Soziale Kompetenz durch Gaming, gemeinsames Spielen wird zu wichtigem Wettbewerbsfaktor der Branche

Bis weit in die 2010er Jahre hielt sich der Glaube, Computerspiele seien ein Störfaktor für die Sozialkompetenz und würden sogar einsam machen. Heute weiß man, dass das Gegenteil der Fall ist. Das Social Gaming spielt in der Gamingbranche eine immer größere Rolle. Hierbei können sich die Spieler während des Gamings über eine Social Platform mit Freunden und Gleichgesinnten vernetzen. Ohne das Haus verlassen zu müssen können neue Kontakte geknüpft und alte aufrechterhalten werden.

Social Gaming ist aus der Branche nicht mehr wegzudenken

Als Computerspiele langsam den Freizeitmarkt eroberten, war die Mehrzahl noch als sogenannte Stand-Alone-Games konzipiert worden. Das Spielerlebnis war nur auf einen Spieler zugeschnitten, der bei exzessiver Computerspielsucht durchaus vereinsamen konnte. Schnell folgten jedoch die Multiplayer Games wie »World of Warcraft«, in denen viele Gamer gleichzeitig interagieren konnten. Dieser Vorläufer des Social Gamings machte aus den früher recht einsamen Stunden am PC ein neues Spielerlebnis. Spieler konnten sich miteinander unterhalten, Kontakte knüpfen, sich zu Gruppen zusammenschließen und gemeinsam Abenteuer bestehen.

Die Multiplayer Games sind hauptsächlich für den Browser konzipiert. Neben den Varianten, die den vorherigen Kauf der Spielsoftware erfordern, strömten immer mehr kostenfreie Alternativen auf den Markt. Als schließlich das Smartphone in unser Leben Einzug hielt, ersetzte es bei vielen den klassischen Computer. Daraufhin wandte sich die Gaming Industrie vermehrt den #Smartphone Spielen zu. Zunächst unausgereift und wenig beachtet, entwickelten sie sich schnell zu einem beliebten Freizeitvergnügen. Durch die Anbindung an die sozialen Netzwerke gaben sie dem Begriff Social Gaming eine ganz neue Bedeutung.

Inzwischen haben viele PC, Browser und Mobile Spiele Multiplayer Komponenten, um sein Spielvergnügen mit anderen zu teilen. Dazu zählen …

  • Chat Funktionen

  • Freundschaftsanfragen

  • Tauschangebote

Neben Games, in denen zwei und mehr Personen zusammen ein Abenteuer bestreiten oder eine Mission erledigen, gibt es Spiele, bei denen sie gegeneinander antreten. Ein Beispiel, bei dem sich die Spielerzahl explizit auf zwei beschränkt, ist das Game »Jeckyll vs. Hyde« aus dem Hause Nice Game Publishing.

Auch die Sparte der Online Casinos hat die Bedeutung sozialer Interaktion im Gaming erkannt und den anhaltenden Trend in ihr Portfolio integriert. In den besten Online Casinos können Spieler einen Live Casinos Modus wählen, bei dem sie die Möglichkeit haben, per Chat und Videokamera nicht nur mit anderen Spielern, sondern auch mit echten Croupiers und Dealern zu interagieren. Diese zusätzliche Komponente macht das Online Casinoerlebnis nicht nur realistischer, sondern fügt dem Glücksspiel auch eine interessante soziale Komponente hinzu.

Soziale Netzwerke mischen in der Gamingbranche mit

Zu den Spielen, denen das Social Gaming einen massiven Aufschwung zu verdanken hat, gehören die Smartphone Games. Auch als Mobile Games bekannt, zeichnen sie sich durch eine einfache und minimalistische Spielgestaltung aus. Die Spieler lernen den Ablauf meist innerhalb von Minuten und können sich anschließend Level für Level Punkte, Sterne oder kleine Belohnungen freispielen. Ihre Erfolge können sie über die sozialen Netzwerke wie Facebook oder Instagram mit Freunden teilen. Daher verwundert es auch nicht, dass viele dieser Mini Games auf diesen Plattformen beworben werden.

Auch in aufwendigeren Browsergames kann das Social-Networking zum Spielspaß beitragen. Die Spieler melden sich über ihren Account bei Facebook, Instagram oder Google+ an, erstellen sich ihren Avatar und können sofort loslegen. Im Spiel besteht die Möglichkeit, dass ihnen andere Gamer Freundschaftsanfragen stellen und spielabhängig sogar mit ihnen kommunizieren. Das Networking in Games ist jedoch nicht ganz ungefährlich. Speziell für Minderjährige kann es befremdlich sein, Nachrichten oder Freundschaftsanfragen von fremden Menschen zu erhalten. Mehrere Social-Browsergames richten sich daher explizit an Erwachsene. 

Studie legt Zusammenhang zwischen Gaming und sozialer Kompetenz nahe

Social-Games ermöglichen gemeinsamen Spielspaß und können dazu beitragen, online neue Bekanntschaften zu machen. Bedeutet das im Umkehrschluss, dass Computerspiele einen positiven Einfluss auf die Sozialkompetenz nehmen? Die Frage, wie sich das Gaming auf das soziale Verhalten auswirkt, beschäftigt die Forschung seit langem. Experten gingen immer wieder davon aus, dass zu viel Zeit am PC die Sozialkompetenz beeinträchtigt. Eine im Jahr 2019 veröffentlichte Studie scheint diese Behauptung teilweise zu untermauern. Im Versuch der Non-Profit-Organisation »Society for Research in Child Development« wurden 873 norwegische Kinder über einen Zeitraum von sechs Jahren begleitet.

Das Experiment startete mit den Sechsjährigen und endete, als sie ihr 12. Lebensjahr abschlossen. Während der Zeit konnten die Kinder nach Herzenslust am Computer spielen. Ihre Entwicklung wurde mithilfe von Fragebögen und den Einschätzungen von Eltern und Lehrern beobachtet. Deren Auswertung legt nahe, dass das Gaming auf das soziale Verhalten von Jungen keinen Einfluss nimmt. Anders verhält es sich jedoch bei den Mädchen. Bei einigen der Studienteilnehmerinnen, die viel Zeit vor dem Bildschirm verbrachten, soll sich das Sozialverhalten kontinuierlich verschlechtert haben. Wie repräsentativ die Studie ist, ist umstritten. Kritiker bemängeln, sie beziehe sich auf eine zu kleine Stichprobe, um aussagekräftige Ergebnisse zu liefern.

Neue Studiengänge unterstreichen die Bedeutung von Social Gaming

Wie sich Computer und Smartphone Spiele auf die Sozialkompetenz auswirken, stößt in der Wissenschaft noch immer Diskussionen an. Klar ist jedoch, dass das Social Gaming in der Spielindustrie immer wichtiger wird. Daran passen sich auch Gaming Studiengänge an. Themen, die früher stark zusammengefasst wurden, werden inzwischen in separaten Studiengängen näher beleuchtet. Beispielsweise wartet die University of Europe for Applied Sciences (UE) mit folgenden Studienangeboten auf …

  • Game Design

  • Digital und Interaction Design

  • Kommunikationsdesign

In den Studiengängen arbeiten die Srudenten an neuen Online Formaten, die das soziale Miteinander im Gaming in den Vordergrund stellen. Sie machen es sich zum Ziel, die Trennung zwischen virtueller und realer Welt aufzubrechen. Online sollen Gamer künftig ebenso viele Sozialkontakt wahrnehmen können wie offline. Diese Entwicklung zeigt deutlich, welchen Raum das Social Networking im Gaming einnimmt.