Zu den häufigsten Winterschäden am Haus zählen kaputte oder gelöste Dachziegel.

Es ist noch gar nicht so lange her, da stand alljährlich nach der Winterzeit ein Frühjahrsputz im Haus an. Mehrere Monate lang ließ das kalte, feuchte Klima umfangreiche Säuberungsaktionen nicht zu. So konnten Teppiche, Gardinen, dicke Bettdecken & Co. über längere Zeit kaum gereinigt werden. Heute sieht das ganz anders aus: Waschmaschine, Staubsauger und viele weitere Hilfsmittel retten uns vor dem klassischen Großreinemachen im Frühling. Unersetzlich ist jedoch, unser Haus und unseren Garten nach den Wintermonaten einer sorgfältigen Überprüfung auf Schäden zu unterziehen.

Klima Nordrhein-Westfalens

In Nordrhein-Westfalen herrscht ein warm-gemäßigtes Regenklima. Die Durchschnittstemperatur des wärmsten Monats liegt bei 22 Grad Celsius, im kältesten Wintermonat beträgt die mittlere Temperatur über minus drei Grad Celsius. Ausreichend Niederschlag fällt über das gesamte Jahr hinweg.

Teilweise wechseln sich in der Winterzeit kontinental geprägte Wetterlagen mit Kälteperioden ab. Im Dezember und Januar gibt es die meisten Regentage in Gütersloh. Im Gegensatz zu den Mittelgebirgen Nordrhein-Westfalens fällt in der Kreisstadt des Regierungsbezirks Detmold eher selten Schnee.

Da unsere Häuser vor allem im Winter heftigen Regen- und Windeinflüssen ausgesetzt sind, sollte alljährlich im Frühjahr ein gründlicher Check des Daches und der Fassade erfolgen. Dies gilt sowohl für ältere als auch neuere Immobilien. Denn werden kleinere Schäden oder Verschmutzungen nicht frühzeitig beseitigt, können sich geringere Mängel schnell vergrößern.

Von großer Wichtigkeit: Überprüfung des Daches

Im Bereich des Hausdaches sind insbesondere die Dämmung sowie Dachdeckung nach dem Winter zu überprüfen. Auch sollte man die Reparatur eventueller Beschädigungen nicht zu lange hinauszögern. Während des Sommers merkt man möglicherweise nichts davon, allerdings können sie sich verschlimmern. Spätestens im nächsten Herbst bekommen Hausbesitzer dann das gesamte Ausmaß zu spüren.

Die regelmäßige Dachüberprüfung kommt nicht nur Immobilieneigentümern selbst zugute, denn diese unterliegen der Verkehrsversicherungspflicht. Das heißt, sie müssen aktiv handeln und ihr Gebäude so instand halten, dass Schäden für die Allgemeinheit ausgeschlossen sind. Darüber hinaus kann es Schwierigkeiten mit der Wohngebäudeversicherung geben. Wer zum Beispiel einen Sturmschaden meldet und nicht belegen kann, dass das Dach zuvor in einem tadellosen Zustand war, erhält ggfs. keinen Schadensersatz.

Dachteile, die am häufigsten Winterschäden aufweisen

Generell kann jedes einzelne Dachelement durch Schnee, Starkregen oder Sturm beschädigt werden. Hausbesitzer, die sich mit Dachdeckungen auskennen, erkennen in der Regel sogar kleinere Mängel selbst. Ansonsten empfiehlt sich die Einschaltung eines Fachmannes. Das Augenmerk sollte vor allem auf folgenden Bestandteilen eines Daches liegen:

Verunreinigungen entfernen

Jedes Frühjahr sollten die Dachrinne und Kehlbleche gründlich von Laub und sonstigen Schmutz befreit werden. Wird dies nicht gemacht, können Regen- und Schmelzwasser nicht mehr ungehindert abfließen – Schimmelbildung an der Fassade sowie Eindringen von Feuchtigkeit ins Dach sind die Folge. Grundsätzlich ist die Entfernung von Verunreinigungen auch Grundvoraussetzung, um etwaige Ziegelschäden et cetera bei der Überprüfung entdecken zu können.

Eindeckung

Die Eindeckung ist maßgeblich für die gesamte Sicherheit eines Daches. Durch verschobene, gelockerte oder gebrochene Ziegel gelangt leicht Feuchtigkeit ins Hausinnere. Infolge dessen können Stützbalken faulen, zudem ist Schimmel vorprogrammiert. Weiterhin stellen sie eine Gefahr für vorübergehende Passanten und geparkte Autos dar. Je nachdem wie groß der Schaden ist, müssen Dachziegel entweder ausgetauscht oder repariert werden.

Dachdämmung

Um die Dämmung des Daches auf Beschädigungen zu untersuchen, schaut man sich am besten die Dachschräge vom Innenbereich aus an. Feuchte Stellen lassen sich in der Regel mit bloßem Auge erkennen. Sie weisen entweder auf eine schadhafte Dachdämmung oder Luftdichtigkeitsschicht hin. Neben Schimmelgefahr droht gleichfalls ein unangenehmes Wohnklima an heißen Sommertagen.

Sowohl für unsere körperliche als auch mentale Gesundheit spielt eine gute Raumluft eine große Rolle. Im Winter halten sich viele Menschen vermehrt in den eigenen vier Wänden auf, sie führen ein isolierteres Leben und genießen nur selten Sonnenlicht und Frischluft – beide Faktoren schlagen häufig auf unser Gemüt. Kommt Schimmelbildung im Haus hinzu, ist darüber hinaus die physische Gesundheit ganzjährig massiv gefährdet.

