Ju Jutsu Weltmeister Simon Attenberger, »Das #IOC reduziert durch Regeländerungen den Spaß am Kämpfen«

Frankfurt am Main (ots)

  • Der Kampfsportler ist Kandidat bei der Wahl »Sport Stipendiat des Jahres«

  • Deutsche Bank und Sporthilfe vergeben Auszeichnung für Spitzenleistungen in Sport und Studium

  • Top 5 in öffentlicher Online Abstimmung hier …

Ju Jutsu Kämpfer Simon Attenberger wurde im vergangenen Jahr Weltmeister und studiert parallel zum #Sport #Mathematik und #Physik auf Lehramt. Aus dem Sport hat er gelernt, auch an der Uni mit Stress umzugehen, umgekehrt profitiert der 23-Jährige beim Training von der wissenschaftlich strukturierten Vorgehensweise seines Studiengangs – eine #Win Win #Situation für den erfolgreichen Kampfsportler aus Bayern.

Simon, unter Rudern kann sich jeder etwas vorstellen, unter #Turnen, #Schwimmen oder Skifahren auch. Wie erklärst Du Fachfremden Deine Sportart Ju Jutsu?

Wir schlagen, wir greifen, wir werfen, dürfen dabei den Gegner treffen, aber natürlich nicht verletzen. Im Grunde ist es eine Mischung aus Karate und Judo. Die ursprüngliche »Muttersportart« Jiu Jitsu wurde von japanischen Samurai praktiziert. Daraus entwickelten sich verschiedene Sportarten, die spezialisiert waren auf Techniken wie Schlagen und Treten bei Karate oder Greifen und Werfen bei Judo. In Europa wurden diese Sportarten irgendwann wieder zusammengesetzt und daraus eine Selbstverteidigungs- und Wettkampfsportart entwickelt.

Was macht für Dich dabei den Reiz aus?

Es ist vor allem die Vielfalt aus Elementen verschiedener Kampfsportarten. Die erlaubten Techniken eröffnen ein deutlich weiteres Feld an Möglichkeiten, das macht es sehr komplex, aber auch faszinierend. Man muss ein Allrounder sein, sich überall auskennen und in manchen Bereichen spezialisieren, um dort dann seine Punkte zu machen.

Du stammst aus einer Ju Jutsu Familie – gab es für Dich jemals eine ernsthafte Alternative im Leistungssportbereich?

Mein Bruder hat damit angefangen, danach habe ich es auch ausprobiert und Spaß daran gefunden. Auch meine Schwester war als Ju-Jutsu-Kämpferin erfolgreich, wurde auch von der Deutschen Sporthilfe gefördert. Natürlich habe ich als Junge auch mal Fußball gespielt und andere Sportarten ausprobiert, aber ernsthafte Alternativen gab es keine.

Schaust Du manchmal neidisch auf die Vertreter:innen anderer Kampfsportarten, die mehr Aufmerksamkeit bekommen?

Auf jeden Fall. Mir geht’s aber weniger um die Aufmerksamkeit als um die Förderung, die in einer olympischen Sportart wie Judo wesentlich besser ist. Olympiastützpunkte etwa gibt es bei uns nicht, da sind wir deutlich mehr auf uns selbst. Aber das IOC mischt bei olympischen Sportarten auch im Regelwerk mit, hat zum Beispiel Judo-Techniken gestrichen, um den Sport zuschauerfreundlicher zu machen. Gleichzeitig macht es dann allerdings auch weniger Spaß, selbst zu kämpfen.

Du studierst Mathe und Physik auf Lehramt – wieso ist es Dir wichtig, schon während der aktiven Laufbahn auch Deine berufliche Karriere im Blick zu haben?

Das Studium erst nach der Leistungssportkarriere voranzutreiben, kam für mich nie in Frage. Von Ju-Jutsu allein kann man nicht leben, deswegen war das auch immer ein »Hobby«. #Schule und #Studium geht vor, aber das Hobby Leistungssport wollte ich nicht aufgeben.

Welche Skills aus Deinem Studentenalltag helfen Dir beim Sport und umgekehrt?

