Varensell, pax optima rerum, eine alte Botschaft neu in die Gegenwart tragen, 6. November 2022

Netzwerk Klosterlandschaft OWL, Varensell, 19. Oktober 2022

  • Konzert in der Benediktinerinnenabtei Varensell thematisiert Frieden und Toleranz

#Pax optima rerum: Der #Frieden ist das beste aller Dinge. Ein Satz aus der #Antike, der 1648 Motto des Westfälschen Friedens wurde, seither an Aktualität nie verloren hat und nun nicht nur Überschrift eines Konzertes ist, sondern zugleich wie eine dringende Erinnerung an Politik und Gesellschaft klingt.

Mit diesem Appell sind am Samstag, 6. November 2022, um 15.30 Uhr das Solistenensemble Col Voc, das Vokalensemble Wiedenbrück sowie Organist Friedhelm Flamme in der Benediktinerinnenabtei #Varensell (Rietberg) zu Gast. Neben Auszügen aus den Musikalischen Exequien von Heinrich Schütz (1585 bis 1517), die im Mittelpunkt des Konzertes stehen, können sich Besucher auf geistliche und weltliche Werke von der Renaissance über die Barockzeit bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen freuen. Wie die Gesangsstücke setzen auch die musikalisch bildnerischen Reflexionen zum Hohenlied für #Orgel nach dem Bildzyklus von Marc Chagall des Komponisten Walter Steffens (geboren 1934) aus dem Geist der Kunst heraus Zeichen für Frieden, Toleranz und Völkerverständigung.

»Krieg, Ausgrenzung und menschenverachtende #Gewalt sind stets gegenwärtig«, sagt Jürgen Wüstefeld, in dessen Händen die Künstlerische Gesamtleitung des Konzertes liegt. Er ist überzeugt, dass #Musik, #Literatur und bildende Kunst in ihren vielfältigen Ausdrucksformen den Boden für menschenverbindende Friedensprozesse und Heilungsprozesse bereiten können. Die Auswahl der Stücke antwortet nicht nur auf aktuelle Themen, sondern schlägt auch einen Bogen zu zentralen Aspekten menschlichen Daseins. »Lebendige Erinnerung und Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und Gegenwart in ganz unterschiedlichen Ausdrucksformen ist ein notwendiger zukunftsgewandter Bestandteil des öffentlichen Lebens. #Demokratie und Frieden brauchen Engagement, und immer neu brauchen Menschen Solidarität, Trost und Hoffnung«, sind sich die Mitwirkenden sicher. 

Die Ausdruckskraft der Töne mündet in einen vielstimmigen Zusammenklang aus Musik und Architektur, Geschichte und Gegenwart. »Aus dem Staunen über diese kunstvolle Vernetzung so unterschiedlicher Elemente erwächst eine vielschichtige Partitur, die alle Einzelheiten verbindet und zugleich offen ist, von uns weitergeschrieben und weitergespielt zu werden«, so Jürgen Wüstefeld.

Mit dem Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt stehen Publikum und Ausführende vor der nicht immer leichten Aufgabe, Räume zu schaffen, in denen Erinnerung wach gehalten wird. »Aber nur durch Vergegenwärtigung werden Herzen kräftiger, Gemeinschaften mutiger und Gedanken offener, um auf die Anforderungen der Zeit zu reagieren«, betonen die Initiatoren.

Das Konzert in Varensell ist Bestandteil einer Serie von Konzerten des Netzwerks Klosterlandschaft OWL zur Erinnerung an das Kriegsende vor 77 Jahren, die 2020 in Münster begonnen wurde. Die Veranstaltungsreihe wird in Kooperation mit verschiedenen Institutionen (unter anderem mit der Philosophischen Fakultät der Universität Münster) fortgesetzt. Der Eintritt ist frei.Â