierung von Einsatzkräften bereits vorab organisiert und dafür eine feste Struktur gemeinsam mit den Feuerwehren und Hilfsorganisationen verankert. Diese so genannten Landeskonzepte für die „vorgeplante überörtliche Hilfe“ sehen vor, dass bei außergewöhnlichen Schadensereignissen sehr viele Helferinnen und Helfer samt Materials innerhalb kürzester Zeit gezielt und bedarfsgerecht in anderen Regierungsbezirken oder auch Bundesländern eingesetzt werden können – ein wesentlicher Vorteil im Vergleich zu Einsätzen, die ohne Informationen zur Gesamtlage sowie ohne übergreifende Organisationsstrukturen erfolgen und somit vor Ort oft nicht die erhoffte Wirkung erzielen. Die Landeskonzepte umfassen Einsatzeinheiten mit unterschiedlichen Spezialisierungen, beispielsweise die Wasserrettung, Logistik, Patiententransport, Technische Hilfeleistung oder Brandbekämpfung. Daneben gibt es auch Einheiten mit einem allgemeinen Einsatzzweck. Die Einheiten setzen sich aus den überwiegend ehrenamtlichen Feuerwehrleuten und Mitgliedern von Hilfsorganisationen zusammen. Besteht Bedarf, werden entsprechende Einheiten durch die Bezirksregierung alarmiert. Die Mitglieder aus den Kommunen der jeweiligen Konzepte setzen sich dann in Bewegung und rücken als Einheit zu dem Einsatzort aus.