Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (»ver.di«) kritisiert die nach Medienberichten geplante Reduzierung der Anzahl der Politikmagazine im ARD-Fernsehprogramm, wie sie derzeit im Kreise der Rundfunk-Leitungen diskutiert werde. Demnach sollen Sendeplätze für die einzelnen Magazine mit investigativen und vertiefenden Recherchen und Beiträgen auf nur noch elf pro Jahr reduziert werden und parallel eine Verlagerung von Magazin-Beiträgen in die Mediatheken geplant sein. »Das kommt einem Rückzug der ARD aus der Politikberichterstattung im Hauptprogramm gleich und wäre ein kapitaler Fehler. Die journalistischen Formate und damit die Informations- und Diskurs-Angebote im ARD-Hauptprogramm müssen erhalten bleiben und in der ARD-Mediathek ergänzend ausgebaut werden. Ziel muss es sein, dass die Menschen erstklassig informiert und zum gesellschaftlichen Diskurs eingeladen sind. Nur eine gestärkte Politikberichterstattung in Mediathek und im ARD-Hauptprogramm hat eine Zukunft«, erklärte das für Medien zuständige Bundesvorstandsmitglied der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (»ver.di«), Christoph Schmitz. Die Mediathek dürfe nicht zum Streichen der Programmplätze und zum Kürzen von Honoraren herhalten. »Für die journalistische Qualität, die die Magazine in ihrer Berichterstattung garantieren, sind entsprechende Vergütungen notwendig. Für reine Online-Beiträge sind niedrigere Vergütungen für die Medienschaffenden zu befürchten, rechneten sich aufwändige Recherchen dann nicht mehr«, so Schmitz. Auch wenn die durch Medienjournalisten berichteten Pläne erst in einer frühen Phase stecken sollten, kündigt Christoph Schmitz für den Fall, dass diese Reduzierung des politischen und investigativen Journalismus im Hauptprogramm weiterverfolgt würde, Protest durch Deutschlands größte Mediengewerkschaft »ver.di« an.