Der Krankenstand bei den 58.277 versicherten Arbeitnehmern der AOK Nordwest im Kreis Gütersloh ist trotz der Schwankungen aufgrund der Corona-Pandemie im Jahr 2020 stabil geblieben. Der Wert lag wie im Vorjahr im Durchschnitt bei 5,7 Prozent. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsbericht der AOK Nordwest hervor. Danach verursachten Muskel- und Skeletterkrankungen unverändert die meisten Ausfalltage. Mit 23,5 Prozent liegt deren Anteil an den gesamten Fehltagen mit großem Abstand an erster Stelle. Auf den weiteren Plätzen folgen Atemwegserkrankungen (12,1 Prozent), Verletzungen (10,6 Prozent) und psychische Erkrankungen (9,5 Prozent). »Muskel-Skelett-Erkrankungen sind nach wie vor die Hauptursache für Krankschreibungen. Hier können gezielte Präventionsangebote helfen und die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig verbessern«, sagt AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner.
 
Die Corona-Pandemie führte zu teilweise erheblichen Schwankungen beim Krankenstand im Kreis Gütersloh: Zunächst gab es zu Beginn der Pandemie im März einen deutlichen Anstieg des Krankenstandes von 6,8 Prozent im Februar auf acht Prozent im März. Von Mai (4,5 Prozent) bis August (4,8 Prozent) zeigte sich insgesamt ein deutlicher Rückgang, der jedoch ab September in die zweite Welle überging und im November erneut einen hohen Wert von 6,3 Prozent erreichte. Unterm Strich blieb es jedoch im Jahresdurchschnitt bei 5,7 Prozent analog zum Vorjahreswert.
 
Nach der aktuellen AOK-Auswertung für 2020 meldeten sich 56,1 Prozent der Beschäftigten einmal oder mehrfach krank. Insgesamt war jeder bei der AOK versicherte Erwerbstätige im Kreis Gütersloh durchschnittlich an 20,8 Tagen krankgeschrieben. Dabei wurden 39,0 Prozent der Arbeitsunfähigkeitstage von Langzeitkranken verursacht. Die durchschnittliche Krankheitsdauer je Fall lag bei 12,1 Kalendertagen.
 
Große Unterschiede zwischen den Berufsgruppen

Die höchsten Fehlzeiten gab es 2020 im Kreis Gütersloh in den Berufsgruppen industrielle Gießerei (33,1 Tage) und Dachdeckerei (32,6 Tage). Die niedrigsten Fehlzeiten sind in den Berufsgruppen technische Forschung, Entwicklung (4,7 Tage) und Softwareentwicklung (5,2 Tage) festzustellen.
 
Die AOK Nordwest unterstützt nicht nur ihre Versicherten mit speziellen Angeboten, sondern hilft auch den Unternehmen im Kreis Gütersloh mit speziellen Maßnahmen zur Gesundheitsförderung dabei, arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu identifizieren und abzubauen, um nicht zuletzt auch den Krankenstand im Betrieb nachhaltig zu senken. »Erfolgreiches Betriebliches Gesundheitsmanagement gibt es nicht von der Stange, sondern muss sehr individuell auf die Belange, die Bedürfnisse und die Möglichkeiten jedes einzelnen Unternehmens abgestimmt werden«, so Wehmhöner. Hier bietet die AOK Nordwest spezielles Know-how durch eigene qualifizierte Präventionsfachkräfte an, die beratend durch die jeweiligen Prozesse führen. Situationsanalyse, Hilfe bei der Planung und Durchführung präventiver Maßnahmen sind Teil der Begleitung. Mehr Informationen zu den AOK-Angeboten zur betrieblichen Gesundheitsförderung gibt es unter www.aok.de/fk/nordwest/ im Internet.