Derzeit haben die weißen oder auch grünen Stangen auch in Gütersloh Hochsaison und sind auf ihrem Höhepunkt angekommen. Endlich darf auch die Gastronomie – wenn auch noch eingeschränkt – zur Freude vieler Genießer wieder langsam ihre Pforten öffnen. »Für die Fangemeinde dieses edlen und leckeren Gemüses heißt es darum jetzt zugreifen und so oft wie möglich in den unterschiedlichsten Variationen genießen«; empfiehlt Dr. Anja Luci, Ernährungsexpertin der der KKH Kaufmännische Krankenkasse. »Denn die Saison endet bereits am 24. Juni, dem Johannistag.« Spargel ist ein echtes Multitalent in Sachen Gesundheit. »Laut einer amerikanischen Studie wirkt Spargel antioxidativ, immunstimulierend, antientzündlich sowie antibakteriell“, sagt Luci. Mit nur 90 Kilokalorien pro 500 Gramm ist er praktisch fettfrei, hat wenig Kohlenhydrate und ist reich an Mineralien wie Kalium, Eisen, Magnesium und Zink. Luci weiter: „Darüber hinaus deckt eine 500 Gramm-Portion den Großteil des Tagesbedarfs an Vitamin C, E und Folsäure sowie die Hälfte des Tagesbedarfs an Vitamin B1 und B2.« Ein besonderer Trumpf sind die bioaktiven Substanzen im Spargel. Sie können laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung vor Krebs schützen. Hinzu kommt der hohe Gehalt verdauungsfördernden Ballaststoffen. Anja Luci: »Aus Ernährungssicht wird es erst kritisch, wenn große Mengen Sauce Hollandaise, zerlassene Butter und das eine oder andere Schnitzel zum Spargel auf dem Teller landen.« Und: Wer an einer chronischen Nierenerkrankung leidet oder zu Nierensteinen neigt, sollte Spargel nur in Maßen verzehren. Da das Gemüse entwässernd wirkt, werden die Nieren stark beansprucht. »Auch wer erhöhte Harnsäurewerte hat und unter Gicht leidet, sollte Obacht geben«, warnt Luci. »Spargel enthält Purine, die nach dem Verzehr in Harnsäure umgewandelt werden. Lagert sich diese in Gelenken ab, können schmerzhafte Gichtanfälle die Folge sein.« »Wussten Sie, dass der meiste Vitamingehalt in den Spargelspitzen steckt? Dass violette Spitzen nur etwas mehr Tageslicht abbekommen haben, aber ansonsten kein Qualitätsverlust sind? In Frankreich wird diese Art von leicht violettem Spargel sogar bevorzugt und gilt dort als Qualitätsmerkmal. Dass man Spargel besser schonend dünsten sollte? Am besten geht das in einem Dampfgarer. Dies erhält die wertvollen Nährstoffe, die ansonsten beim Kochen verloren gehen würden. Dass ein Spritzer Zitronensaft im Koch- oder Dämpfwasser den Spargel schön weiß aussehen lässt? Wichtig: Nicht bei grünem Spargel verwenden. Und dass Zucker im Garwasser meistens nicht mehr nötig ist, weil die neuen Spargelsorten kaum noch Bitterstoffe enthalten? Eine Prise Salz oder Gemüsebrühe dagegen unterstreicht den Geschmack. Dass Spargel auch roh verzehrt werden kann, zum Beispiel im Salat? Hierzu eignet sich besonders Bruchspargel, der günstig einzukaufen, aber dennoch von guter Qualität ist. Dass grüner Spargel nur an den unteren Enden geschält werden muss und ca. fünf Minuten weniger Garzeit benötigt? Grüner Spargel wächst ebenerdig und ist gegenüber weißem Spargel deutlich intensiver im Geschmack. Dass Spargel – geschält, nicht aber blanchiert oder gedünstet – eingefroren werden kann und sich bis zu einem halben Jahr hält? Dass Spargel, in ein feuchtes Tuch gewickelt, im Kühlschrank drei bis vier Tage aufbewahrt werden kann? Das Tuch sollte nur leicht ausgewrungen werden, damit das königliche Gemüse nicht austrocknet. Dass die Spargelsaison am 24. Juni deshalb so früh endet, damit der Spargel noch ausreichend Zeit hat, bis zum ersten Frost durchzuwachsen und einen grünen Busch bilden kann. Bis dahin sind es mindestens 100 Tage. Und diese Zeit benötigt der Spargel, um mit der sogenannten Photosynthese genügend Kraft für das nächste Jahr zu sammeln: ‚Kirschen rot, Spargel tot‘ heißt eine alte Bauernregel.« Die KKH Kaufmännische Krankenkasse ist eine der größten bundesweiten gesetzlichen Krankenkassen mit mehr als 1,6 Millionen Versicherten.