In Gütersloh können die Kundinnen und Kunden des Fitnessstudios »Studio 84« jetzt mit Bitcoins bezahlen. Inhaber Andreas Agelidakis will mit der Kryptowährung Pionierarbeit in Gütersloh leisten und seinen Kundinnen und Kunden eine zusätzliche Zahlungsmöglichkeit bieten. Mit den Bitcoins können die Kundinnen und Kunden Verträge abschließen. Die Kursschwankungen sollen dabei keine Rolle spielen. Beim Abschluss des Vertrages gilt der jeweilige Kurswert am Tag des Vertragsabschlusses. Nach eigener Aussage ist das »Studio 84« damit das erste Fitnessstudio in Gütersloh, möglicherweise das erste in ganz Deutschland, das diese Zahlungsoption anbietet. In Zukunft soll auch auf der Website beispielsweise auch Pulsuhren mit Bitcoins gekauft werden können. Kommentar Das ganze ist in erster Linie ein gelungener Marketingstunt. Es ist wenig sinnvoll, dass die Kundinnen und Kunden nun womöglich per Paypal Bitcoins kaufen, während Paypal das Geld dann von ihrem Bankkonto abbucht, und dann mit Bitcoins irgendetwas bezahlen. Hinzu kommen dann Transaktionsgebühren, für die es jedoch keine feste Gebührenordnung gibt. Und wenn Andreas Agelidakis Pech hat, dann muss er aufgrund der Volatilität dieser Währung im Laufe der Zeit herbe Verluste hinnehmen. Oder er kann Gewinne mitnehmen und die Kundinnen und Kunden sind die Dummen. Bitcoins verbrauchen soviel Strom wie ganze Staaten, sind äußerst volatil – so gab es aktuell einen Kurssturz um sportliche 30 Prozent – und haben im Grunde genommen keinerlei praktischen Nutzen. Sie werden wegen der Anonymität gerne für kriminelle Geschäfte genutzt – beispielsweise bei Ransomware-Attacken – oder eben als Spekulationsobjekt. Und bedienen einen dubiosen Sekundärmarkt an Bitcoinbörsen, Bitcointradern und Consultants. Die Spamfilter sind voll mit Bitcointradern und Bitcoinbörsen. Kurzfristig gab es vor längerer Zeit ein Bitcoin-Café in Gütersloh und auch regionale Vermögensberater boten Tradingplattformen an. Ein weiteres Problem der Bitcoins ist das, dass es keinen Betreiber des ganzen gibt. Man kann sich bei Problemen oder Fragen an niemanden wenden, niemand ist für irgendetwas verantwortlich. Wenn man beispielsweise das Passwort für seine »Wallet« vergisst, dann ist das Geld weg. Und es gibt keine Chance, es wiederzuerlangen. Auch wenn die »Wallet« gehackt wird oder wenn sie aus sonstigen Gründen plötzlich leer ist, kann man sich an niemanden wenden. Alles, was man mit Bitcoins machen kann, kann man darüber hinaus auch ohne Bitcoins machen. Lediglich das Konzept der Geldkarte wurde mangels Akzeptanz von den Geldinstituten nicht mehr weiterverfolgt.