Im ersten Moment traf ihn die Nachricht wie ein Schock: Das Parlamentarische Patenschafts Programm (PPP), das Austausch-Programm des Deutschen Bundestages und des Amerikanischen Kongresses, wird aufgrund der Corona-Krise vorzeitig beendet, alle Teilnehmer müssen in ihre jeweiligen Heimatländer zurückkehren. Zu dem Zeitpunkt war Philipp Loddenkemper gerade seit acht Monaten in den USA und hatte sich richtig gut eingelebt. Der 23-jährige Gütersloher absolvierte dort das PPP für Junge Berufstätige, das die spannende und einzigartige Kombination bietet, ein Jahr in den USA zu leben, zu studieren und zu arbeiten. Der heimische Bundestagsabgeordnete Ralph Brinkhaus hatte ihn im vergangenen Jahr ausgewählt und ihn als Paten betreut. Innerhalb von drei Tagen musste Philipp Loddenkemper alle Zelte abbrechen, mit einem der letzten Flüge flog er zurück nach Deutschland. »Das war alles schwierig zu begreifen«, sagt er, »aber heute weiß ich, dass die Entscheidung richtig war.« Mittlerweile könne er trotzdem dankbar und voller Begeisterung auf die Zeit zurückblicken, die hinter ihm liegt. Die acht Monate seien einfach unbeschreiblich gut gewesen: »In die USA zu gehen war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.« Von den Erfahrungen, die er im Rahmen des Programmes gemacht habe, werde er lange profitieren. In den USA lebte er bei einer Gastfamilie in einem Vorort von Chicago. Schon am Ende der Straße habe er die eindrucksvolle Skyline der riesigen Stadt sehen können. Natürlich seien Gastfamilien immer anders als die eigene Familie zuhause - das sei eine der Erfahrungen, an denen er gewachsen sei, schildert Philipp Loddenkemper. Für fünf Monate besuchte er zunächst das College und belegte dort verschiedene berufsbezogene Kurse aus dem Bereich der Betriebswirtschaftslehre. Noch viel spannender aber war seine Erfahrung als Mitglied des College Fußball-Teams, das professionell aufgestellt gewesen sei. Jeden Tag wurde trainiert. »Es war toll, Teil einer solchen Mannschaft zu sein. Beinahe haben wir uns für die nationalen Meisterschaften in Texas qualifiziert«, erzählt Philipp Loddenkemper, »und natürlich habe ich darüber auch schnell Freundschaften schließen können.« Die Mischung vieler Kulturen im Team sei eine weitere Bereicherung gewesen. Nach einem Roadtrip bis zum südlichsten Punkt der USA mit Freunden in den Weihnachtsferien, beginnt Philipp Loddenkemper im Januar seine Stelle als Werkstudent im Finance und Controlling bei Bosch. Im Rahmen des PPP für junge Berufstätige müssen sich die jungen Menschen selber um eine Stelle bemühen. Das sei auch nicht ganz einfach gewesen, gibt Philipp Loddenkemper zu, aber am Ende habe er mit seiner Stelle großes Glück gehabt. Gerne hätte er sie bis zum Ende absolviert. Zusammengefasst: »Das war die beste Zeit meines Lebens!«, ist sich Loddenkemper sicher. Er könne wirklich nur jedem empfehlen, sich auf das PPP zu bewerben. Das hört Ralph Brinkhaus gerne: »Ich freue mich jedes Mal sehr, wenn das Austauschjahr eine Bereicherung für die jungen Menschen war.« Die reguläre Bewerbungsfrist für das 38. PPP 2021/22 beginnt am 4. Mai 2020 und endet am 11. September 2020. Alle Informationen finden sich hier: https://www.bundestag.de/ppp.