Auf einem Hektar Ackerfläche haben die Stadtwerke Gütersloh im Wasserschutzgebiet in Herzebrock-Clarholz die aus Nordamerika stammende »Durchwachsene Silphie« angebaut. Aufgrund ihrer großen Biomasseproduktion gilt sie als wertvolle Alternative zum Mais. Zudem erfüllt die gelb blühende Energiepflanze vielfältige ökologische Vorteile für den Grundwasser-, Natur- und Artenschutz. Umgeben von zahlreichen Feldern und Wiesen liegt das Wasserwerk Quenhorn der Stadtwerke Gütersloh. Inmitten der ländlichen Idylle des Wasserschutzgebietes in Herzebrock-Clarholz werden hier seit 1995 täglich bis zu 9.000 Kubikmeter Wasser für Gütersloher und Herzebrocker Haushalte gefördert und zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser aufbereitet. Im besonderen Fokus steht der langfristige Schutz des Grundwassers – und genau dafür gehen die heimischen Stadtwerke immer wieder neue Wege. Direkt vor dem Brunnen des Wasserwerks wurde vor zwei Jahren – in Kooperation mit der Brand Bioenergie UG & Co. KG - die »Durchwachsene Silphie« ausgesät. Von Juli bis September blüht sie leuchtend gelb und ist mit bis zu 3,50 Metern Höhe eine recht stattliche Erscheinung. Vor allem aber bekommt sie durch ihre hohe Biomasse zunehmende Bedeutung als Energiepflanze für Biogasanlagen. Im Unterschied zum Mais nämlich, ist die Silphie eine mehrjährige Pflanze. Sie treibt gut und gerne 15 bis 20 Jahre lang immer wieder aufs Neue aus. So kommt der Pflanzenbestand mit geringem Pflegeaufwand aus. Das bedeutet: kein Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nach dem Ansaatjahr, eine jährlich moderate Düngung und keine Bodenerosion durch ganzjährige Bodenbedeckung. Infolgedessen verringert sich auch der Nitrateintrag aus der Landwirtschaft und die hohe Grundwasserqualität kann langfristig gesichert werden. Da die Silphie-Pflanzen bereits Ende März, Anfang April auf dem Feld mit dem Wachstum beginnen, bieten sie vielen Wildtieren wie Rehen, Hasen oder Fasanen einen idealen Rückzugsraum. Noch dazu gelten die Spätblüher bis in den September hinein als wertvolle Futterpflanze für Bienen, Hummeln und weitere Insekten. Denn die meisten Pflanzen sind zu dieser Zeit bereits abgeblüht. So ist den Stadtwerken ein innovativer Ansatz zur alternativen Energieerzeugung aus Biomasse gelungen, der die Ziele des Grundwasser-, Natur-, und Artenschutzes im eigenen Wasserschutzgebiet eng verknüpft. Ein echter Gewinn für alle!