Gütersloh, unvergessliche Torten, Konditorweltmeister Christian Ibrügger

  • Eine unvergessliche Torte für ein unvergessliches Fest bäckt Konditorweltmeister Christian Ibrügger.

Gütersloh, Januar 2005

Die Tradition der #Hochzeitstorte geht bis ins antike Rom zurück. Zum Hochzeitsfest wurde ein Mandelkuchen gebacken, den man über dem Kopf der Braut zerbrochen hat. Die Hochzeitsgäste sammelten die Krümmel vom Boden und aßen sie. Man versprach sich Glück und Gesundheit. Später war eine große Hochzeitstorte Ausdruck von hohem Ansehen des Brautpaares. Die Gäste brachten zur Feier Kuchen und Torten mit, diese wurden aufeinandergestapelt – so entstand die typische Form der Hochzeitstorte. Die5fünf Etagen der traditionellen Hochzeitstorte symbolisieren Geburt, Kommunion oder Konfirmation, Heirat, Kinderreichtum und den Tod. Das Brautpaar küsst sich über der Hochzeitstorte. Es ist wichtig sie nicht zu berühren oder gar umzustoßen, um einen reichen Kindersegen nicht zu gefährden. Das gemeinsame Anschneiden der Hochzeitstorte ist und bleibt einer der Höhepunkte der Hochzeitsfeier – oft wird dazu ein mit einer Schleife verziertes Messer benutzt. Wer beim Anschneiden die Hand oben hat, wird auch in der gemeinsamen Ehe das Sagen haben.

Kaffebohnen in der Hochzeitstorte

Ein weiterer Brauch ist das Einbacken von 2 #Kaffebohnen in die Hochzeitstorte: Wer die geröstete Bohne in seinem Stück findet, kann sich glücklich schätzen: Man verspricht sich eine baldige Verlobung. Wer jedoch die ungeröstete erwischt, bleibt nach dem Brauch für immer ledig. Die oberste Etage wird eingefroren und bis zum ersten Hochzeitstag aufbewahrt. Doch Vorsicht: Der Konditor sollte Bescheid wissen, sodass dieses Stück besonders gebacken werden kann, denn nicht jede Zutat ist solange haltbar. Gerade bei Verzierungen und Füllungen aus #Sahne und #Butter oder Zucker Eiweiß Glasuren sollte die Torte nur kurze Zeit aufbewahrt werden. Am besten wartet man nicht bis zum ersten Jahrestag – auch einen Monat nach der #Hochzeit schmeckt die Torte noch …

Ibrügger #Bäckerei, #Konditorei

1930 wurde die Bäckerei mit Konditorei von Hans und Elisabeth Ibrügger eröffnet, die 1935 einen zweiten Backofen für Pumpernickel errichteten, das in den 30er Jahren die Spezialität des Betriebes war und weit über Güterslohs Grenzen hinaus exportiert wurde. 3 Jahre später wurde das Café eröffnet und schon bald aufgrund des Zweiten Weltkrieges mit dem gesamten Geschäft wieder geschlossen. Da Hans Ibrügger nicht aus dem Zweiten Weltkrieg wiederkehrte, wurde der Betrieb bis 1953 verpachtet und danach von Elisabeth Ibrügger und ihren Kindern Wilfried und Karin weitergeführt. 1981 übernahmen Wilfried Ibrügger und seine Frau Brunhild die Leitung des bekannten Konditorei Cafés. Mittlerweile sind auch die Söhne Hans Peter mit Ehefrau Birgit und Christian als 3. Generation im elterlichen Betrieb tätig und führen die Familientradition fort. Den bisherigen Höhepunkt der Firmengeschichte bildete 1999 Christian Ibrüggers Teilnahme an der Weltmeisterschaft im Konditorenhandwerk, bei der er den Weltmeistertitel im #Konditorenhandwerk nach Gütersloh holte.