Es ist das Horrorszenario schlechthin: Mitten in der Operation zieht dicker Rauch auf. Jetzt muss schnell gehandelt werden. Die Sicherheit aller anwesenden Personen steht an erster Stelle. Aber worauf muss geachtet werden und welche lebensrettenden Maßnahmen müssen eingeleitet werden? Die Auszubildenden zu Operationstechnischen Assistenten (OTA) erprobten im Rahmen eines Projekttages an der ZAB-Zentrale Akademie für Berufe im Gesundheitswesen GmbH am eigenen Leib, worauf es im Ernstfall ankommt. Es dauerte nur wenige Sekunden und der Raum versank im Rauch. Mit Hilfe einer Nebelmaschine simulierten die Auszubildenden des dritten Ausbildungsjahres die Brandsituation unter realistischen Bedingungen. Obwohl sie im Vorfeld den Notfall theoretisch mit ihren Gästen, den OTA-Auszubildenden aus dem ersten Ausbildungsjahr, besprochen haben, kam in der Praxis plötzlich Hektik auf. »Der Patient ist noch an einem Kabel angeschlossen«, rief eine Stimme durch den dicken Nebel. »Bei Drei schieben wir den OP-Tisch durch den Fluchtweg. Eins, Zwei, Drei«, gab der hauptverantwortliche Operateur die Anweisung. Geschafft, das gesamte OP-Team inklusive Patient hat den Brandraum in kürzester Zeit verlassen. »Es ist wichtig, dass jeder weiß, wer im Ernstfall das Sagen hat«, erklärte Schulleiterin der OTA-Ausbildung und Diplom-Pflegepädagogin Angelika Fuchs, »man muss Ruhe bewahren, wissen wo sich Feuerlöscher und Fluchtwege befinden und natürlich den Notruf absetzen«. Einfacher gesagt, als getan: Im Rahmen ihres selbst gestalteten Projekttages zum Thema »Gesundheit« zeigten die fast fertig ausgebildeten OTAs den jüngeren Auszubildenden, worauf zu achten ist. Unter täuschend echten Bedingungen im Demonstrations-Operationssaal der ZAB GmbH spielten sie die Brandsituation nach. Nicht ganz so hitzig wie beim Workshop »Brandschutz im OP« ging es einige Räume weiter mit Angeboten zu gesunder Ernährung zu: Frischer Quark zum Dippen mit Karotten und Gurken, selbst gebackenes Knäckebrot und frisch zubereiteter Obstsalat standen zum Verzehr. Das Fazit war eindeutig: »Das ist alles super lecker«, waren Christine Schaefer und Annika Schierbaum sich einig. Sie sind seit Oktober als OTA-Auszubildende an der ZAB GmbH tätig und vom Projekttag begeistert. »Ich habe schon eine Menge dazugelernt und Spaß macht es auch«, so Annika Schierbaum. Es muss also nicht immer Fastfood sein, auch Obst und Gemüse entpuppten sich als echte Leckerbissen, die ideal zum stressigen Arbeitsalltag von Operationstechnischen Assistenten passen. Wichtig ist natürlich auch, sich bei dem körperlich wie psychisch anstrengenden Job fit zu halten. Sport kann nach einem langen Arbeitstag im OP Wunder bewirken: Die 16-köpfige Projektgruppe verdeutlichte, dass sportliche Betätigung nicht nur entspannend wirkt, sondern auch dauerhaft von Vorteil ist – dem Körper zuliebe. Dazu gehören auch gezielte Entspannungsübungen, sodass sich Geist und Seele ebenfalls vom Arbeitstag erholen können. Man muss eben nur wissen, wie man sich nach einem anstrengenden Arbeitstag selbst etwas Gutes tun kann. Operationstechnische Assistenten arbeiten – wie der Name es bereits verrät – im Operationssaal, aber auch in der Ambulanz, Endoskopie und Zentralsterilisation. In der dreijährigen Ausbildung lernen sie in theoretischen und praktischen Blockphasen das Aufgabenspektrum von OTAs kennen: Dazu gehört zum einen das Anreichen von Instrumenten während der Operation, das Vor- und Nachbereiten der Gerätschaften, die Sicherung von sterilen Arbeitsbedingungen sowie die sorgfältige Dokumentation. Zum anderen übernehmen OTAs so genannte Springertätigkeiten, bei denen sie unter anderem für die Lagerung der Patienten zuständig sind. Diese spezielle Ausbildung wird seit 2002 an der Zentralen Akademie für Berufe im Gesundheitswesen GmbH angeboten. Mit der ersten OTA-Schule in Ostwestfalen-Lippe hat die ZAB GmbH eine Vorläufer-Funktion übernommen.