Die Stimme und Botschaft der verstreuten Sinti und Roma

  • Ana Segovia gibt ein Interview über die Diskriminierung, Armut und soziale Ausgrenzung der Sinti und Roma

Heavenly Culture, World Peace, Restoration of Light (#HWPL) ist eine nichtstaatliche #Friedensorganisation, die mit dem #Wirtschaftsrat und #Sozialrat der #Vereinten #Nationen verbunden ist. Sie führt Friedensbewegungen in Zusammenarbeit und Partnerschaft mit der internationalen Gesellschaft durch, um Menschenrechtskonflikte zwischen Staaten und Bevölkerungsgruppen zu lösen.

Darüber hinaus verkündete HWPL eine Stellungnahme zur Menschenrechtskrise in Myanmar, die einen großen Aufruhr in der internationalen Gemeinschaft ausgelöst hat, und veranstaltete diesbezüglich ein Online-Seminar für Menschenrechte mit 2.300 Teilnehmenden aus 75 Ländern, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf Menschenrechtsverletzungen zu lenken.

Im Oktober vergangenen Jahres führte die HWPL Zweigstelle Incheon aus Südkorea Interviews mit Vertretern der Sinti und Roma, der größten ethnischen Minderheit Europas, die ebenfalls unter Menschenrechtsverletzungen leidet, und bislang ungehört blieb.

Geschichte der #Diskriminierung

Das Volk der #Sinti und #Roma stammt ursprünglich vom nördlichen indischen Subkontinent und wanderte vor rund 1.000 Jahren aus, um vor Unterdrückung und Vorurteilen zu fliehen. Da sie keinen eigenen Staat haben, wurden sie aus den Sozialsystemen ausgeschlossen sowie von der Gesellschaft diskriminiert und zum Beispiel als »Zigeuner« bezeichnet.

Die auf Vorurteilen beruhende Diskriminierung hat sich weiterhin verschärft, und seit dem Mittelalter wurden die Sinti und Roma nach Afrika, in die Karibik, sowie nach Nord- und Südamerika vertrieben, wo sie zu Opfern von Menschenrechtsverletzungen und ethnischer Benachteiligung geworden sind.

1939, während des #Zweiten #Weltkrieges, der weltweit zu unzähligen Toten und Zerstörungen führte, waren auch viele Sinti und Roma unter den Todesopfern. Etwa 1,5 Millionen unschuldige Menschen haben ihr Leben verloren, was etwa 25 Prozent der Gesamtbevölkerung der Sinti und Roma entspricht.

Letztendlich sind falsche Stereotypen bezüglich der Sinti und Roma entstanden, die sich aufgrund des fehlenden Staates und Menschenrechtsverletzungen in Europa, dem Nahen Osten und Afrika verstreut haben. Diese Stereotypen haben sich tief in den Köpfen der Zivilgesellschaft eingebrannt. Auch danach wurden die weit verbreiteten Menschenrechtsverletzungen in verschiedenen Formen fortgesetzt, doch die internationale Gemeinschaft hat es versäumt, Hilfe zu leisten.

Menschenrechtsverletzungen durch soziale Ausgrenzung: Eingeschränkter Zugang zu Bildungsangeboten, Wohnungsmangel, politische Diskriminierung, Ungleichbehandlung auf dem Arbeitsmarkt, unklare Statistiken.

Ana Segovia, stellvertretende Direktorin für Öffentlichkeitsarbeit der Fundacion Secretariado Gitano (FSG), erklärte im Interview: »Wir leben unter schlimmsten Bedingungen, nicht nur aufgrund von Diskriminierung, sondern auch Armut und sozialer Ausgrenzung. Während des kalten Winters haben wir keinen Strom und nichts zu essen. Wir können unsere Familie nicht schützen, vor allem nicht vor der Pandemie, die sich erneut verschärft hat. Wie lange können wir ohne Arbeit leben? Die Lage ist sehr schlimm geworden«. Sie erklärte auch die völlige Ausgrenzung aus der Gesellschaft inmitten von Covid 19.

Es wurde festgestellt, dass Sinti und Roma schon in jungen Jahren sowohl ethnische als auch soziale Diskriminierung erfahren. Laut der Eurobarometer-Umfrage von 2012 zum Thema Diskriminierung fühlten sich 34 Prozent der EU-Bürgerinnen und -Bürger unwohl, als sie Schulen mit Sinti und Roma besucht haben, und durchschnittlich mehr als 50 Prozent der Sinti und Roma haben die Schule abgebrochen, um ihre Familie finanziell zu unterstützen. Laut dem Bericht der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) aus dem Jahr 2016 lag die Beschäftigungsquote der ethnischen Gruppe der Sinti und Roma im Alter von 20 bis 64 Jahren bei 43 Prozent und damit deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 70 Prozent.

