Dall E 2, der Untergang der Künstler?

Künstliche Intelligenz erweckt zurzeit sehr großes Aufsehen. Immer mehr integriert sich diese Technologie in unseren Alltag, ob durch Sprachassistenten oder Gesichtserkennung. Auch #Dall E 2 ist ein recht neues Programm, welches auf KI basiert und auf Sprachbefehl Bilder generieren kann. Und das im Handumdrehen. Doch was bedeutet das für die echten Künstler? Das Programm bietet viele Vorteile für Kunstinteressierte, hat aber auch seine Schattenseiten. Was genau kann Dall E 2? Wie gut ist KI im Bereich #Kunst bereits und wie wird sie sich noch entwickeln? Und werden Künstler ihre Berufung an die Künstliche Intelligenz verlieren?

Das alles kann Dall E 2

Ein #Frosch auf dem #Mond? Kein Problem. Ein Astronaut, der ein Pferd reitet oder ein Känguru, das Basketball spielt? Alles möglich. Für Dall E 2 gibt es keine Grenzen - das Programm ist in der Lage, wortwörtlich alles zu visualisieren.

Dabei funktioniert es ziemlich einfach: Jeder, der über ein #Smartphone oder ein anderes internettaugliches Gerät verfügt, kann auf die Webseite von Dall E 2 zugreifen und Anfragen stellen. Das Generieren eines Werkes dauert maximal zwei Minuten, in den meisten Fällen nur wenige Sekunden. Es genügt, einige Stichpunkte zu schreiben oder ein Bild hochzuladen, um der KI mitzuteilen, was für ein Bild man sich wünscht. Die Stichpunkte müssen keinen kohärenten Zusammenhang ergeben. Das KI Programm vermittelt die Bilder in vier verschiedenen Stilen, nach denen Nutzer auch im Voraus fragen können: #Fotografie, 3D #Rendering, Ölgemälde, oder die Nachahmung der Stilistik berühmter Künstler.

Was Dall E 2 so außergewöhnlich macht, ist die Tatsache, dass es Bilder von Grund auf neu erstellt. Es gibt bereits eine Vielzahl von Bildgeneratoren. Dieses KI Tool jedoch arbeitet nicht mit Collagen, sondern generiert Bilder, die authentisch erscheinen. Hierbei handelt es sich nämlich um eine Künstliche Intelligenz, die mit Millionen Bildern trainiert wurde und folglich allen Begriffen mehrere Bilder zuordnen kann: Es weiß, was eine Frau ist, was ein Mond ist, wie ein Fußballspiel oder wie die Ästhetik eines bestimmten Künstlers aussieht.

Doch jede Medaille hat 2 Seiten, so auch Dall E 2. In vielen Fällen merken Nutzer, dass die Eingabe der Begriffe nicht zwangsweise zum gewünschten Ergebnis führt. Oft sind die Suchanfragen zu allgemein oder schon zu detailliert, sodass die Maschine entweder falsch liegt oder verwirrt ist. Besonders beim Generieren menschlicher Gesichter weist das Programm manchmal Lücken auf.

Zudem ist es nicht möglich, eine unbegrenzte Anzahl an Bildern zu generieren. Jeder Nutzer erhält zu Beginn 50 Credits für 50 Recherchen. Sind diese Credits aufgebraucht, stehen jedem Nutzer 15 Credits pro Monat zur Verfügung. Möchte man jedoch mehr Bilder generieren lassen, ist man dazu verpflichtet, zu zahlen.

Verlieren Künstler nun ihre Jobs?

Der Aufschrei, den Dall E 2 unter den Künstlern verursacht hat, ist groß. Viele Künstler haben sich in den sozialen Netzwerken kritisch zu dem KI Programm geäußert, denn: Ihre Arbeit könnte laut ihnen schon bald von KI Programmen übernommen werden.

Insbesondere im letzten Jahr haben KI Tools, die für die Bildproduktion zuständig sind, an Popularität gewonnen. Neben Dall E 2 gibt es auch Programme und Apps wie Stable Diffusion, Midjourney oder Lensa, die per Sprachbefehl Bilder erstellen. Diese Werke erhalten viel Aufmerksamkeit, da sie meistens völlig neue Welten schaffen, für die echte Künstler womöglich mehrere Tage brauchen würden. Mithilfe solcher Programme können Bilder mit wenigen Klicks generiert werden, und in den meisten Fällen sind sie kostenfrei oder recht günstig.

Hierbei fällt auch auf, dass die Qualität mit jedem KI Programm erheblich steigt. Die generierten Bilder werden immer erstaunlicher und realer. Die Ergebnisse sind mittlerweile so qualitativ, dass Illustratoren, Designer und andere Künstler sich dagegensetzen. Diese neuen technologischen Entwicklungen ermöglichen es, jeden Stil am Computer zu automatisieren. Es entstehen tagtäglich tausende Bilder im rechtsfreien Raum, oftmals basierend auf realen Arbeiten von anderen Künstlern.

