Baden-Baden (ots) Ist ein Glas halb voll oder halb leer? Menschen, die optimistisch durchs Leben gehen, blicken hoffnungsvoll in die Zukunft und versuchen, das Beste zu sehen. Handelt es sich dabei um den einfachsten Weg zum Glück - oder gehört zum Optimismus auch ein gewisses Maß an Naivität? Pessimisten oder Realisten betrachten hingegen auch negative Seiten. Wenn man nur das Gute sieht, übersieht man manchmal auch eventuelle Gefahren. Eine Studie konnte jedoch nachweisen, dass optimistische Menschen länger leben - doch sind sie auch glücklicher? Was prägt die Einstellung, mit der Menschen durchs Leben gehen? Darüber spricht Michael Steinbrecher mit seinen Gästen im »Nachtcafé: Optimisten - glücklich aber naiv?« am Freitag, 25. Juni 2021, 22 Uhr, im SWR Fernsehen. Nach Ausstrahlung auch ein Jahr verfügbar in der ARD-Mediathek und auf dem SWR-Youtube-Channel. Die Gäste im »Nachtcafé« Andrea Kiewel hat einen von Lebensfreude geprägten Alltag. Als immer gut gelaunte Moderatorin des »ZDF-Fernsehgarten« steht Andrea Kiewel – Spitzname »Kiwi« – seit mehr als 20 Jahren vor der Kamera. Auch im echten Leben ist die 56-Jährige eine Optimistin: »Meine Mama sagt, ich bin schon lachend zur Welt gekommen«, sagt Kiewel, die mit ihrem sonnigen Gemüt auch dunkle Zeiten im Leben besser durchgestanden hat, und heute die Lebensfreude der Menschen in ihrer Wahlheimat Israel genießt. Dirk Stermann zog als gebürtiger Rheinländer nach Wien. Die typische Haltung der Wiener, alles »gschissen« zu finden, lässt manche Frohnatur schnell wieder aus der österreichischen Hauptstadt flüchten – nicht aber den gebürtigen Rheinländer Dirk Stermann: »Die Wiener hoffen, dass sie dadurch nicht überrascht werden, deshalb stehen sie prophylaktisch den Dingen negativ gegenüber«, sagt der Moderator und Autor, der seit mittlerweile 33 Jahren in Österreich lebt und dem Pessimismus auch Positives abgewinnen kann. Michael und Brigitte Lenke glauben an ihre Ideen. Vom personalisierten Sparschwein bis zum Druckwellen-Vibrator »Womanizer«: Ohne seinen grenzenlosen Optimismus hätte Michael Lenke es sicherlich als Erfinder nicht geschafft, aus seinen zahlreichen Ideen Erfolgsprodukte zu machen. Mehr als 100 Patente hat der passionierte Tüftler bis heute angemeldet. Bei der Entwicklung des »Womanizer« half ihm seine Frau Brigitte: »Der Weg dorthin war nicht so lustig«, sagt die 58-Jährige, die monatelang das Sexspielzeug testen musste, »aber dann wurde es gut!« Helga Grotheer blieb trotz Liebesbetrug optimistisch. Nach einer schmerzlichen Trennung eine neue Liebe finden? Dazu braucht es eine Menge Optimismus – den Helga Grotheer auch hatte, als sie sich im Internet in einen vermeintlichen Traummann verliebte. Dass hinter »Steve aus London« in Wirklichkeit ein Internet-Liebesbetrüger steckte, erfuhr sie durch einen Zufall: »Ich bin in ein tiefes Loch gefallen«, so Grotheer, die heute nicht nur den Kampf gegen die Betrugsmasche aufgenommen, sondern auch online eine neue Liebe gefunden hat. Carolin Dollinger wurde trotz Krebserkrankung wieder optimistisch. Jung, optimistisch und voller Lebenspläne: Genau in dieser Phase bekam Carolin Dollinger die Schock-Diagnose Darmkrebs, die sie zunächst vollkommen aus der Bahn warf: »Ich war wie in einer Parallelwelt«, beschreibt die junge Frau die Zeit, die von Chemotherapie und der Angst geprägt war, sich ihren Kinderwunsch niemals erfüllen zu können. Doch als Dollinger überraschend schwanger wurde, kamen auch ihr Optimismus und ihre Lebensfreude zurück. Prof. Dr. Tobias Esch ist Arzt und Glücksforscher. »Die Datenlage spricht dafür, dass Optimisten länger leben«, sagt Prof. Dr. Tobias Esch, der sich in seiner Forschung mit den Auswirkungen von Optimismus auf die Gesundheit beschäftigt. Dass Optimismus zwar durch gewisse Persönlichkeitsmerkmale angelegt, aber durchaus erlernbar ist, und wie er durch viele Schicksalsschläge auch wieder verloren gehen kann, erklärt der Mediziner, Neurowissenschaftler und Glücksforscher. Das »Nachtcafé« ist seit Jahrzehnten eine der erfolgreichsten Talkshows im deutschen Fernsehen. Jeden Freitagabend begrüßt Moderator Michael Steinbrecher Menschen mit besonderen Lebensgeschichten, darunter auch Prominente und Experten, um sich gemeinsam mit ihnen mit einem Thema auseinanderzusetzen. Diese Sendung wurde ohne Studiopublikum aufgenommen, um auf den Gesundheitsschutz Rücksicht zu nehmen.