Gütersloh, Trinkwasser, Lebensmittel aus der Leitung

Aktuelle Debatten um Leitungs- und Mineralwasser, die kürzlich von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) ins Rollen gebracht worden sind, zeigen, dass die Meinungen über die Eignung von Leitungswasser als Trinkwasser deutlich auseinander gehen. Fest steht: Wasser ist eines der wichtigsten Lebensmittel. Und ebenso sicher ist auch, dass qualitativ hochwertiges Trinkwasser keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis einer umfassenden Vorsorge ist. Bei den Stadtwerken Gütersloh tragen verschiedenste Maßnahmen dazu bei, dass aus den Wasserhähnen der Gütersloher rund um die Uhr sauberes Trinkwasser fließt, das bedenkenlos auch getrunken werden kann. »Das rund um Gütersloh geförderte Grundwasser und das verteilte Trinkwasser behandeln wir mit größtmöglicher Sorgfalt und auf Basis eines ganzheitlichen Konzepts, das schon vor dem eigentlichen Wassergewinnungsprozess ansetzt«, erklärt Dr. Mechtild Meier, Leiterin Technik und Erzeugung bei den Stadtwerken Gütersloh. Bereits seit mehr als 25 Jahren kooperiert das heimische Versorgungsunternehmen deshalb mit der lokalen Landwirtschaft in den Wassergewinnungsgebieten Spexard, Nordrheda-Ems und Quenhorn. Ziel der Zusammenarbeit ist eine gewässerverträgliche, nachhaltige und dennoch wirtschaftlich lohnenswerte Landwirtschaft, die das Grundwasser dauerhaft vor erhöhten Nitrateinträgen schützt. Ob bedarfsgerechte Dünge- und Anbauberatung, gesetzliche Regelungen oder der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln: Durch konkrete Maßnahmen sorgen beide Seiten gemeinsam dafür, dass der Nitratgehalt des Trinkwassers in Gütersloh in den drei Gewinnungsgebieten mit durchschnittlich 14 Milligramm pro Liter seit Langem deutlich unter dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter liegt. »Im Gegensatz zu anderen Landesteilen in Nordrhein-Westfalen ist in Gütersloh keine Aufbereitung des Trinkwassers zur Reduzierung des Nitratgehaltes erforderlich ist«, betont Dr. Meier die beispielhaft positiven Ergebnisse der Zusammenarbeit. Auch eine weiterführende chemische Aufbereitung des geförderten Grundwassers ist in den drei Wasserwerken der Stadtwerke Gütersloh nicht notwendig. Einzig Eisen und Mangan werden in den sogenannten Schnellfilteranlagen unter Zufuhr von Luftsauerstoff aus dem Grundwasser abgetrennt. »Das Grundwasser in unseren Gewinnungsgebieten ist von Natur aus keimarm, sodass auch Chlorungen im Normalfall nicht erforderlich sind«, so Dr. Meier. Wichtige Mineralien wie Calcium und Magnesium blieben dagegen erhalten und zeichneten das Trinkwasser aus dem Wasserhahn als gesundes Lebensmittel aus. Das Trinkwasser, das die Stadtwerke Gütersloh in die Wasserhähne der Stadt pumpen, ist sogar so hochwertig, dass es auch zur Zubereitung von Babynahrung bedenkenlos verwendet werden kann. Dies gewährleisten Gesetze, Richtlinien und Verordnungen sowie besonders strenge und kontinuierliche Kontrollen im stadtwerkeeigenen Labor für Trinkwasser und Umweltschutz. Für Dr. Mechtild Meier ist die gute Eignung von Leitungswasser als Trinkwasser in Gütersloh damit eindeutig: »Gesund, sauber und chemisch unbehandelt: Wir bringen Trinkwasser von höchster Güte in die Gütersloher Leitungen, das zweifelsfrei direkt aus dem Wasserhahn getrunken werden kann.« Dr. Meier weist aber auch darauf hin, dass Trinkwasser – wie alle frischen Lebensmittel – eine begrenzte Haltbarkeitszeit habe. Sie rät deshalb, Wasser, das längere Zeit in den Hausleitungen gestanden hat, zunächst ablaufen zu lassen und frisches Wasser ohne Leitungseinflüsse für den Verzehr zu nutzen.