Am 3. Juni findet der ‚Europäische Tag des Fahrrades‘ statt, der einmal mehr daran erinnert: Radfahren boomt – vor allem auch seit Corona. Fahrradhändler kommen kaum mit den Bestellungen nach. Allein in 2020 wurden laut Zweirad-Industrie-Verband mehr als fünf Millionen Räder mit und ohne elektrischen Antrieb verkauft und damit rund 17 Prozent mehr als im Vorjahr. Immer beliebter: Pedelecs, meist E-Bikes genannt. Mit fast zwei Millionen verkauften Exemplaren im vergangenen Jahr lag ihr Anteil am Gesamtabsatz bei 38,7 Prozent. „Räder mit Elektromotor haben längst ihr Image als Drahtesel für die Rentnergeneration abgelegt und sind für Menschen aller Altersklassen eine echte Trumpfkarte für die Gesundheit“, sagt Sportexperte Ralf Haag von der KKH Kaufmännische Krankenkasse. Wissenschaftliche Studien belegen, dass E-Bikes im Vergleich zu klassischen Fahrrädern dazu motivieren, nicht nur häufiger und regelmäßiger aufs Rad zu steigen, sondern auch längere Strecken zurückzulegen. Wer schon einmal ein E-Bike gefahren hat, weiß, wie angenehm das Radeln mit Motorunterstützung ist und dass es vor allem eines garantiert: Spaß pur! Steigungen oder Gegenwind sind kein Grund mehr, lieber das Auto oder den Bus zu nehmen. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen in die Pedale eines Pedelecs treten. Ralf Haag freut sich über diese Entwicklung: „Fahrräder ob mit oder ohne Motor sind ein ideales Fitnessgerät, denn mit ihnen lassen sich Ausdauer, Kraft und Gleichgewicht sehr gut trainieren. Und das bringt etliche positive Effekte für unsere Gesundheit mit sich.“ Radfahren stärkt Herz und Kreislauf, Lunge, viele Muskelgruppen, Knochen, unser Immunsystem und schont die Gelenke, da das Körpergewicht auf dem Rad lastet. Auch reduziert es das Risiko für einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder für Fettleibigkeit. Nicht zuletzt hilft regelmäßiges Radeln, die Fettverbrennung anzukurbeln und Pfunde zu verlieren sowie inmitten herrlicher Natur zu entspannen, Stress abzubauen und sich pudelwohl zu fühlen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Erwachsenen wöchentlich mindestens 150 Minuten moderate sportliche Aktivität. „Mit einem Pedelec lässt sich das spielend und vor allem gesund erreichen, denn die Belastung des Herz-Kreislauf-Systems ist durch die Motorunterstützung moderater“, sagt der Sportexperte. Schädigende Leistungsspitzen entfallen. „Manch einer meint, Pedelec-Fahren sei nicht sportlich. Doch wer das zum Beispiel mal an einem Hang getestet hat, weiß: Wenn ich nicht ausreichend trete, komme ich kaum voran.“ Wer dagegen ordentlich in die Pedale tritt, kann seinen Puls in die Höhe treiben und seine Fitness effektiv trainieren. Auch die Möglichkeit, eine niedrige Antriebsstufe zu wählen, hilft dabei, sich körperlich zu fordern. Da E-Bike-Fahren dazu einlädt, längere Touren zu machen, sollte klassischen Beschwerden vorgebeugt werden. Ist der Sattel beispielsweise zu hoch oder zu niedrig eingestellt, kann das auf die Knie gehen oder auch Sitzbeschwerden verursachen. Und wer sich zu weit nach vorn zum Lenker strecken muss, läuft Gefahr, dass es zu Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich kommt. Auch abgeknickte Handgelenke sind zu vermeiden. Lenker dann unbedingt nachjustieren, sodass die Handgelenke locker aufliegen. „In jedem Fall muss sich das Rad dem Körper anpassen und nicht umgekehrt“, so Haag. Weiter entscheidend: Da sich mit einem Pedelec um die 25 km/h erreichen lassen, unbedingt einen Helm mit GS-Prüfsiegel zum Schutz des Kopfes aufsetzen. E-Bike oder Pedelec? Fahrräder mit Elektromotor werden im Volksmund E-Bikes genannt. In der Regel handelt es sich um Pedelecs (= Pedal Electric Cycle). Bei ihnen müssen Fahrer in die Pedale treten, damit der Motor unterstützt. Pedelecs fahren bis zu 25 Kilometer pro Stunde. Ein E-Bike im ursprünglichen Sinn hingegen fährt vergleichbar einem Mofa auch ohne Unterstützung. Inzwischen hat sich der Begriff E-Bike für alle Arten von Elektrorädern eingebürgert.