Die biologische Vielfalt befindet sich in einer tiefen Krise. Viele Arten weltweit sind vom Aussterben bedroht. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (»BUND«) stellt in seiner Serie »Art des Monats« im August den Emmer vor: Diese Pflanze ist eine der ältesten kultivierten Getreidearten und doch in Vergessenheit geraten.

Weizen, Gerste, Mais, Raps und Roggen: Fünf Kulturen dominieren in Deutschland etwa 75 Prozent der Ackerflächen. Alte Getreidesorten finden da kaum noch Platz. Dabei wurde der Emmer schon 11.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung angebaut. Er machte schon zur Zeit der Pharaonen Menschen satt. Immer mehr Landwirte entdecken heute den Emmer wieder, denn er braucht weniger Dünger als Weizen und schont so Gewässer und Böden. Wo eine Vielzahl an Getreidesorten angebaut wird, sind auch weniger Pestizide notwendig. Wer also Emmer anbaut, trägt zur biologischen Vielfalt bei. So steigt auch bei Verbrauchern die Nachfrage nach diesen Urkörnern, zu denen neben dem Emmer etwa auch das Einkorn gehört.

»BUND«-Experte für Agrarpolitik Christian Rehmer: »Der Emmer ist ein uraltes und leider auch fast vergessenes Getreide. Verdrängt von den leistungsstarken Getreidesorten ist er hierzulande kaum noch zu finden. Doch die Zeiten bessern sich langsam: Dank Bier und Brot bekommt das Urkorn eine neue Chance und unsere Getreidefelder werden wieder vielfältiger. Aber die ersten Schritte sind schwer. Damit die Vielfalt auf und neben dem Feld gedeiht, brauchen wir Förderangebote für Bäuerinnen und Bauern. Dafür bieten sich die Agrar-Milliarden aus Brüssel an.«