Plan International Deutschland, Weltfrauentag: »Leidtragende und Krisenmanagerinnen« – ohne Frauen und Mädchen hat Frieden keine Chance

Hamburg, 6. März 2023

In der Not zeigt sich ihr ganzes Potential: Frauen tragen in Krisen und nach Naturkatastrophen meist die Hauptlast ihrer Familien. Die Kinderrechtsorganisation Plan International Deutschland macht darum zum Weltfrauentag am 8. März darauf aufmerksam, wie wichtig es gerade auch in Krisenregionen ist, Mädchen und Frauen die politische und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.

»Nur durch Gleichberechtigung lässt sich die Armut auf dieser Welt nachhaltig bekämpfen und hat Frieden eine Chance«, sagt, Kathrin Hartkopf, Sprecherin der Geschäftsführung von #Plan #International Deutschland. »Die gezielte Förderung von Mädchen und Frauen – vor allem in Krisenregionen – sind eine Investition in die Zukunft. Denn sie haben ein großes Potential, auch als Krisenmanagerinnen. Wir erleben in unseren Projektländern immer wieder, welche beeindruckende Stärke Frauen gerade in Notsituationen entwickeln und wie umsichtig sie ihre Ressourcen einteilen, um ihre Familien über die Runden zu bringen.«

In einer extremen #Notlage sind derzeit etwa Frauen und ihre Familien in Somalia und Somaliland, an der Spitze des Horns von #Afrika. Nachdem bereits die vierte Regenzeit in Folge ausgefallen ist, befinden sich dort mehr als 2,2 Millionen Menschen in einer lebensbedrohlichen Situation. Schon jetzt belegt Somalia laut Welthungerindex (WHI) den letzten Platz, mehr als die Hälfte der Bevölkerung leidet an Unterernährung. Plan International ist seit 2019 in Somalia und in Somaliland tätig, leistet dort neben humanitärer Hilfe auch Aufklärung zum Schutz und zur Gesundheit von Kindern sowie zur Stärkung von Mädchen und Frauen.

»Es ist ein Kampf ums Ãœberleben und wie so oft tragen Mädchen und Frauen die Hauptlast dieser Krise«, sagt Sadia Allin, Landesdirektorin von Plan International in Somalia und Somaliland. »Auf der Suche nach #Wasser müssen sie lange Strecken zurücklegen und sind dabei dem Risiko von Gewalt und Belästigung ausgesetzt. Die meisten Mütter sind als Familienoberhaupt völlig allein auf sich gestellt. Es ist sehr beeindruckend, wie sie ihre Familien zusammenhalten und alles dafür tun, um das Leben ihrer Kinder zu sichern. So halten sie beispielsweise abwechselnd Wache, damit Hyänen sich nicht über ihre Jüngsten hermachen können. Auch die Solidarität der Frauen untereinander ist riesig. Das Wenige, das sie noch haben, wird miteinander geteilt.«

»Mädchen und Frauen müssen weltweit in gesellschaftliche und politische Entscheidungsprozesse eingebunden werden«, ergänzt Kathrin Hartkopf. »Seit Jahren setzen wir uns darum auch dafür ein, dass Gleichberechtigung sehr viel stärker in den Fokus deutscher Entwicklungspolitik genommen wird. Die neuen Leitlinien für eine feministische Außenpolitik des Auswärtigen Amtes sowie für eine feministische Entwicklungspolitik des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sind ein ganz wichtiger Schritt, der uns zuversichtlich macht.«