Nachdem der Netzbetreiber AMPRION verkündet hat, nach wie vor eine Höchstspannungs-Freileitung im Bereich Gütersloh bauen zu wollen, hat die Bürgerinitiative BISS verkündet, dass sie weiter kämpfen will. Woher nimmt sie diesen Mut? Der Gesetzgeber hat nach langen Kämpfen der Bürgerinitiativen die Trasse EnLAG # 16 Wehrendorf Gütersloh als Pilotprojekt zur Teil-Erdverkabelung freigegeben. Trotzdem weigert sich der Netzbetreiber AMPRION dieses umzusetzen und will eine Freileitung . Dabei wird keine Rücksicht genommen auf die im Landesentwicklungsplan (LEP) erfolgte Regelung, die nämlich für Höchstspannungsfreileitungen Mindestabbstände von 200 Meter zu Einzelhäusern und 400 Meter zu Siedlungen vorgibt. Im Kirchspiel Isselhorst sollen also für annähernd 100 Jahre bis zu 80 Meter hohe Höchstspannungsmasten entstehen, die das Leben der Menschen erheblich beeinträchtigen, indem sie deren Gesundheit gefährden und die Umwelt verschandeln. »Fortschreitende Technik im Erdkabelbau sollten solche fragwürdigen Eifelturm-Imitat längst überflüssig gemacht haben machen«, so Biss. Denn der Netzbetreiber AMPRION verkündete im Gespräch mit der BISS noch am 05. Mai 2015, dass er die Kabel in die Erde legen würde, wenn die gesetzlichen Voraussetzungen dafür gegeben wären. Damals glaubte AMPRION wohl nicht daran, dass die Bürgerinitiativen mit Hilfe parteiübergreifender politischer Unterstützung eine solche Gesetzesänderung erreichen würden! Vornholt, Sprecherin der BISS, kommentierte: «Wir werden nicht aufgeben, wir werden weiter kämpfen, denn der Gesetzgeber wollte und will ebenfalls den Schutz der Menschen und der Natur!« Darum lädt die »BISS« ein, am 8. Juli 2017 zur Brennerei Clüsener zu kommen. Dort wird im Maßstab 1 : 1 allen Betroffenen und Interessenten demonstriert, welches Ausmaß dieses Vorhaben der AMPRION auf Wohnumfeld und Landschaft im Kirchspiel Isselhorst haben wird. Ein gewaltiger Hubsteiger wird an diesem Samstag, den 8. Juli in der Zeit von 15 bis 18 Uhr, direkt an einem der hier geplanten Maststandorte aufgebaut um die Höhe eines solchen Mastes anschaulich zu machen. Die Spitze des Hubsteigers wird, wie der geplante Höchstspannungsmast, fast fünf mal so hoch in den Himmel ragen wie der Schornstein der historischen Brennerei Clüsener. »Kabel« werden die Breite des ganzen Ausmaßes der Freileitung zeigen. Eine Drohne wird Livebilder von der Aktion liefern, eine Ausstellung informiert umfassend zu Technik, zu Leitungsplänen und zu gesundheitlichen Gefahren. Mit etwas Glück können Besucher aus über 70 Meter Höhe auf Isselhorst hinunterblicken. Zuvor müsste man allerdings gegen eine Spende von fünf Euro in der Zeit von 15 bis 15.30 Uhr ein Los erwerben. Die anschließende Ziehung ermittelt 20 Gewinner, die von der Plattform des Hubsteigers in über 70 Meter Höhe, und damit rund 25 Meter höher als der Isselhorter Kirchturm, die gesamte Schönheit des Kirchspiels Isselhorst überblicken können. Die Eröffnung der Veranstaltung und die Bekanntgabe der Gewinner erfolgt gegen 15.30 Uhr. Die obere Haller Straße vor der Brennerei Clüsener wird für die Veranstaltung komplett gesperrt. Kaffee, Kuchen und Kaltgetränke runden die Veranstaltung ab.