Die Zukunft der Alten #Weberei, Gütersloh 2007

  • Die Weberei ist insolvent – trotz guter Umsätze und städtischer Fördermittel scheint das vermeintliche »Kulturzentrum« ein Selbstbedienungsladen für »alternative« Protagonisten gewesen zu sein.

#Gütersloh, März 2007

Jüngster Schritt in der Entwicklung der Alten Weberei ist der Vorschlag des Insolvenzverwalters Dr. Norbert Küpper, die gemeinnützige Pari Sozial GmbH zum Träger des vermeintlichen Kulturzentrums zu machen. 

Vor dem Hintergrund, dass der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband, alleiniger Gesellschafter der Pari Sozial GmbH, soziale Dienste bietet und nicht im Zusammenhang mit dem Begriff »Kultur« steht, erscheint der Vorschlag, die #Pari #Sozial GmbH zur Trägerin der Weberei zu machen, abwegig. In der Vergangenheit hat sich das kulturelle Angebot der #Weberei auf alternativ angehauchte #Töpferkurse, #Theaterkurse und #ökologische Kindergruppen beschränkt.

Auch der deutliche Zusammenhang mit der linken Szene, beispielsweise antifaschistischen Gruppen, spricht nicht für eine erhaltenswerte Gemeinnützigkeit. In der Vergangenheit scheint das vermeintliche »Kulturzentrum« ein Selbstbedienungsladen für die zahlreichen Protagonisten des Vorstands und des #Betreibervereins gewesen zu sein – Millionenumsätze und städtische Fördermittel sind hier versickert, Gehälter für offensichtlich unfähige Verantwortliche wurden in immenser Höhe bezahlt.

Erhaltenswert ist allein die pittoreske Anmutung der alten Industriegebäude, die unter der Ägide eines fähigen privaten Betreibers für Furore weit über Gütsels Grenzen hinaus sorgen könnte, wie zahlreiche Beispiele in anderen deutschen Städten belegen. Das wäre eine wünschenswerte Perspektive für die Zukunft der Weberei und #Bereicherung der recht ausgedünnten Gütersloher Kulturszene.