»Go East – Look West«, Haus Nottbeck veröffentlicht #Online Veranstaltung

Auch wenn der eiserne Vorhang vor Jahrzehnten gefallen ist, bleibt Osteuropa für viele Menschen im Westen fremd. Vor diesem Hintergrund richtet das Kulturgut Haus Nottbeck in einer Online-Veranstaltung den Blick auf das unbekannte Terrain. Unter dem Titel »Go East – Look West« berichten die drei Autorinnen Bela Chekurishvili (Georgien), Tzveta Sofronieva (Bulgarien) und Klára Hůrková (Tschechien) von der poetischen Faszination ihrer Heimatländer. Die vom Dortmunder Schriftsteller Ralf Thenior moderierte Podiumsdiskussion steht ab sofort als Stream auf der Homepage des Kulturguts kostenlos zur Verfügung.

Die Aufnahmen für das Video entstanden im Dezember 2021 im Nottbecker Torhaussaal. Vor Publikum standen die drei Dichterinnen Thenior Rede und Antwort und diskutierten nicht nur über die jeweiligen Literaturbetriebe der unterschiedlichen Länder, sondern auch über allgemeine kulturelle, gesellschaftliche und politische Probleme und Vorurteile, die sich mit den beiden Teilen Europas verbinden lassen. In diesem Zusammenhang ging es nicht zuletzt um die Frage, ob eine Unterteilung in Osteuropa und Westeuropa nach Ende des »#Kalten Krieges« überhaupt noch angemessen ist.

Im Gespräch offenbaren sich die Länder Osteuropas als Orte, an denen sich landschaftlich, kulturell und historisch eine Vielzahl an überraschenden Entdeckungen machen lassen. Bei aller Gegensätzlichkeit tun sich jedoch auch erstaunliche Verbindungen auf. »Ich sehe da mehr Ähnlichkeiten als Unterschiede«, meint Hůrková im Hinblick auf die Themen und Mittel der deutschen und tschechischen Literatur. Und auch Thenior pointiert den Vergleich mit einer einfachen Differenzierung: »Entweder es ist ein gutes Gedicht oder es ist ein schlechtes Gedicht.« Von ersterem bieten die drei Autorinnen in ihren Kurzlesungen eindrückliche Beispiele.

Das Programm wird durch musikalische Live Hörbilder von Loop Dreams bereichert. Das Musik-Duo besteht aus dem E-Gitarristen Ulli Galden und dem Cellisten Ralf Werner, der in der Vergangenheit gemeinsam mit Ralf Thenior zahlreiche Reisen nach Osteuropa unternahm. Galden und Werner präsentieren ihre Kompositionen und Klanglandschaften mit vielfältiger Musikelektronik. Passend zu den Ausführungen der Dichterinnen laden sie mit groovenden Loopsounds zu einer imaginären Reise zwischen Ambient Music, Fusion Jazz und osteuropäischen Klängen ein.

Die Veranstaltung stand im Zusammenhang mit dem Ausstellungsprojekt »Die Welt in der Tasche. Expeditionen ins Ungewisse« im Rahmen des Literaturfestivals »europa:westfalen«, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, die #LWL #Kulturstiftung und den Landschaftsverband Westfalen-Lippe.