Auch der Sprecher des Kinderärzteverbandes für Westfalen-Lippe, Michael Achenbach beobachtet in seiner Praxis seit Donnerstag »eine Zunahme von impfinteressierten Jugendlichen« und geht von einer weiter steigenden Zahl von Anfragen aus. Ende vergangener Woche hatte die Europäische Arzneimittelbehörde EMA die Impfung von Jugendlichen mit dem Produkt von Biontech/Pfizer erlaubt, die EU-Kommission bestätigte dies am Montag.
Gerschlauer betonte, dass sich die Kinder- und Jugendärzte eng an einer zu erwartenden Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) orientieren würden. »Wir freuen uns über die Zulassung eines Impfstoffes für Zwölf- bis 15-Jährige in Europa. Die Politik kann sich auch auf diese Zulassung durch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA berufen. Für uns Kinder- und Jugendärzte ist aber entscheidend, was die Stiko zur Impfung von Jugendlichen sagt, denn der Bundesgerichtshof hat die Stiko-Empfehlungen als medizinischen Standard anerkannt«, so der Mediziner. Unumstritten sei aus fachlicher Sicht bisher nur, dass chronisch kranke Kinder, zum Beispiel schwer Herz- oder Lungenkranke, gegen Covid-19 geimpft werden sollten.