LWL präsentiert Wort des Monats April 2023, »Pielepogge«, zwischen Ente und Frosch

Westfalen, 24. April 2023

Wenn Kinder nach »Pielepoggen« keschern, sind sie in Westfalen, vor allem zwischen #Warendorf, #Gütersloh, #Herford und #Stemwede, auf der Suche nach Kaulquappen. Woher das Wort des Monats April 2023 kommt, wissen die #Sprachwissenschaft­ler des Land­schaftsver­bandes #Westfalen Lippe (LWL).

»Der 2. Bestandteil des Wortes ist Pogge, also der #Frosch – die Verkleinerungsform ›Pöggsken‹ ist durch das Gedicht des Mundartenschriftstellers Augustin Wibbelt sehr bekannt geworden«, erklärt Markus Denkler, Geschäftsführer der Kommission für #Mundartforschung und #Namenforschung beim LWL. Der erste Bestandteil »piele« ist vielen als Lockruf für Enten und Gänse bekannt. Daraus entstanden sind auch kosende Wortbildungen wie »Pielant«, für die Ente, oder »Pielegaus« für die Gans. Sie gehören insbesondere der Kindersprache an. »Auch wenn Kaulquappen nicht mit ›piele‹ angelockt werden, ist dieses Muster dann auf #Froschlarven übertragen worden«, so Denkler.

Verbreitet sind auch Lautvarianten wie »Pielpoch«, »Puipoggen« oder »Pillerpobben«. Das Plattdeutsche kennt neben »piele« übrigens noch einige weitere Lockrufe für Tiere.

Hier ein kleines Glossar

  • Für Enten und Gänse »gack«, »niep«, »piele«

  • Für Fohlen »hiss«

  • Für Hühner, besonders Küken »kluck«, »putt«, »tick«, »tuck«

  • Für Katzen »mies«, »munz«

  • Für Rinder, besonders Kälber »kiss«, »nüss«

  • Für Schafe und Ziegen »zuck«

  • Für Schweine, besonders Ferkel »fick«, »kipp«, »mutt«, »püss«