Bielefeld, Antje Weithaas leitet Abschlusskonzert der Symphoniekonzertreihe 2022/23, 9. und 11. Juni 2023

  • Violinistin spielt Hartmanns Concerto funebre, eingerahmt von Haydns 95. und Mozarts 40. Symphonie

Bielefeld, 26. Mai 2023

Am Freitag, 9. Juni 2023, 20 Uhr, und am Sonntag, 11. Juni 2023, 11 Uhr, spielen die Bielefelder Philharmoniker ihr finales Symphoniekonzert der Saison 2022/23 unter der #Leitung von Antje Weithaas. In bester Konzertmeistertradition leitet die deutsche Violinistin sowohl Joseph Haydns Londoner #Symphonie Nummer 95 als auch Wolfgang Amadeus Mozarts »ohrwurmreiche« g Moll #Symphonie KV 550. Und nicht nur das – als Herzstück des Konzerts spielt sie Karl Amadeus Hartmanns Concerto funebre, sein bekenntnishaftes Violinkonzert aus dem Jahr 1939.

Joseph Haydns »Londoner #Symphonien« entstanden zwischen 1791 und 1795 während seiner 2 Aufenthalte in der Hauptstadt des Vereinigten Königreichs. Beauftragt hatte den damals Ende 50 Jährigen der Bonner Geiger und Konzertmanager Johann Peter Salomon, der in London eine erfolgreiche Abonnementkonzert Reihe organisierte. Unter den insgesamt zwölf Werken der »Salomon Konzerte« hat die Symphonie Nummer 95 in mehrfacher Hinsicht eine Sonderstellung: Sie ist sowohl die Kürzeste, als auch die Einzige, die in Moll komponiert ist und ohne langsame Einleitung auskommt. Gekennzeichnet ist sie außerdem durch einen eher »herben« Grundton sowie ein kunstvoll komponiertes Finale, das Parallelen zu Mozarts Jupiter-Symphonie aufweist.

Unter dem Eindruck des erstarkenden Nationalsozialismus schreibt der 1905 in München geborene Karl Amadeus Hartmann 1939 sein Concerto funebre – ein Klagegesang, der die Annexion des Sudetenlandes durch die Deutschen und den inneren Aufruhr Hartmanns eindrücklich in Töne übersetzt. Wie ein gedämpftes Wispern erklingt direkt zu Beginn der Hussitenchoral Die ihr Gottes Streiter seid – musikalisches Symbol des jahrhundertealten Freiheitskampfs der Tschechen. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 stellt eine Zäsur im Schaffen Hartmanns dar. Der junge Komponist versteht seine Musik ab diesem Zeitpunkt als #Spiegel der Zeit: als Bekenntnis, als Protest und als Solidaritätsbekundung. Dieser Trauergestus ist im Concerto funebre – ursprünglich sogar #Musik der Trauer genannt – unüberhörbar. Doch trotz aller Ohnmacht und Aussichtslosigkeit lässt das Violinkonzert, das Hartmann 1959 noch einmal überarbeitete, auch Platz für Hoffnung.

Wolfgang Amadeus Mozarts vorletzte Symphonie Nummer 40 gibt Forschern noch heute Rätsel auf: 1788 komponierte er das »ohrwurmreiche« Werk in rasantem Tempo – zu welchem Anlass und ob es überhaupt zu seinen Lebzeiten aufgeführt wurde, ist nicht belegt. Dennoch wurde die g Moll Symphonie ein Welterfolg. Das berühmte Eröffnungsmotiv wird bis heute in Form unzähliger Pop-Arrangements für Werbung oder als Handy Klingelton verwendet – und verbreitet vom ersten Takt an Rastlosigkeit und Unruhe. Danach schlägt die Symphonie einen eher melancholisch düsteren Tonfall an. Mozart verzichtet auf den Einsatz von Trompeten und Pauken, was dem Werk seine typische dunkle Klangfärbung und eine fast kammermusikalische Intimität verleiht – dabei verliert es aber nie die Mozart eigene spielerische Leichtigkeit.

Karten sind ab 16 Euro an der #Theater und Konzertkasse, Altstädter Kirchstraße 14, Telefon +49521515454, und online erhältlich. Eine Einführung mit Jón Philipp von Linden findet 45 Minuten vor Konzertbeginn statt.

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