10 Nahrungsergänzungsmittel, die tatsächlich sinnvoll sein können

Eine Pille mit Magnesium gegen Wadenkrämpfe, ein Proteinshake für starke Muskeln zum Mittagessen und abends dann noch ein Multivitaminpräparat für das Immunsystem: Viele Menschen schlucken täglich mehrere Nahrungsergänzungsmittel. In aller Regel ist das aber nicht notwendig und teilweise sogar schädlich. Wer gesund ist und sich ausgewogen ernährt, braucht normalerweise keine Nahrungsergänzungsmittel. Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel. Das heißt: Unter bestimmten Umständen können manche Menschen eben doch gut damit beraten sein, ein paar Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen. Wir stellen in diesem Artikel zehn Präparate vor, die zumindest für bestimmte Personengruppen sinnvoll sein können. 

Was sind Nahrungsergänzungsmittel?

Anders, als häufig angenommen wird, sind Nahrungsergänzungsmittel keine Arzneimittel oder Medikamente, sondern Lebensmittel. Sie enthalten Nährstoffe oder andere Stoffe mit physiologischer oder ernährungsspezifischer Wirkung in konzentrierter Form. Häufig liefern Nahrungsergänzungsmittel Vitamine und Mineralstoffe. Es gibt die Präparate in verschiedenen Darreichungsformen – zum Beispiel als:

  • Tabletten

  • Kapseln

  • Pulverbeutel

  • Shakes 

  • Saft

Dabei müssen alle Nahrungsergänzungsmittel mit einer Verzehrempfehlung versehen sein, damit die Verbraucher vor einer Überdosierung der Vitamine und Mineralstoffe geschützt sind. 

Nahrungsergänzungsmittel nicht leichtfertig einnehmen

Viele Menschen nehmen Nahrungsergänzungsmittel sicherheitshalber ein, weil sie befürchten, sonst einen Nährstoffmangel zu erleiden. Allerdings ist das häufig nicht notwendig. Laut der DGE ist Deutschland kein Vitaminmangelland. Gesunde Personen, die sich einigermaßen ausgewogen ernähren, müssen daher keine Supplemente schlucken.

Hier kommt dann schon das große Aber: In der heutigen Zeit gelingt es eben vielen Menschen nicht, auf eine gesunde Ernährung im Alltag zu achten. Es gibt daher durchaus Personengruppen, die zusätzliche Vitamine und Mineralien in Form von Nahrungsergänzungsmitteln wirklich brauchen. Das gilt gerade für Personen mit höherem Nährstoffbedarf – also beispielsweise für Schwangere, Stillende, Frauen mit Kinderwunsch oder Menschen mit chronischen Erkrankungen. Wer vegetarisch oder vegan lebt, sollte ebenfalls bei bestimmten Nährstoffen mit Nahrungsergänzungsmitteln nachhelfen, um Mangelerscheinungen von vornherein zu vermeiden.

Welche Nahrungsergänzungsmittel können sinnvoll sein?

Es gibt Supplemente, die grundsätzlich eher überflüssig sind. Das gilt zum Beispiel für Präparate mit Vitamin C, da hier eine ausreichende Versorgung für nahezu niemanden ein Problem darstellen sollte. Allerdings existieren eben doch Nahrungsergänzungsmittel für bestimmte Nährstoffe, bei denen manche Menschen einen erhöhten Bedarf haben. Die zehn Nahrungsergänzungsmittel, die wirklich sinnvoll sein können, stellen wir in den nächsten Abschnitten genauer vor. 

1. Vitamin B12 

Wer sich vegan ernährt – also komplett auf Fleisch, Fisch und tierische Produkte wie Eier und Milchprodukte verzichtet –, weiß in der Regel, dass sein Vitamin-B12-Bedarf nur durch Nahrungsergänzungsmittel gedeckt werden kann. Signifikante Mengen an Vitamin B12 sind nämlich nur in tierischen Produkten enthalten. Eine hochwertige Vitamin-B12-Substitution ist für Veganer daher nicht nur sinnvoll, sondern unbedingt notwendig. 

2. Collagenpulver 

Collagen ist ein Strukturprotein, das im menschlichen Bindegewebe vorkommt. Der Körper kann es selbst produzieren. Verwendet wird es, um die Gelenke geschmeidig zu halten, die Muskeln zu unterstützen und die Haare zu kräftigen. Mit zunehmenden Alter produziert der Körper aber weniger Collagen selbst. Sinnvoll ist die Einnahme eines hochwertigen Collagenpulvers laut der Website der Gesundheitszentrale daher vor allem für Personen ab dem 35. Lebensjahr. Die verminderte Herstellung von Collagen zeigt sich ab diesem Zeitpunkt durch erste Falten, dünnere Haare und schmerzende Gelenke. Ein Collagenpulver kann die Versorgung dann unterstützen. 

