US Forscher überlisten Antibiotikaresistenz

  • Neues Molekül Fabimycin der University of Illinois mit großen Chancen auf eine Zulassung

Urbana Champaign, 11. August 2022

Forscher unter der Leitung der #University of #Illinois haben das Molekül »Fabimycin« entwickelt, das mehr als 300 antibiotika-resistente Bakterien sowohl in Laborexperimenten als auch bei #Mäusen mit #Lungenentzündung und Harnwegsinfektionen wirkungsvoll bekämpft. Die Mikroorganismen gehören ausnahmslos zu denen, die als gramnegativ eingestuft werden. Bakterien dieser Klasse infizieren weltweit Millionen von Menschen. Sie rufen Erkrankungen wie Lungenentzündung, Harnwegsinfektionen und Blutkreislaufinfektionen hervor, weiß Paul Hergenrother vom Institute for Genomic Biology.

Wehrhafte gramnegative #Bakterien

Gramnegative Bakterien wie Klebsiella pneumoniae, das Harnwegsinfektionen auslöst, sind besonders schwer zu bekämpfen, weil sie starke Abwehrsysteme haben – zähe Zellwände, die die meisten Antibiotika draußen halten, und einen Mechanismus, der die Antibiotika, die dennoch ins Innere gelangen, effizient entfernt. Es gab seit mehr als 50 Jahren keine neuartige Klasse von Antibiotika mehr, die von der Food and Drug Administration zur Behandlung von gramnegativen Krankheitserregern zugelassen wurde. Fabimycin könnte die Negativserie durchbrechen.

Hergenrother und seine Kollegen wollten ein Medikament entwickeln, das die Abwehrkräfte von gramnegativen #Bakterien lähmt und Infektionen behandeln kann, das nützliche #Mikroben nicht attackiert, wie es bei jetzt eingesetzten #Medikamenten häufig der Fall ist. Das Team begann mit einem Molekül, das eine geringe Wirkung gegen gramnegative Bakterien hatte. An diesem Molekül nahmen die Forscher eine Reihe von strukturellen Modifikationen vor, von denen sie annahmen, sie könnten die Wirkung verbessern. Eine davon, die sich als besonders effektiv erwies, nannten sie Fabimycin.

Klinische Studien stehen noch aus

»Angesichts der vielversprechenden Aktivität von Fabimycin in Mausinfektionsmodellen und ermutigenden Daten, nach denen das Molekül in Rattenplasma und Humanplasma dramatisch stabiler ist, ist es vernünftig zu glauben, dass es sich auch zur Behandlung von Infektionen in höheren Organismen eignet«, folgern die Wissenschaftler. Das muss sich allerdings noch in klinischen #Studien erweisen.