Stattliche Streuobstwiese in Isselhorst gefördert

#Gütersloh. Die Spaten geschultert, geht’s in Gummistiefeln fröhlich durch Matsch und Schlamm schnurstracks auf die grüne Wiese. Tatkräftig wurde mit dem heimischen Natur- und Obstbauexperten Rainer Bethlehem, sowie Vertretern aus der Arbeitsgruppe Ökowerk vom Isselhorster Dorf- und Heimatverein zusammen mit interessierten Bürgern auf dem Gelände von Mumperows Hof in Isselhorst eine stattliche Streuobstwiese angelegt. Die Neuanpflanzung von 20 Bäumen wurde ermöglicht, ebenso die Begleitung des ambitionierten Projekts über drei Jahre.

»Man muss Bedingungen schaffen, in denen sich etwas entwickeln kann«, erklärt Bethlehem sein Engagement. »Was wir hier machen, ist nicht nur eine Investition in die Zukunft unserer Gemeinde. Wir sichern mit der Neuanpflanzung alter Apfelsorten auch ein Kulturgut.«Â 20 verschiedene, klima- und krankheitsresiliente Sorten hat er ausgesucht. Bäume, die auf der Fettwiese an der Isselhorster Straße beste Standortbedingungen finden, und die sich gegen Krankheiten wie den Apfelschorf zu wehren wissen. Ohne, dass Gift zum Einsatz kommen muss. »Wir tun alles, damit die Ökologie hier im Gleichgewicht bleibt«, versprechen die Macher.

Trotz nass-kalter Temperaturen sind die Helfer beim Löcher graben und beim Einsatz der Handramme, um die Stützpfähle in den Boden zu bekommen, ganz schön ins Schwitzen gekommen. Aber es hat sich gelohnt. Am Ende haben alle Jungbäume ihren Platz gefunden. Der Horneburger #Pfannkuchen als eine der ältesten Erwerbsobstsorten ebenso wie der reichlich pollenspendende Pfirsichrote Sommerapfel, Krügers süß-saurer Dickstiel und der Gelbe Münsterländer Borsdorfer, der zwar ein paar Jahre auf einen guten Ernteertrag warten lässt, aber dann umso üppiger schmackhafte #Früchte liefert. Darauf freuen sich jetzt schon alle.

»Genau deshalb werden solche Streuobstwiesen unterstützt«, erläutern Dr. Susanne Otter-Nacke und Jörg Hoffend mit Blick nach vorn. »Hier kommt nicht nur beim Pflanzen bürgerschaftliches Engagement zum Tragen, sondern auch später, bei der Weiterentwicklung, Pflege und Ernte ein breitgefächertes Miteinander.«

So ist geplant, dass Schülergruppen im Rahmen des naturpädagogischen Programms zum Beispiel Blühinseln mit echter Katzenminze und Schwarznesseln für Insekten auf der Wiese anlegen. Und auch die Teilnehmer des von Rainer Bethlehem und seiner Frau, der Familientherapeutin Renate Bethlehem schon vor 15 Jahren ins Leben gerufenen Faba-Naturprojekts (»Familien in #Balance«), das Kinder aus Familien mit Sucht- und psychischer Erkrankungs-Erfahrung fördert, sollen aktiv werden.

Nicht zu vergessen: der #Vogelschutz. Denn auf der #Wiese gibt es auch noch einige, von wilden Heckenrosen durchwucherte, schon hohle Altgehölze. Obstbäume, die in den 1940er-Jahren gepflanzt wurden und nun ideale Nistbedingungen unter anderem für den Steinkauz bieten. »Mit Blick auf all diese Facetten, kann man nur sagen, dass die Streuobstwiese auf dem Hof Mumperow eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten darstellt«, bringt es Dr. Susanne Otter-Nacke auf den Punkt.