Dachdämmung

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Die Beseitigung von Schäden an der Dachdämmung ist äußerst aufwendig.

Inaugenscheinnahme der Fassade

Auch auf die Fassade haben winterliche Wettereinwirkungen oft eine negative Auswirkung. Sie ist über einen langen Zeitraum Nässe, Wind und Temperaturwechseln ausgesetzt. Extreme Kälte beispielsweise kann nicht nur Frostschäden an Leitungen anrichten, sondern auch Mauern einreißen lassen. Selbst wenn es sich um kleinere Schäden handelt, sie sollten schnellstmöglich beseitigt werden. Fakt ist: Die Behebung geringer Mängel kommt Hausbesitzer deutlich günstiger und ist meist einfacher. Führen diese aufgrund von Vernachlässigung zu immensen Folgeschäden, stehen hingehen hohe Kosten im Raum.

Was gehört zu einer sorgfältigen Überprüfung der Fassade?

Einer kritischen Kontrolle nach jedem Winter bedürfen:

  • Außenhaut – hier sollte insbesondere nach neuen oder vergrößerten Rissen in der Fassade gesucht werden; beim Putz ist auf hohle Stellen zu achten, gleichfalls auf einen abblätternden Farbanstrich

  • Fenster – am wichtigsten ist die Dichtigkeit der Fenster; das Frühjahr ist der perfekte Zeitpunkt, um sie zu warten, beispielsweise durch einen neuen Anstrich oder den Einsatz von Talkum; dadurch bleiben die Fenster mindestens die nächsten zwölf Monate in Schuss; auch eine erneute Abdichtung kann sich lohnen

  • Türen – es gilt das Gleiche wie für Fenster; bei beiden profitieren Immobilienbesitzer auch im Sommer von entsprechenden Frühjahrsarbeiten, die nicht nur das Eindringen von Kälte, sondern auch von Hitze verhindern

Wer nicht gerade zwei linke Hände hat, kann viele der vorbezeichneten Arbeiten im DIY-Verfahren vornehmen. Im Netz finden wir für nahezu für alles Tipps, Informationen und Anleitungen. Und auch die benötigten Werkzeuge und Materialien lassen sich heute in Onlineshops günstig erwerben. Die Bestellung über das Internet bietet den Vorteil, dass sie bequem von zu Hause aus erfolgen kann. So lässt sich einiges an Zeit einsparen, außerdem können ausführliche Produktvergleiche unkompliziert vorgenommen werden. Hier sollte auch auf spezielle Offerten geachtet werden, welche oft nur in gewissen Zeiträumen angeboten werden.

Verknüpfung notwendiger Dach- und Fassadenreparaturen mit energetischer Sanierung

Experten weisen darauf hin, dass die Verknüpfung von Instandhaltungsarbeiten mit Energiesparmaßnahmen in der Regel sinnvoll ist. Die beste Jahreszeit dafür ist der Frühsommer. Wird zum Beispiel beim Frühjahrscheck eine mangelhafte Fassade entdeckt, lässt sich deren Sanierung perfekt mit einer zusätzlichen Wärmedämmung verbinden. Auf längere Sicht gesehen erspart deren Kombination dem Hausbesitzer Geld und Arbeitsaufwand. So muss unter anderem nur einmal ein Gerüst aufgebaut und eine Baustelle in Kauf genommen werden.

Schubkarre

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Bevor man mit der alljährlichen Gartengestaltung beginnt, sollten etwaige Winterschäden aus Sicherheitsgründen beseitigt werden.

Frühlingscheck im Garten

Leidenschaftliche Gartenfreunde verbringen viel Zeit in Ihrer Grünoase. Von Frühling bis Herbst pflanzen, säen, pflegen und gestalten sie mit Hingabe ihren Außenbereich. Und es lohnt sich: Sie erhalten einen einzigartigen Wohlfühlort, der sich perfekt für entspannende und erholsame Stunden eignet. Besonders in der heutigen Zeit, die von Berufs- und Alltagsstress sowie Isolation durch Lockdowns aufgrund der Corona-Pandemie geprägt ist, können wir froh sein, einen tollen Garten zu besitzen. Damit er seine Aufgabe auch erfüllen kann, ist ein Check nach den langen Wintermonaten unbedingt erforderlich. Beachtet werden sollten vor allem folgende Faktoren:

  • Gartenwege: Platten oder Steine können sich im Frost erheben, sie stellen nicht nur eine Unfallgefahr dar, sondern sind außerdem unansehnlich

  • Treppenbeläge und Terrassen: große Kälte lässt bei vollständig verklebten Belägen, darunter Fliesen, die Glasur abplatzen, im Anschluss können sich die einzelnen Fliesen lösen

  • Gartenhäuser: sie sollten ebenso wie das Wohnhaus auf Winterschäden am Dach sowie der Fassade kontrolliert werden

  • Gartenzaun: musste dieser im Winter schwere Schneelasten aushalten, sind Beschädigungen nicht ausgeschlossen

  • Bäume: das Augenmerk sollte auf Sturmschäden wie beispielsweise geschwächte oder abgebrochene Äste liegen, sie müssen aus Sicherheitsgründen in jedem Fall entfernt werden

  • Teiche und Springbrunnen: in den Wintermonaten verschmutzen sie stark durch Laub und ähnliches, eine Säuberung ist deshalb in jedem Fall erforderlich

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