Gütersloh (gpr). Wenn die Kinder freudestrahlend mit ihnen Fußball spielen, wenn die Erwachsenen dankbar auf sie zukommen, dann ist das die Belohnung für den zeitaufwendigen ehrenamtlichen Einsatz der DRK-Mitglieder. Seit Ende Juli haben sich im Gütersloher Ortsverein 95 Helfer und Helferinnen gut 3.000 Stunden für die Flüchtlingshilfe engagiert. Weitere Ehrenamtliche werden gesucht, denn die Flüchtlingsarbeit ist eine Mehrarbeit, die es neben den alltäglichen Aufgaben zu bewältigen gilt. Abends, nach der Arbeit und am Wochenende haben freiwillige Helfer gemeinsam mit dem Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes bereits 250 000 Kleidungsstücke entgegengenommen, sortiert und eingelagert. »Ich habe nicht damit gerechnet, dass die Spendenbereitschaft so lange anhält«, freut sich Rotkreuzleiterin Jennifer Healy. Die 28-jährige Polizistin, ihre Stellvertreterin Sara Aldobasic und Rotkreuzleiter André Körner koordinieren die Flüchtlingsarbeit des Ortsvereins. »Inzwischen gehen wir immer zeitsparender und logistischer mit den Spendenmengen um«, blickt die 25-jährige Sara Aldobasic auf die letzten Monate zurück. Mussten die Kartons anfangs noch bis tief in die Nacht umgelagert werden, stapeln sie sich jetzt geordnet in der Fahrzeughalle. Gleichwohl machen die Ehrenamtlichen die Erfahrung, dass die Qualität der Spenden abnimmt. Sogar kaputte Geräte seien schon abgegeben worden. »Das sind aber ärgerliche Ausnahmefälle. Die meisten Spender bringen Verständnis für die Flüchtlinge auf, sind bestürzt, wollen mehr über die Situation erfahren und helfen«, so Healy. Neben den Kleiderspenden gehört auch die medizinische Versorgung zu den Aufgaben des Ortsvereins. Bei Neuankünften untersuchen die ehrenamtlichen DRK-Helfer die Flüchtlinge gemeinsam mit einem Arzt, nachts wachen sie in den Unterkünften. »Viele erzählen uns dann ihre Geschichte«, berichtet Körner, der tagsüber in einer Spedition arbeitet. Vor Ort bei den Flüchtlingen bekommen sie die Belohnung für ihre Arbeit. »Es ist schwierig, die Flüchtlingshilfe neben dem normalen Beruf zu organisieren, aber der Dank der Menschen gibt uns viel zurück«, ergänzt Sara Aldobasic, hauptberufliche Gesundheits- und Krankenpflegerin, was sie und die anderen Ehrenamtlichen motiviert. Die Flüchtlingshilfe ist eine Mehrarbeit, die der DRK-Ortsverein zusätzlich zu den alltäglichen Aufgaben wie Sanitätswachdienste und Bevölkerungsschutz bewältigt. »Daher sind wir auf weitere Helfer angewiesen«, erklärt Jennifer Healy. Interessierte können sich telefonisch bei Geschäftsführer Mathias Schendel (14831) melden. Mehr Informationen im Internet unter www.drk-ortsverein-guetersloh.de und auf der Facebook-Seite www.facebook.com/drkortsverein.guterslohev Spenden für die DRK-Flüchtlingshilfe Montags und mittwochs von 16.30 bis 19.30 Uhr sowie nach Absprache nimmt der Gütersloher Ortsverein an der Kaiserstraße 38 Spenden entgegen. Benötigt werden aktuell vor allem Herrenkleidung bis Größe L, Winterkleidung, Taschen, Koffer, Decken und Kinderwagen. Damenkleidung, Spielsachen und Kuscheltiere sind dagegen genug vorhanden, werden aber entgegengenommen und eingelagert.