Welche Kultur braucht Gütsel? Kulturforum Gütersloh, April 2005

  • Das »Gütersloher Kulturforum« suchte Anfang April 2003 Antworten auf diese Frage und fand immerhin einiges über das kulturelle Angebot heraus – Fazit: Es muss drüber gesprochen werden.

Gütersloh, Oktober 2005

Rund 100 Teilnehmer des Gütersloher Kulturforums stellten sich obengenannter Frage und kamen über die Feststellung des Status quo und die vermeintliche Erkenntnis, daß Gespräche geführt werden müssten, nicht hinaus. Die Rede war von »gefühltem« Potenzial, Anregungen und Leitlinien für die Ausrichtung zukünftiger Programme und Schwerpunkte und Empfehlungen an den Kulturausschuss: Empfohlen wird ein Pakt für #Kultur und die Erarbeitung eines Memorandums bis zum Jahr 2007, das Schwerpunkte herausarbeitetet, Prioritäten setzt und konkrete Maßnahmen zur Umsetzung benennt. Empfohlen ist damit auch die weitere und dauerhafte Vernetzung von hauptamtlichen Kulturverantwortlichen mit den zahlreichen Initiativen aus der Bürgerschaft.

»Kunst und Kultur bis in das kleinste Detail planen zu wollen wäre vermessen«, fasst Andreas Kimpel, städtischer Beigeordneter für Kultur, zusammen. »Planbar sind jedoch die politischen Rahmenbedingungen für ihre Entfaltung. #Diskussionen über kulturpolitische Profile, Ziele, Leitlinien auf kommunaler Ebene können gerade in Zeiten knapper Haushaltsmittel dazu beitragen, #Kulturpolitik konzeptionell für die Zukunft zu gestalten.«

Das ganze klingt wie die hochgeistigen Ergüsse der #UNO Sitzungen: hochdiplomatisch, unangreifbar und sich auf nichts festlegend. Fakt ist: Grundvoraussetzung für Kultur sind neben politischer Liberalität vor allem Räume, in denen Kultur stattfinden kann und Vorbilder für die breite Masse, die per definitionem von einer Avantgarde geschaffen werden – den Gütslern werden oft primitive inhaltslose Veranstaltungen einer vermeintlichen Elite vorgesetzt, die kein Bewusstsein für Niveau und damit keine Ansprüche schaffen.

Ausnahmen wie die »Woche der kleinen Künste« oder die Jazzreihe bestätigen diese Regel. Erforderlich sind in Gütsel zunächst 2 Dinge: Ein neues #Theater – respektive Politiker, die in der Lage sind, das umzusetzen – und eine stärkere Vorbildfunktion der städtischen »Elite«, die niveauvolle Events goutieren sollte und niveaulose Events unbedingt degoutieren muss. Woran sollte sich die breite Masse sonst orientieren, wird ihr doch in den Massenmedien fast ausschließlich debile primitive Unterhaltung vorgesetzt. Auch die Medien sind angehalten, ihre oft unkritische Haltung aufzugeben.