Volkswagen hat angekündigt, im sogenannten »Markenhochhaus« in Wolfsburg nur noch fleischfreie Gerichte anzubieten. In der Kantine wird die aus kulinarisch unerfindlichen Gründen bekannte und beliebte »VW-Currywurst« nicht mehr angeboten. Allerdings müssen die Beschäftigten doch nicht auf »ihre« Currywurst verzichten. In anderen Kantinen, unter anderem auf der anderen Straßenseite, wird die »Kultwurst« weiterhin angeboten – aber auch dort wie in den anderen Kantinen als vegetarische und neuerdings als vegane Alternative. Davon abgesehen ist die Wurst auch in der regionalen Gastronomie und auf anderen Wegen erhältlich.

Erstens

Fleischfreies Essen wird in den Betrieben notwendig sein, um Klimaschutz und Umweltschutz zu betreiben. Übermäßiger Fleischverzehr ist ein Problem, weil die Massentierhaltung ein Problem ist. Fleischfreie oder fleischarme Kantinen können dabei helfen, den Konsum zu senken und ein Bewusstsein dafür zu schaffen.

Zweitens

Da viele Kantinen von Großküchen betrieben werden, die in Konkurrenz zueinander stehen und scharf kalkulieren müssen, ist Fleisch aus artgerechter und ökologischer Tierhaltung selten in Kantinen anzutreffen.

Drittens

Alle Unternehmen müssen im Rahmen der Pariser Klimaziele kohlendioxydneutral werden. Wenn Unternehmen dabei nicht auch die Essensproduktion ihrer Kantinen berücksichtigen, ist das nicht möglich – vor allem bei Großunternehmen mit vielen Mitarbeitern.

Viertens

Gerade Männer essen zuviel Fleisch. Fleischfreie oder fleischarme Kantinen sind ein Schritt in Richtung einer gesünderen Ernährung. Die Mitarbeitergesundheit ist im Sinne der Unternehmen. So könnten beispielsweise weniger Fehltage anfallen oder die Arbeitsleistung könnte steigen.

Fünftens

Die Köche in den Großküchen oder Kantinen hätten einen Ansporn, sich vegetarische oder vegane Gerichte auszudenken und zuzubereiten. Fleisch zuzubereiten ist relativ leicht. Eine Bratwurst brät sich praktisch von selbst. Ein Gemüseschnitzel zart und knusprig hinzubekommen oder schmackhafte vegetarische Gerichte zuzubereiten ist zweifellos anspruchsvoller und schwieriger.