Essen (ots) Die Städte in Nordrhein-Westfalen erhöhen den Druck auf die Landesregierung und fordern ein »klares Konzept« für den Unterricht nach den Sommerferien. »Eltern und Schülerinnen und Schüler müssen vor Beginn des neuen Schuljahrs wissen, welche Konsequenzen aus Corona für die Lehrpläne gezogen werden und wie Lernrückstände aufgeholt werden sollen«, sagte der Vorsitzende des Städtetages Nordrhein-Westfalen, Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen (SPD), der »Westdeutschen Allgemeinen Zeitung« in der Mittwochsausgabe. Clausen sagte weiter: »Vor Beginn des neuen Schuljahrs müssen die Weichen rechtzeitig gestellt werden, damit Kinder und Jugendliche keine dauerhaften negativen Auswirkungen auf ihre Bildungskarriere hinnehmen müssen. Da muss das Land jetzt ran.« Lehrpläne müssten überprüft und Raum geschaffen werden, damit Lernrückstände aufgeholt werden können. Es sei auch Zeit, »pädagogisch sinnvolle, digitale Lernangebote fest und mit guter Qualität in den künftigen Schulalltag zu integrieren«. Aus Sicht des Städtetages Nordrhein-Westfalen ist das kommende Schuljahr eine große Herausforderung. »Durch die Pandemie sind Lerninhalte auf der Strecke geblieben und ist Unterricht ausgefallen. Nun müssen Kinder und Jugendliche die Chance bekommen, Schulstoff nachzuholen. Dazu muss das Land seine Pläne konkretisieren, wie Aufholprogramme in den Schulen wirksam umgesetzt werden können«, so der Verbandsvorsitzende. Auch organisatorisch müsse das neue Schuljahr gewissenhaft vorbereitet sein, gerade bei der Hygiene. Die Schulen müssten in der Lage sein, schnell auf neue Entwicklungen der Corona-Pandemie zu reagieren. Etwa, wenn sich Delta und andere Virus-Varianten gerade unter jungen Menschen stärker ausbreiten sollten. »Wir haben im vergangenen Jahr erlebt, wie schnell sich nach einem entspannten Sommer die Infektionslage zugespitzt hat«, warnte Clausen gegenüber der »WAZ«. Regelmäßige Tests der Schülerinnen und Schüler seien deshalb auch nach den Ferien wichtig, und die Maskenpflicht in den Schulen müsse erst einmal bestehen bleiben. Clausen: »Solange nur wenige Kinder geimpft sind, können wir gerade nach der Urlaubszeit die Masken nicht vorschnell weglassen.«