Schüßler Salze, Gregor Salomon von der Adler #Apotheke über die #Biochemie des Dr. Schüßler

Gütersloh, September 2004

Die Biochemie ist ein Naturheilverfahren, das vom Oldenburger Arzt Dr. med. Wilhelm Heinrich #Schüßler (1821 bis 1898) begründet wurde. Biochemie (griechisch »Bios«, »Leben«, koptisch »kemi«, »das Dunkle des Auges«, auch »Geheimwissenschaft«) ist die »Chemie des Lebens« – die Heilmethode beruht darauf, dass im Körper jedes Menschen eine Reihe von Mineralstoffen enthalten sind. Dr. Schüßler stellte im Körper 12 besonders wichtige Mineralsalzverbindungen fest.

Jedes #Salz übt einen bestimmten Einfluss auf die Funktionen der Körperorgane aus – man nennt sie daher biochemische Funktionsmittel. Blut und Sauerstoff der Luft sind die Bildner und Erhalter des Körpers. Im Blut ist sämtliches Material für alle seine Teile enthalten, es besteht aus Wasser, Zucker, Fett und Eiweißstoffen sowie aus Kieselsäure, Eisen, Kalk, Magnesium, Natrium und Kalium, gebunden an Phosphorsäure, Kohlensäure, Schwefelsäure und Chlor. In den Muskeln finden sich Kalium, Magnesium und Eisen, im Bindegewebe Calcium phosphoricum und Silicea, im Knorpel Natrium chloratum, in den Knochen Calcium fluoratum und Calcium phosphoricum. Die Haare enthalten Kieselsäure und Eisen. Der eingeatmete Sauerstoff hat die Aufgabe, bei seinem Zutritt in die Gefäße die Bildung neuer Zellen zu bewirken und verbrauchte fortzuschaffen. Das letztere geschieht durch einen Verbrennungsprozeß, aus dem in der Hauptsache Wasser, Kohlensäure, Milchsäure, Harnsäure, #Ammoniak und Harnstoff hervorgehen. Diese Stoffe veranlassen die an Kalium, Kalk und Natrium gebundene Kohlensäure zum Entweichen und verbinden sich mit den freigewordenen Metallionen zu Salzen. Treten nun Störungen im Gleichgewicht der Moleküle eines der biochemischen Salze ein, sei es, dass ihre Zufuhr zu gering ist oder die Entfernung der verbrauchten nicht vonstatten geht, so spricht man von einer Krankheit. Wenn auch die Behandlung von Krankheiten weitgehend den Fachleuten zukommt, sind eine praktische Gesundheitsvorsorge und Selbsthilfe durchaus legitim. Wer die Anzeichen einer Erkrankung aufmerksam beobachtet, wird eine Verschlimmerung leicht erkennen und in der Lage sein, Rat und Hilfe des Fachmanns rechtzeitig einzuholen. Mit Ausnahme von Calcium fluoratum, Ferrum phosphoricum und Silicea, die in D 12 gebräuchlich sind, werden alle Funktionsmittel in D 6 gegeben. Die biochemischen Mittel werden als leicht zu dosierende Tabletten mit einem Gewicht von 0,25 Gramm hergestellt, man läßt die Tabletten grundsätzlich langsam im Munde zergehen – bereits die Aufnahme der feinstverteilten Arzneistoffe durch die Mundschleimhaut gehört mit zum Heilplan. 

Wirkungskreis der 12 biochemischen Mittel

  1. Calcium fluoratum (Calciumfluorid)

    1. Calcium ist in den Zellen der Oberhaut vorhanden, im Schmelz der Zähne, in den Knochen und in allen elastischen Fasern.

  2. Calcium phosphoricum (Calciumphosphat)

    1. Calcium phosphoricum ist in allen Körperzellen enthalten, vor allem in den Knochenzellen. Es spielt die Hauptrolle bei allen Vorgängen der Neubildung im Körper. Sein Fehlen führt daher zu Störungen in den Erneuerungs und Aufbauvorgängen.

  3. Ferrum phosphoricum (Eisenphosphat)

    1. Eisen befindet sich im Blut, in den Muskelzellen, in den Darmzotten und in der Darmwandung. Das in den roten Blutkörperchen enthaltene Eisen nimmt bei der Einatmung den Sauerstoff aus der Luft auf, um ihn allen Geweben des Körpers zuzuführen.

  4. Kalium chloratum (Kaliumchlorid)

    1. Kaliumchlorid ist ein Bestandteil fast aller Körperzellen und steht in Beziehung zum Faserstoff (Bindegewebe).

  5. Kalium phosphoricum (Kaliumphosphat)

    1. Kalium phosphoricum befindet sich in den Zellen des Gehirns, der Nerven, in den Muskelzellen, in den Blutkörperchen und in der Blut und Gewebsflüssigkeit.

  6. Kalium sulfuricum (Kaliumsulfat)

    1. Kalium sulfuricum befindet sich in den Oberhautzellen und Muskeln meist zusammen mit Eisen.

  7. Magnesium phosphoricum (Magnesiumphosphat)

    1. Magnesium phosphoricum befindet sich in den Muskeln, Blutkörperchen und Nerven, Gehirn und Rückenmark, in Knochen und Zähnen.

  8. Natrium chloratum (Natriumchlorid, Kochsalz)

    1. Natrium chloratum kommt in allen Körperflüssigkeiten und Geweben vor. Es reguliert die Wasseraufnahme und Wasserabgabe der Zellen.

  9. Natrium phosphoricum (Natriumphosphat)

    1. Natrium phosphoricum ist ein Bestandteil der Blutkörperchen, der Muskeln, der Nerven und Gehirnzellen sowie der Gewebsflüssigkeit. Dr. Schüßler legt diesem Salz große Bedeutung bei: bei dem Kohlensäureaustausch des Blutes in den Lungen, bei der Lösung der Harnsäure im Blut, bei der Verseifung der Fettsäuren nach Fettgenuss und bei übermäßiger Milchsäurebildung.

  10. Natrium sulfuricum (Natriumsulfat)

    1. Natrium sulfuricum hat die Eigenschaft, das überschüssige mit Stoffwechselschlacken angereicherte Gewebswasser schnell aus dem Körper zu schaffen. Dieses Nährsalz erhöht die Nieren und Blasentätigkeit, beeinflusst die Tätigkeit des Darmes, besonders des Dickdarmes, der Leber und Bauchspeicheldrüse.

  11. Silicea (Kieselsäure)

    1. Silicea ist ein Bestandteil des Bindegewebes, der Oberhaut, der Schleimhaut, der Haare, der Nägel, der Knochen und Nerven. Silicea gibt den Geweben Halt, Festigkeit und Widerstandsfähigkeit.

  12. Calcium sulfuricum (Calciumsulfat)

    1. Calcium sulfuricum kommt in der Galle und in der Leber vor.