Pflegeberatung trägt maßgeblich dazu bei, die Versorgung pflegebedürftiger Menschen jeden Alters optimal zu gestalten und Pflegende zu entlasten. Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden gesetzlichen Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung ermöglichten der Pflegeberatung compass Weiterentwicklungsansätze der Pflegeberatung zu pilotieren: Ein digitales Beratungsformat wurde getestet – und kann gerade für Familien mit pflegebedürftigen Kinder als attraktives Zusatzangebot zur Beratung vor Ort verbucht werden. Für Familien pflegebedürftiger Kinder und Jugendlicher ergaben sich aus der COVID-19-Pandemie besondere Belastungen und Herausforderungen: Gut strukturierte Tagesabläufe mussten neu organisiert werden, als beispielsweise Betreuungs-, Therapie- und Förderangebote wie inklusive Kindergärten oder Schulen plötzlich schlossen. Hinzu kam die Sorge um eine Infektion des Kindes mit dem Corona-Virus, die sich für einige Familien verstärkte, als Einrichtungen wieder öffneten. In einigen Fällen können Schulen oder Betreuungseinrichtungen aufgrund des Infektionsrisikos weiterhin nicht oder nur eingeschränkt besucht werden, sodass die Herausforderung bezüglich der Betreuung weiter anhält. Familien mit pflegebedürftigem Kind wünschen sich Unterstützung Laut einer Befragung des Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT und des Inclusion Technology Lab Berlin im Mai letzten Jahres erlebten 46 Prozent der Teilnehmenden die Betreuung ihres Kindes als Ãœberforderung. Gleichzeitig wurde durch die fehlenden Betreuungsangebote die Vereinbarkeit von Alltag, Pflege und Beruf erschwert und es entstanden Mehrbelastungen bei den pflegenden Eltern. Institutionelle Unterstützung wünschten sie sich laut Umfrage für das Homeschooling sowie bei der Betreuung des pflegebedürftigen Kindes zu Hause durch weitere Personen. Auch eine Haushaltshilfe sowie finanzielle Hilfen wurden von den Befragten als mögliche Unterstützungsmaßnahmen benannt. Darüber hinaus wurden Möglichkeiten zum Austausch und zur Beratung als relevant erachtet. Pflegeberatung unterstützt betroffene Familien Die Pflegeberatung compass hat schnell erkannt, dass nicht nur telefonische Angebote zur Information und Beratung sondern auch digitale Unterstützungsangebote das Potenzial bieten, den verstärkten Belastungen der Familien in der häuslichen Pflege entgegenzuwirken und auf die Sicherung und Stabilität der Pflege hinzuwirken. »Der Bedarf nach Beratung in der Zeit der Pandemie wird beispielsweise dadurch deutlich, dass viele pflegende Angehörige Leistungen, die zur Verfügung stehen, nicht in Anspruch nehmen. Dies liegt vermutlich auch daran, dass diese Angebote schlicht nicht bekannt sind«, erläutert Jana Wessel, Leiterin der Abteilung Politik und Kommunikation. Hier werden die Pflegeberater von Compass tätig und beraten die Familien zu ihrer individuellen Pflegesituation. Dies geschieht grundsätzlich entweder telefonisch oder bei privat Versicherten auch vor Ort zu Hause. Im Rahmen eines Pilotprojektes wurde nun während der Pandemie auch Videoberatung angeboten. »Sowohl Pflegebedürftige als auch Angehörige empfinden die Beratung per Video als hilfreich«, resümiert Jana Wessel die Ergebnisse einer Befragung der Ratsuchenden, die eine Videoberatung von Compass erhalten haben. »Aber gerade Eltern pflegebedürftiger Kinder schätzen das Angebot besonders aufgrund der zeitlichen Flexibilität.«