Gütersloh, die Gruppe Ezidxan feiert das Ida Ezi (Fastenfest am 16. Dezember 2022) am 11. Dezember 2022 an der Neuenkirchener Straße 264

  • »Die Gruppe Ezidxan vertritt die Jesidische Kultur und stellt deren Traditionen vor.«

Die Gruppe Ezidxan besteht aus 18 Personen, 12 Tänzern, einem Sänger, 2 Kultur Zeigerinnen, einem Ratgeber, einem Fotografen und einer Moderatorin. Ezidxan bietet verschiedene Tanzarten und einen Einblick in die jesidische #Kultur und #Tradition. Zwischen den Programmpunkten gibt es kurze Erläuterungen zu den jeweiligen Kulturen, Kleidungen und Traditionen. »Wir sind Jesiden und kommen ursprünglich aus dem Irak. Wir bringen die Lebensfreude der jesidischen Musik, den jesidischen Tanz und die Kultur auf europäische Bühnen und Straßen.«

Die Eziden (Jesiden) sind eine ethnisch religiöse Minderheit, die ursprünglich aus den nördlichen Gebieten des Iraks und #Syriens sowie aus dem Südosten der Türkei stammt. Eziden (Jesiden) fasten im Monat Dezember dreimal, bevor sie in der Woche vor der Wintersonnenwende ihren wichtigsten Feiertag, Ida Ezid, feiern. Von jeweils Dienstag bis Donnerstag fasten sie 3 Wochen lang zu Ehren verschiedener Heiliger: sie haben zu Ehren Sheshims gefastet, vom 6. bis zum 8. Dezember zu Ehren der Familienheiligen und vom 13. bis zum15. Dezember fasten sie zu Ehren Gottes. Die Fastentage werden jeweils mit einem Fest am folgenden Freitag beendet (Fest Sheshims, Fest Xudan und Fest Ezi). Somit bildet Ida Ezi den Höhepunkt der vorangegangenen Fastentage. Das Ida Ezi Fasten ist ein Fasten für Gott.

Das Fasten findet im Dezember statt, weil im Dezember des Jahres 3 Tage enthalten sind, welche die kürzesten Perioden darlegen. »Wir geben diesem Fest große Bedeutung, weil Gott auf unser Fasten reagierte und die Sonne wieder erschien ließ, um das Leben auf der Erde wiederherzustellen. Ezi ist einer der Namen des Gottes. Es bedeutet, für den Schöpfer an 3 aufeinanderfolgenden Tagen zu fasten, und der 4. Tag ist ein offizieller Feiertag (Ida Ezi, Fastenfest)«.

Die Jeziden fasteten vor Tausenden von Jahren zum Schöpfer, damit sich die Welt ihnen öffnete und sie der Gefahr der #Natur entgingen. Die Gefahr der Dominanz der Dunkelheit und der Schwärze, dem Angst und Schrecken, die aus der Fortdauer des Schnees und der Fortsetzung des Gefrierens und der dadurch resultierenden Kälte ermöglicht wurde. Durch die Gefährdung des Lebens ist das Fasten ein Zeichen der Hoffnung und zugleich eine Bitte an den Schöpfer, der der Sonne befehlen soll sich zu öffnen um somit die Menschen vor dieser Gefahr zu bewahren. Denn wenn die Sonne nicht erscheint beraubt sie den Menschen an das Lebensnotwendige und stellt die Arbeit ein. Kein Ackerbau, keine Jagd und keine Viehzucht, welche das Leben unmöglich macht. Es werden im Schöpfers Namen und somit für ihn selbst Opfergaben erbracht. Das Essen und Trinken wird eingestellt für drei Tage, der Schöpfer wird ununterbrochen angeboten und angefleht.

Der Schöpfer zeigte seine Barmherzigkeit und lässt die schwarzen Wolken und den Schnee untergehen. Die Lichter der Sonne scheinen wieder auf. Die Jesiden fasten von Dienstag bis Donnerstag und am Freitag ist Fastenfest. Für dieses Fest backen wir Süßigkeiten sowie Sewk im deutschen (Brot) und kochen jesidische Gerichte. Am diesen Morgen werden die Gräber der Verstorbenen besucht, um ihnen zu gedenken. So ungefähr wie am Halloween gehen die Kinder rum und es werden Süßigkeiten, Geld oder andere Sachen zum Naschen gesammelt.

Über die Festtage und das Fastenfest besuchen verheiratete Frauen ihr Elternhaus, dies ist eine Tradition die sich auf eine sehr lange Zeit streckt. Die Jesiden treffen sich mit ihren Familien, Angehörigen, bekannten, Nachbarn und Freunden. Es wird gegessen und riesige Gruppen bilden sich, welche zur traditioneller #Musik traditionelle Tänze ausüben. Jeder besucht jeden, sei es in der Nachbarschaft oder etwas ferner, wenn ein Jesider in der Umgebung wohnt, wird er an dem Festtag besucht. Den Jesiden ist es wichtig, ihre #Kultur mit anderen zu teilen und sie sind offen für jede andere, deshalb laden sie auch Menschen aus anderen Religionen ein, sei es christlich, muslimisch, jüdische usw. Während dieses Festes praktizieren in Lalish die Priester die Gebete und heilige Hymnen. Nachts werden überall im Lalish #Tal Fatiel (Dochte) an den Wänden der Tempelstadt angezündet.

Sonntag, 11. Dezember 2022, 16 bis 18 Uhr, Jesidisches Fastenfest, 18.15 bis 21.30 Uhr Feier an der Neuenkirchener Straße 264, Gütersloh