Aus politischer Sicht mangelt es an offiziellen Daten über die Sinti und Roma. Zudem gibt es viele Probleme in den Bereichen Bildung, Arbeitslosigkeit, Wohnungssituation und Politik, mit denen sie konfroniert werden. Mihai Calin Bica, ein Koordinator der Roma Support Group, wies unter den Problemen auf den Mangel von Daten sowie politischen Maßnahmen hin. Sie erwarteten von der internationalen Gemeinschaft aktive Handlungen zur Wiederherstellung der Menschenrechte, scheiterten jedoch an ihrer Unwissenheit, während sie nach und nach aus den Sozialsystemen ausgeschlossen wurden und weitere Diskriminierungen erlitten haben.

Der Appell der Sinti und Roma an die internationale Gemeinschaft

Vom ersten Welt Roma #Kongress 1971 über die Internationale Roma Union bis hin zum #UN #Menschenrechtsrat wurden die Menschenrechtsverletzungen gegenüber den Sinti und Roma zwar behandelt, jedoch nur auf oberflächlicher Ebene. Aufgrund der in einigen #EU Ländern geltenden Anti Roma Gesetze werden Sinti und Roma von der Politik selektiv diskriminiert, insbesondere aufgrund der benachteiligenden Wohnungspolitik und der Gesetze gegen Reisende, die sich gegen die Sinti und Roma richten. Daher sind sie dazu gezwungen, ein Nomadenleben zu führen, und haben keine andere Wahl, als sich an dicht besiedelten Orten wie Autobahnen, Mülldeponien und in der Kanalisation aufzuhalten. Diese für Covid 19 anfälligen Örtlichkeiten wurden in #Pandemie Situationen als Problem für die öffentliche Gesundheit in den lokalen Gemeinschaften thematisiert.

Bezüglich der HWPL, die aktiv verschiedene Friedensprojekte innerhalb der internationalen Gesellschaft durchführt, erklärte Mihai Calin Bica: »Es gibt führende internationale Organisationen, die sich mit Diskriminierung, Rassismus und Armut befassen. Allerdings befassen sich diese Organisationen nicht mit den Problemen der Sinti und Roma. Genauso gibt es kaum Politiker, die deren Probleme erwähnen oder wahrnehmen. Um etwas zu bewirken, muss das Problem der Sinti und Roma auf internationaler Ebene behandelt werden, wobei es jedoch keine entsprechende Agenda gibt. Es wird auf EU Ebene in gewissen Maßen behandelt, jedoch benötigen wir mehr Hilfe von der Politik.« Er forderte auch internationale Friedensorganisationen wie HWPL dazu auf, das internationale Interesse an den Menschenrechtsproblemen der Sinti und Roma zu wecken, damit diese auf die internationale Agenda gesetzt werden.

Die Wahrnehmung der internationalen Gemeinschaft zur Schaffung eines Sicherheitsnetzwerkes

HWPL hat den Aufbau eines zivilgesellschaftlichen Netzwerks mit Experten fortgesetzt, um eine Rechtsgrundlage auf internationaler Ebene zu schaffen, die auf der Deklaration des Friedens und der Beendigung der Kriege (DPCW) basiert. Insbesondere fördert HWPL das Bewusstsein der Zivilgesellschaft für die Menschenrechte, indem sie sich durch Aktivitäten wie das »#Online Menschenrechtsseminar zur Lösung von Menschenrechtsverletzungen« und die »HWPL Erklärung zur Menschenrechtskrise in Myanmar« weltweit für eine friedliche Lösung von Menschenrechtsproblemen einsetzt.

Redjepali Chupi, der stellvertretende Direktor des Roma Bildungsfonds, erklärte im Interview: »Das Volk der Sinti und Roma hat in der Vergangenheit viele Schwierigkeiten erlitten, wie zum Beispiel Manipulation oder Diskriminierung. Das Erste, was wir tun müssen, ist, durch direkte Kommunikation mit der Gesellschaft Vertrauen aufzubauen«.
 
Ein Mitglied der HWPL Zweigstelle Incheon erläuterte den Zweck der Interviews über die Minderheit der Sinti und Roma: »Die Bedeutung der Rolle von Politikern und Bürgern hat mehr denn je zugenommen, wenn es darum geht, Probleme der ethnischen Ungerechtigkeit sowie der wirtschaftlichen und bildungspolitischen Armut der Angehörigen ethnischer Minderheiten zu lösen. Da viele Minderheiten an Menschenrechtsverletzungen leiden, die der internationalen Gemeinschaft nicht bekannt sind, ist es notwendig, dass ein unvoreingenommenes Interesse an ihnen besteht und dass unvoreingenommene Friedensbürger sich kontinuierlich dafür einsetzen, dass diese Menschenrechtsprobleme zwischen den betroffenen Gruppen und der internationalen Gemeinschaft diskutiert werden.«