Es ist anzunehmen, dass die U3-Erweiterungen von Kindertagesstätten später einmal ähnlich wie die energetische Sanierung von Gebäuden zu den typischen Architekturerscheinungen unserer Zeit erklärt werden. Bei der Erweiterung der Kindertagesstätte Spielkiste war die Bauaufgabe besonders anspruchvoll, handelt es sich bei dem Bestandsgebäudes doch um ein Denkmal. Da man dieses ursprünglich als Wohnhaus konzipierte Solitärgebäude schlicht nicht in gleicher Art weiterbauen konnte, wurde ein radikaler Bruch und ein Absetzen des Ergänzungsbaus geplant und ausgeführt. Jedoch nicht ohne einen Bezug zum Ort herzustellen: Das Fassadenmaterial aus Nadelholz findet sich in vielfacher Form in dem angrenzenden Kiefernwald wieder und die runden Formen tauchen bei vielen benachbarten Gebäuden aus den 1920-er Jahren auf. Im Zuge des Umbaus ist es gelungen einen barrierefreien Zugang zur Kita für Kinderwagen und Rollis zu schaffen. Eine 18 Meter lange Außenrampe vom Bürgersteig bis zum Haupteingang wird im Ergänzungsbau über eine geschwungene Innenrampe bis ins Erdgeschoss des Altbaus fortgesetzt. Der vier Meter hohe Ergänzungsbau beherbergt ansonsten einen Musikraum, eine Spielempore und einen 43 Quadratmeter großen Multifunktionsraum. Darin errichten jetzt die Kinder mit Matratzen ihre Buden und üben so den künftigen Umgang mit unserer gebauten Umwelt … Architekt: Reinhard Michel, Moltkestraße 2 a, 33330 Gütersloh, Landschaftsarchitekt: Ulrich Schultewolter, Hans-Droste-Weg 1, 48291 Telgte Gestaltungsbeirat Gütersloh, Michael Knostmann, Berliner Straße 70, Telefon (05241) 822-726, www.guetersloh.de