Kabbala, und es war mitten in der Nacht, #Sirene #Operntheater

Jüdische Mystik, Zahlensymbolik der Kabbala und eine ungewöhnliche Besetzung: #Kabbala ist ein Oratorium, das wahre Lichtfunken sprüht und dennoch gleichzeitig eine meditative Stimmung generiert.

Die Presse schrieb 2022, Kabbala sei »ein kurzer, lohnender Abend der Wunder, Rätsel und Riten im Planetarium«. Und nachdem die Aufführungsserie 2022 im Rahmen von Wien Modern so erfolgreich war, gibt es im Jänner 2023 vier weitere Vorstellungen.

Wer also die Mystik der Kabbala in Ton und Bild erleben möchte, besuche das Planetarium im Prater, wo das Oratorium des 2022 verstorbenen Komponisten René Clemencic in ungewöhnlicher Besetzung aufgeführt wird.

Dazu haben die Künstlerin Kristine Tornquist vom sirene Operntheater sowie der Illustrator und Designer Germano Milite in Zusammenarbeit mit #Astronomen für den Sternenprojektor des Planetariums einen Film geschaffen, der parallel zur Musik in den #Weltraum entführt. 

Das Projekt Sirene Operntheater

Gerade die #Hacker #Szene zeigt, dass Avantgarden in der späten Moderne versteckter und doch zugleich wirkungsvoller auftreten als die an Genies orientierten Avantgarden der klassischen Moderne. Ein sympathisches Beispiel kommt aus dem aktuellen Wien: Das Projekt sirene Operntheater, 1998 aus der Zusammenarbeit von Kristine Tornquist und Jury Everhartz entstanden, definiert sich – gleichsam über die Gruppe der kreativen Mitgestalter – als versteckte #Avantgarde: Die Versammlung von Künstlern oder Denkern um ein gemeinsames Feuer, um einen gemeinsamen Topf ist – entgegen dem Klischee vom genialen Einzelgänger – eine der Qualitäten, die in der Kunst- und Kulturgeschichte immer wieder ins Auge sticht. Die Magie der Gruppe – der erklärten wie der assoziativen – ist eine treibende Kraft. In der Gruppe verdichten sich Ahnungen zur Idee, die Gruppe treibt Ideen und treibt den einzelnen innerhalb der Gruppe vorwärts, in ein gemeinsames Zentrum (oft dann auch wieder hinaus, wenn es zu eng wird), aber wirkt in jeder Richtung als Katalysator individueller und geteilter Entwicklung (Tornquist). Dies ist ein gelungenes und ermutigendes Beispiel im Wien von heute. Wie solche versteckten Avantgarden im 21. Jahrhundert prinzipiell aussehen könnten, ob sie wichtige Hebammen des Modernismus sind, wie Steve Watson glaubt, oder tragende Geflechte für innovative Aufbrüche, wie Wolfgang Kos voller Emphase erhofft, ist freilich keine Frage der soziologischen Prognose, sondern der realen, politischen, sozialen, literarischen und künstlerischen Praxis.

12. Januar, 14. Januar, 24. und 25. Jänner 2023, 20 Uhr, #Zeiss #Planetarium #Wien im Prater, Oswald Thomas Platz 1, 1020 Wien, Tickets 25 Euro, Schüler und Studenten 15 Euro (zu beziehen über die Wiener #Volkshochschulen und das Planetarium Wien), #Kabbala-sirene-operntheater" target="_blank" rel="noopener">mehr …