Bielefeld (fhb). Der Vorplatz der Fachhochschule (FH) Bielefeld am Samstag um 9 Uhr: Eine große Mulde steht neben der Tiefgarage. Hinter einem Tisch ein paar Meter weiter steht Judith Meding. Sie ist eigentlich wissenschaftliche Hilfskraft, heute teilt sie Müllsäcke, Zangen und Handschuhe an die freiwilligen Helferinnen und Helfer aus, die dem Aufruf des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Mathematik gefolgt waren: »FH Bielefeld räumt auf!« ist das Motto der Müllsammelaktion mit dem Ziel, rund um die FH Bielefeld, aber auch in Parks oder der Innenstadt wilden Müll zu beseitigen und dabei Bewusstsein für Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu schaffen.

1.000 Tonnen wilder Müll pro Jahr

Nach einem Gespräch mit den Umweltbetrieben der Stadt Bielefeld weiß Meding, dass jedes Jahr rund 1.000 Tonnen wilder Müll, also illegal entsorgter Abfall, in Bielefeld anfallen. Grund genug für sie, die Aufräumaktion zu organisieren. Unterstützung erhält sie dabei von Prof. Dr. Marc-Oliver Schierenberg sowie ihren Kolleginnen und Kollegen Andreas Born, Alexander Wegner und Jessica Niewöhner. 

Meding weiß, dass mit Aktionen wie dieser das Problem nicht gelöst wird: »Mit kleinen und konkreten Aktionen können wir aber das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Umweltschutz stärken.« Aus diesem Grund hat das Organisationsteam auch Poster über Lebensmittelverschwendung erstellt, die auf dem Vorplatz aushängen. Da steht auch schon der nächste Helfer am Stand, Judith gibt ein weiteres Set mit großem Müllsack, Zange und einem Paar Handschuhen heraus, zur Verfügung gestellt vom Umweltbetrieb. 

Nachhaltigkeit ist auch fester Bestandteil von Lehre und Forschung an der FH Bielefeld

Die Aktion beruht nicht nur auf dem privaten Engagement der Organisatorinnen und Organisatoren. Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind fester Bestandteil in Lehre und Forschung an der FH Bielefeld. Der Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik setzt beispielsweise mit dem Institut für technische Energiesystemye (ITES) oder dem Studiengang »Regenerative Energien« einen starken Fokus auf die Entwicklung und Erforschung nachhaltiger und umweltfreundliche Ansätze. »Derzeit wird außerdem ein Forschungsprojekt geplant, in dem eine technische Lösung zur effizienten Ortung und Aufnahme von Müll entwickelt wird«, verrät Meding.

16 Uhr, die letzten Helferinnen und Helfer bringen ihre vollen Müllsäcke an die FH Bielefeld zurück. Die große Mulde ist mittlerweile gut gefüllt. Insgesamt 25 volle Säcke, also knapp 3.000 Liter Müll, zählt das Organisationsteam an dem Tag. Judith Meding ist zufrieden und plant, die Aktion in regelmäßigen Abständen zu wiederholen. Die Umwelt wird es freuen!