Aus dem Sport auf jeden Fall die Stressbewältigung. Mit Prüfungsstress kann ich recht gut umgehen, man lernt im Sport sehr schnell, dass man nach gutem und intensivem Training nicht aufgeregt sein muss, um erfolgreich zu sein. Andersrum habe ich im Studium viel über wissenschaftlich-strukturiertes Arbeiten gelernt. Mein Trainer ist auch Physiker und hat viel mit mir gearbeitet. Wenn ich etwa im Krafttraining etwas Neues ausprobieren will, dann mache ich vorher Pläne, teste diese und hinterfrage sie bei Misserfolg.

Beim Sport scheint sich das mehr und mehr auszuwirken, 2021 gewannst Du erst Bronze bei der EM und danach Gold bei der WM. Wie ordnest Du diesen riesigen Erfolg ein?

Für den Deutschen Ju Jutsu Verband war es mit mehreren Medaillen die erfolgreichste WM aller Zeiten. Für mich persönlich war es natürlich ein super Ergebnis. Reingegangen bin ich in den Wettkampftag mit dem Ziel, auf jeden Fall ins Finale zu kommen. Das war im Rahmen des Möglichen und an diesem Tag hatte ich auch das nötige Glück – es hat alles gepasst.

Du wirst von der Deutschen Sporthilfe gefördert und bekommst auch das das Deutsche Bank Sport-Stipendium. Was bedeutet Dir diese Unterstützung?

Für mich ist das enorm wichtig. Neben Studium und Sport bleibt sehr wenig Zeit zu arbeiten, deshalb brauche ich anderweitige Unterstützung. Sponsoren interessieren sich leider selten für Randsportarten, die man ihnen erst einmal erklären muss. Deswegen ist die Deutsche Sporthilfe für mich sehr wichtig, als einziges Förderprogramm, über das ich unterstützt werde.

Wie lange willst Du noch auf diesem hohen Niveau weitermachen?

Ich bin für einen Kampfsportler noch recht jung. Es hängt sehr stark davon ab, wie die nächsten Jahre laufen, ich habe mir kein Ziel gesetzt. In der Uni bin ich im 4. Semester und habe ja noch ein paar Semester mitsamt Staatsexamen vor mir.

Steckbrief

  • Simon Attenberger (geboren am 5. September 1998 in Burghausen)

  • Sportart Ju Jutsu

  • Wohnort Uttenreuth, Bayern

  • Verein SV Gendorf Burgkirchen

  • Größte Erfolge Weltmeister 2021, WM 3. 2019, EM 3. 2021 und 2019

  • Studium Mathematik und Physik auf Lehramt

  • Friedrich Alexander #Universität Erlangen Nürnberg

Die Deutsche Bank, seit 2008 Nationaler Förderer der Deutschen Sporthilfe, unterstützt im Rahmen der Sporthilfe-Förderung studierende Spitzenathlet:innen mit dem Deutsche Bank Sport-Stipendium. Aktuell profitieren rund 300 Sporthilfe geförderte Athlet:innen von dem Programm, das mit einem Zeitbonus über die Regelstudienzeit hinaus gewährt wird. Die besonderen Leistungen der studierenden Athlet:innen werden mit der Wahl »Sport Stipendiat des Jahres« zusätzlich gewürdigt. Die Deutsche Bank verdoppelt dem bzw. der Sieger:in das Stipendium für 18 Monate. Die vier weiteren Finalist:innen erhalten für den gleichen Zeitraum eine Zusatzförderung von 50 Prozent des monatlichen Stipendiums.

Diese Athleten stehen zur Wahl: Simon Attenberger (Ju Jutsu, Mathematik und #Physik), Valentin Baus (Para-Tischtennis, Business Administration), Emily Bölk (Handball, BWL und Wirtschaftspsychologie), Leonie Beck (Schwimmenm Medienkommunikation) und Selin Oruz (Hockeym Humanmedizin). Bis zum 10. Juli 2022 kann jeder #online den Nachfolger von Leonie Meyer, Kitesuferin und angehende Ärztin, wählen. Unter allen Teilnehmern des #Online Votings wird ein #Ipad verlost.

Nationale Förderer

»Nationale Förderer« sind #Mercedes Benz, #Deutsche #Bank, Deutsche #Telekom, Deutsche #Post und #Generali und DVAG. Sie unterstützen die Deutsche #Sporthilfe, die von ihr betreuten Sportler und die gesellschaftspolitischen Ziele der Stiftung in herausragender Weise.