3. Zink

Zink ist ein Spurenelement, das in zahlreichen Nahrungsmitteln enthalten ist. Vor allem tierische Produkte wie Fleisch, Eier und Käse liefern größere Mengen. Aber auch in Hülsenfrüchten und Nüssen kommt Zink vor. Mangelerscheinungen sind selten und treffen – wenn überhaupt – hauptsächlich Veganer. Wer also tierische Produkte komplett meidet, kann mit einem Zink-Präparat gut beraten sein. 

4. Folsäure

Schon bei einem aufkommenden Kinderwunsch sollten Frauen darüber nachdenken, Folsäure als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Das B-Vitamin ist maßgeblich an einer gesunden Entwicklung des Embryos beteiligt. Spätestens ab der Schwangerschaft empfehlen daher alle Frauenärzte ihren Patientinnen, Folsäure als Tabletten oder Kapseln zu sich zu nehmen, um eine ausreichende Versorgung mit dem Vitamin sicherzustellen. 

5. Proteine

Wer viel Sport treibt, braucht für den Muskelaufbau genügend Eiweiß. Die Proteine dienen als Baustoff für die Muskeln. Normalerweise sind Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Eier gute Quellen für Proteine. Wer zu wenig davon isst oder ganz darauf verzichtet, kann seine Ernährung mit hochwertigen Pflanzenproteinen substituieren.

Foto: G Stock Studio

6. Calcium

Für gesunde Knochen benötigt der Körper viel Calcium. Bei einer ausgewogenen Ernährung droht in dieser Hinsicht kein Mangel. Lediglich Veganer sowie Frauen in den Wechseljahren sollten hier aufpassen. Schnell kann der Calciumspiegel bei diesen Personengruppen nämlich in den Mangelbereich sinken. Ein dauerhaft niedriger Calciumspiegel kann die Knochengesundheit langfristig beeinträchtigen. Daher können – nach Rücksprache mit dem Arzt – Nahrungsergänzungsmittel mit Calcium für diese Personen durchaus sinnvoll sein. 

7. Magnesium

Magnesium ist in vielen Lebensmitteln wie Vollkornprodukten und Gemüse enthalten und wird daher bei einer gesunden Ernährung in ausreichender Menge zugeführt. Sportler, die häufig unter Müdigkeit und Muskelkrämpfen leiden, können jedoch eine Ergänzung ausprobieren. Sie haben nämlich einen erhöhten Bedarf. Aber Vorsicht: Bei einer Überdosierung von Magnesium drohen Nebenwirkungen wie Durchfall. 

8. Vitamin D

Vitamin D ist wichtig, um Calcium in die Knochen einzubauen. Allerdings ist die Versorgung mit diesem Vitamin oft schlechter, als häufig angenommen wird. So gibt es laut nuutro.de nur wenige Möglichkeiten, um sich mit ausreichend Vitamin D zu versorgen. Dazu gehören neben der direkten Sonneneinstrahlung auch Lebensmittel wie Pilze, Eier und Fisch. Aber: Lebensmittel enthalten eher kleine Mengen an Vitamin D. Ein weiteres Problem: Die Sonne hat zumindest in unseren Breitengraden nur im Sommer eine ausreichende Intensität, um die Vitamin-D-Speicher zu füllen. Deshalb leiden viele Deutsche gerade im Winter unter einem Vitamin-D-Mangel. Ist der Vitamin-D-Spiegel zu niedrig, besteht ein höheres Risiko für Knochenbrüche, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 

9. Eisen

Bestimmte Personengruppen sind gefährdeter für einen Eisenmangel als andere. Das gilt für Vegetarier, Veganer, Sportler, Schwangerer und Kinder im Wachstum. Hier kann eine mehrwöchige Eisenkur mit einem qualitativen Eisenpräparat helfen, einen Mangel auszugleichen. Oft wirkt das Nahrungsergänzungsmittel gegen Müdigkeit und Antriebslosigkeit, weil Eisen die Sauerstoffversorgung im Körper fördert. Aber: Eisen sollte nur nach Rücksprache mit dem Arzt bei einem nachgewiesenen Mangel eingenommen werden. 

10. Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren sind ein wichtiger Bestandteil des Stoffwechsels. Sie sind in fettigem Fisch, Walnüssen, Rapsöl, Leinöl und grünem Blattgemüse in größeren Mengen enthalten. All das sind Lebensmittel, die im Alltag auf dem Speiseplan gerne mal zu kurz kommen. Dann kann ein Nahrungsergänzungsmittel den Mangel ausgleichen.Â