Somit ist die Befürchtung, dass Programme wie Dall E 2 schon bald dazu beitragen, dass Berufe wie der des Illustrators verschwinden, groß. Dabei wird auch oft erwähnt, dass dies nur der Anfang des Untergangs vieler Jobs ist: Wenn die KI heute in der Lage ist, Bilder anhand weniger Stichpunkte zu generieren, wird es in naher Zukunft auch dazu fähig sein, Lieder oder andere Werke binnen Sekunden zu erstellen.

Blickt man jedoch auf die Vergangenheit, so sieht man, dass die Angst vor dem Verschwinden von Arbeitsplätzen kein neues Phänomen ist. Neue Technologien werden oft als eine Bedrohung wahrgenommen. Meist wird jedoch vergessen, dass die Implementierung dieser fortschrittlichen Tools in vielen Fällen sogar zur Schaffung neuer Arbeitsplätze führt. Sie werden auch eingesetzt, um beispielsweise die Arbeit in Betrieben effizienter zu gestalten.

Gleichermaßen wird auch die Verwendung von Dall E 2 nicht dazu führen, dass Künstler ihre Berufe aufgeben müssen. Vielmehr wird es als ein weiteres Werkzeug fungieren, um zum Beispiel erste Entwürfe zu gestalten oder die eigene Kreativität weiter auszubauen.

Schlussendlich lässt sich sagen, dass die Qualität des Programms bemerkenswert ist. Gleichzeitig protestieren Künstler bereits gegen die Nutzung von Dall E 2. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird es jedoch nicht die Arbeit der Illustratoren zunichtemachen, sondern eher in Zukunft als Hilfsmittel dienen.

Inspiriert oder kopiert? So sieht die aktuelle Rechtslage aus

Dall E 2 bedient sich folglich an Kunst, um Kunst zu erstellen. Theoretisch ist es nicht falsch, wenn man sagt, dass die KI Ideen und Kunstwerke für eine neue Erstellung verwendet. Andererseits kann man jedoch auch argumentieren, dass das Programm einen »Remix« produziert, sprich, es bedient sich an bereits existierenden Werken und schafft damit ein komplett neues. Viele Befürworter von Dall E 2 erläutern folglich, dass die KI sich eher inspirieren lässt. Schlussendlich verbirgt sich hinter dem KI Bildgenerator ein #Algorithmus – es werden nicht gesamte Kunstwerke kopiert und eingefügt, sondern Aspekte herausgenommen und eingeschlichen. Da es jedoch bisher keine Regulierungen gibt, bleibt die Frage, ob das Programm Kunstwerke kopiert oder sich inspirieren lässt, zunächst offen.

Derzeit hat jeder Zugang zu Dall E 2 und die generierten Bilder gehören tatsächlich niemandem. Weder dem Nutzer, der das Werk angefragt hat, noch dem Programm selbst. Laut den Rechtsvorschriften zum geistigen Eigentum ist der Urheber der Bilder in jedem Fall eine natürliche und juristische Person. Da die Entwickler des Programms lediglich das System, aber nicht die Bilder entwickelt haben, können sie nicht als Inhaber infrage kommen. Und Dall E 2 selbst ist kein Mensch, somit sind die Bilder erstmal gemeinfrei.

Nichtsdestotrotz muss in naher Zukunft ein Regelwerk folgen. Um gegen das Programm zu protestieren, produzieren zahlreiche Künstler KI Bilder im #Disney Stil. Aus dieser Aktion erhoffen sie sich, dass der Konzern Disney, der besonders unter Copyright steht, sich gegen das Programm stellt und an die Gesetzgeber appelliert. Es wird sozusagen indirekt Druck erzeugt.

Nun wird erstmal abgewartet – mit hoher Wahrscheinlichkeit wird eine Rechtsprechung noch folgen, um zumindest große Marken zu schützen. Wie es fernerhin für Künstler ausschauen wird, ist noch nicht bekannt.

Fazit

Für manche ein Fluch und für andere ein Segen: Dass neue technologische Entwicklungen nicht nur zur Faszination, sondern auch zu Ängsten in der Gesellschaft führen, ist nicht neu. Ein KI Bildgenerator, dass einen Panda auf einem Fahrrad erzeugt, ist bereits Realität. Jetzt bangen Illustratoren, Mediendesigner und andere Künstler um ihre Jobs. Für sie ist das Programm ganz klar ein No Go. Inwiefern Dall E 2 Kunstwerke kopiert oder sich inspirieren lässt, ist noch nicht gewiss. Hier werden wahrscheinlich noch Regelungen folgen. Fakt ist jedoch: Die Angst, den Job aufgrund technologischer Innovationen zu verlieren, ist unbegründet. KI Programme bieten eine Hilfestellung an, nehmen aber komplette Arbeiten den Menschen nicht ab.

Autor Maximilian Schmidt

Maximilian Schmidt ist CEO der CPI Technologies GmbH. Die Firma ist spezialisiert auf #Software Entwicklung in den Bereichen #Künstliche #Intelligenz, #Blockchain und digitale #Produktentwicklung.