Gütersloh (gpr). Viele Kinder wünschen es sich sehnlichst als Haustier: Ein Kaninchen. Doch: Worauf muss man bei seiner Pflege achten? Welche Rassen gibt es? Und worin unterscheiden sich überhaupt Hase und Kaninchen? Mit diesen und vielen weiteren Fragen haben sich 14 Mädchen und Jungen in der vergangenen Woche im Bauernhaus Spexard beschäftigt. Im Rahmen der Osterferienspiele der Naturschule Gütersloh nahmen sie an dem Angebot »Kaninchen oder Hase – was zum Kuscheln soll es sein?« teil und konnten erfahren, ob ein Kaninchen für sie das geeignete Haustier ist. Gespannt sitzen die Sechs- bis Zehnjährigen schon an ihren Tischen, als Günter Strothotte die Veranstaltung beginnt. Doch bevor der Vorsitzende vom Kaninchenzuchtverein der Stadt Gütersloh seine mitgebrachten Tiere aus den Transport-Käfigen holt, bringt er zunächst alle Kinder auf den gleichen Wissensstand. »Es gibt das Hauskaninchen, das Wildkaninchen und den Wildhasen«, erklärt Strothotte eingangs und nennt einige Unterschiede in der Größe und Lebensweise der Tiere. Schnell wird klar: Auch die kleinen Tierfreunde wissen schon eine ganze Menge. So hält doch mancher von ihnen schon selbst ein Kaninchen als Haustier. »Einen Unterschied kann man zum Beispiel an der Größe der Ohren feststellen«, sagt ein Mädchen. Und auch beim Nachwuchs lassen sich Unterschiede erkennen. »Das Kaninchen bringt seine Jungen nackt und mit geschlossenen Augen auf die Welt«, erklärt ein Junge, »Hasenkinder haben hingegen schon Fell und offene Augen.« Gerne berichten die Kinder Günter Strothotte auch von ihren eigenen Haustieren, was diese können und wie sie sich um sie kümmern. Strothotte nimmt dies zum Anlass, um die Kinder über eine gesunde Ernährung von Hasen und Kaninchen aufzuklären. Zugleich werden auch wichtige Aspekte thematisiert, auf die es bei der Pflege eines Kaninchens zu achten gilt. »Wie schneidet man denn eigentlich die Krallen?«, will ein kleiner Kursteilnehmer wissen. Hierfür zeigt Strothotte den Kindern eine Schere, die speziell für das Schneiden von Krallen verwendet werden sollte. Und dann wird es spannend: Von den Kindern schon sehnsüchtig erwartet, holt Günter Strothotte zwei seiner mitgebrachten Tiere aus dem Käfig und setzt sie auf den Tisch – einen stattlichen Blauen Wiener und ein Hermelin-Kaninchen. Jetzt darf gestreichelt werden! »Für die Kinder ist es immer das Schönste, wenn sie die Tiere streicheln dürfen«, sagt Andrea Flötotto vom Fachbereich Umweltschutz. Vorsichtig nähern sie sich den Tieren und streichen ihnen behutsam über das Fell. »Die Kaninchen fühlen sich ganz warm und weich an«, beschreibt ein Kind konzentriert. Während sich die Mädchen und Jungen mit den Tieren befassen, zeigt Strothotte ihnen noch notwendiges Zubehör wie Scheren, Bürsten, Futternäpfe und Trinkflaschen und erklärt den Umgang hiermit. Und auch die Bedeutung der Zahlen und Buchstaben einer Tätowierung wird nicht außer Acht gelassen. »Das neuerworbene und bereits vorhandene Wissen wird in einem Laufspiel noch vertieft«, erklärt Andrea Flötotto einen wichtigen Punkt des Vormittags. Und auch eine Rallye, bei der sich alles rund um das Kaninchen dreht, ist geplant. »Hier sammeln die Kinder etwa Futter in der Natur oder müssen Slalom laufen«, sagt Flötotto. Ob ein Kaninchen wirklich das richtige Haustier für sie ist, können die Mädchen und Jungen am Ende des Vormittags sicherlich schon viel besser einschätzen. Das Projekt ist ein Angebot aus einer Reihe von Veranstaltungen der »Naturschule Gütersloh« im Rahmen der Osterferienspiele. Die Initiative besteht unter anderem aus ehrenamtlich Aktiven, Gütersloher Landwirten, Naturschützern, Kleintierzüchtern, verschiedenen Vereinen und der Umweltberatung der Stadt Gütersloh.