Der #Flughafen #Gütersloh (zuletzt IATA-Code »GUT«, ICAO-Code »ETUO«, bis 1993 RAF Gütersloh) war ein Militärflugplatz im nordrhein-westfälischen Gütersloh. Das Areal liegt im Nordwesten des Stadtgebietes und grenzt an das Stadtgebiet von Harsewinkel und die Gemeinde Herzebrock-Clarholz. Er wurde zu Beginn von der #Luftwaffe im #Zweiten #Weltkrieg benutzt, nach Kriegsende bis 1993 von der #RAF und für eine Zeit lang auch Zivil.

Der Flugplatz entstand Mitte der 1930er#Jahre für die deutsche Luftwaffe. Nach kurzer Nutzung durch die »United States Army Air Forces« im Jahr 1945 wurde er zwischen 1945 und 1993 von der britischen »Royal Air Force« genutzt. Diese übergab ihn an die britische Armee. Sie bezeichnete ihn als »Princess Royal Barracks« und nutzte ihn für Kampfunterstützungsverbände. Neben Logistik-Bataillonen und Regimentern war hier als letzter fliegender Verband ein #eHeeresflieger-Regiment stationiert.

Der Flugbetrieb der britischen Heeresflieger wurde offiziell am 4. Oktober 2013 eingestellt und das Areal wurde nach Abzug aller militärischer Verbände am 3. November 2016 an die »BImA« übergeben.

Nutzung des Flughafens Gütersloh

  • 1937 bis 1945 Luftwaffe
  • 1945 »US Army Air Forces«
  • 1945 bis 1993 »Royal Air Force«
  • 1993 bis 2016 »British Army« (unter anderem »Army Air Corps«)
  • Mitte 1980er-Jahre bis 1993 Firmen (#Bertelsmann und #Miele)
  • 1994 bis 2003 Flughafen Gütersloh GmbH

Fliegerhorst der Luftwaffe

1935 wurde mit dem Bau des Flugplatzes für die Luftwaffe der neugegründeten Wehrmacht begonnen, der Abraum – hier befand sich die höchste eiszeitliche Binnendüne Güterslohs – wurde für den Bau der #Reichsautobahn (heutige A 2) verwendet. Im April 1937 wurde der Flugplatz eröffnet.

Im Mai 1939 wurde hier die Zweite Gruppe des Kampfgeschwaders 28 aufgestellt. Im Winter 1939/40 folgte die Aufstellung der Zweiten Gruppe des Kampfgeschwaders 54, die am 14. Mai 1940 am Luftangriff auf Rotterdam beteiligt war. Zwischen Juni 1940 und März 1941 lag hier die Erste Gruppe des Nachtjagdgeschwaders Eins. 1942 nahm der aus den Angehörigen der Luftwaffe begründete LSV Gütersloh am Tschammerpokal im Fußball teil. Von 1943 bis 1945 waren Einheiten der Reichsverteidigung in Gütersloh stationiert, unter anderem lagen hier zwischen November 1944 und März 1945 der Nachtjagd-Offizier Kommodore Heinz-Wolfgang Schnaufer mit seinem Stab sowie die Zweite Gruppe des Nachtjagdgeschwaders Vier. Im April 1944 flogen die Alliierten den ersten Bombenangriff auf den Flugplatz, weitere folgten bis Ende März 1945.

Die letzten beiden deutschen Flugzeuge sollen nach Zeitzeugenberichten am 30. März 1945 Richtung Wunstorf gestartet sein. Hierzu gehörte offensichtlich auch Schnaufers Ersatzmaschine, eine »Bf 110«, deren Flugzeugführer jedoch nach Jagdbomberbeschuss auf Kirchdornberger Gebiet eine Bruchlandung hinlegte. Der Rest eines Leitwerks, »dekoriert« mit allen Abschüssen, befand sich jahrzehntelang in Privatbesitz und wurde 2015 versteigert.

Die Gewerbepark Flugplatz GmbH

Auf dem Flugplatzgelände des ehemaligen britischen Militärflughafens soll ein interkommunales #Gewerbe- und #Industriegebiet#GIB«), der »Gewerbepark Flugplatz Gütersloh« entstehen. Die Städte Harsewinkel und Gütersloh sowie die Gemeinde Herzebrock-Clarholz wollen wohnstandortnahe Arbeitsplätze für die Bevölkerung des Kreises Gütersloh sichern, indem sie dringend benötige neue Standortmöglichkeiten für die regionale, überwiegend mittelständisch geprägte Wirtschaft erschließen. Das Gelände umfasst insgesamt rund 120 Hektar Fläche und gliedert sich in die Teilbereiche »Nord« und »Süd«. Im ersten Schritt soll der nördliche Teilbereich auf den Stadtgebieten #Harsewinkel und #Gütersloh entwickelt werden.

Am 26. Januar 2017 wurde die »#Gewerbepark #Flugplatz #Gütersloh GmbH« gegründet. Die Stadt Gütersloh hält 70 Prozent der Anteile an der GmbH, die Stadt Harsewinkel 20 Prozent und die Gemeinde #Herzebrock-#Clarholz zehn Prozent. Vorausgegangen waren intensive Beratungen zwischen den drei Nachbarkommunen. Dem Aufsichtsrat der GmbH gehören Vertreter der Räte aus den drei beteiligten Kommunen an.

www.gewerbepark-flugplatz-gt.de

Quelle: Wikipedia, bearbeitet