Gütersloh: außerschulischer Lernort, CDU beantragt MINT-Zentrum

Die CDU-Fraktion im Gütersloher Stadtrat macht sich dafür stark, dass die so genannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) stärker gefördert werden. In einem Antrag für die Ratssitzung am 17. Dezember 2021 bittet sie die Verwaltung daher, ein MINT-Exzellenz-Center als außerschulischen Lernort in Gütersloh zu initiieren. Außerdem sollen mögliche Fördermittel hierfür akquiriert sowie externe und interne Partner aus der Wirtschaft, die Fachhochschule und Institutionen aus dem Bildungssektor integriert werden. Als Zielgruppe hat die CDU die ganze Bandbreite vom Kindergarten bis hin zur Oberstufe vor Augen. In ihrem Antrag macht sie auch bereits einen Vorschlag zum Standort: Das ehemals britische Mansergh-Quartier an der Verler Straße. Sollte sich der Erwerb dieser Immobilien hinziehen, schlägt die CDU zunächst einen vorläufigen Standort vor.

»Ziel unseres Antrags ist es, jungen Menschen schon ab dem Kindergartenalter technische und naturwissenschaftliche Themen näher zu bringen und das Interesse an diesen Themenfeldern aufrechtzuerhalten«, sagt Ratsherr Carsten Rethage. »Wir wollen daher ein MINT-Zentrum als eigenständige Institution etablieren, das in die Gütersloher Bildungslandschaft integriert wird.« Denn obwohl der Bedarf an MINT-Berufen boome, fehle es an Nachwuchs. Schulen könnten aufgrund begrenzter Mittel und Raumkapazitäten nur unzureichend darauf eingehen. Außerdem sei die bedarfsgerechte Verknüpfung von Schulen und Betrieben häufig unzureichend.

»Außerschulische Lernorte sind im Kreis Gütersloh nur wenige vorhanden oder bilden nur einen beschränkten Themenbereich ab«, so Rethage, der Mitglied im Bildungsausschuss und Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses ist. »Möglichkeiten für den Elementarbereich fehlen fast gänzlich und die Ausstattung von Technikräumen und Laboren an Schulen ist zum Teil veraltet, wenn sie nicht sogar ganz fehlen. Außerdem sind diese Fächer zu stark akademisiert.«

Dringenden Handlungsbedarf sieht die CDU gerade wegen Güterslohs Rolle als starker Wirtschaftsstandort. Diese gründe sich zum großen Teil auf dem produzierenden Gewerbe, angefangen vom Handwerksbetrieb bis zum Konzern mit Weltruf. Damit das so bleibt, müsse vor Ort Nachwuchs an Mitarbeitern generiert werden, vom Beschäftigten in der Produktion, über den Instandhalter bis zum Ingenieur im Konstruktionsbüro.

»Den Standort am Mansergh-Areal sehen wir aus mehreren Gründen als ideal an«, erklärt Rethage. »Zum einen ist eine gute Anbindung an den ÖPNV gegeben, zum anderen liegen in nächster Umgebung mehrere Kitas und Grundschulen sowie weiterführende Schulen. Außerdem sind dort bereits Gebäude vorhanden, die die erforderlichen Bedingungen erfüllen.«