Kritik an Super Nanny, Unterschriftenaktion, Deutscher Kinderschutzbund, Kreisverband Gütersloh

  • Der Deutsche Kinderschutzbund, Kreisverband Gütersloh, hat ­eine Unterschriftenaktion gestartet, die sich gegen die entwür­digende Darstellung von Familien im Fernsehen wendet.

Gütersloh, Juli 2005

Die Ausstrahlung der Fernsehsendung »Super #Nanny« auf #RTL hat zu einer Vielzahl von Fragen und Beschwerden beim Deutschen #Kinderschutzbund (DKSB) geführt. Die #Kritik des DKSB richtet sich unter anderem gegen die entwürdigende Darstellung von Familien. Deshalb nimmt der Kreisverband Gütersloh des DKSB an einer Unterschriftenaktion des DKSB Landesverbandes teil, um eine Grundsatzdiskussion über Erziehung anzustoßen. Dies ist nach Ansicht des DKSB äußerst dringlich, da auch bei anderen privaten Fernsehanstalten ähnliche Sendungen auf dem Vormarsch sind, wie »Super Mamas« auf RTL II und »Fit for Kids« auf Pro 7. Unterschriftenlisten liegen in der DKSB Geschäftsstelle in Gütersloh, Marienstraße 12 aus. Der Landesverband will die Unterschriftenlisten mit einem Offenen Brief an Verantwortliche an Medien und Politik schicken. Die Debatte über Erziehungsfragen müsse auf eine breitere und seriöse Basis gestellt werden, sagte DKSB Vorsitzende Elvira Kramer.

Der DKSB wendet sich im Hinblick auf die umstrittenen Fernsehsendungen gegen die entwürdigende Darstellung von Kindern »als Tyrannen der Familie und Eltern als gestresste, ihre Kinder nicht genug liebende #Trampeltiere«. Krähling: »Die Idee, daß eine #Erziehung nach Rezept andauernd erfolgversprechend sein kann, ist falsch. Veränderungen brauchen Zeit.« Ferner dürften Unterstützungssysteme und Hilfesysteme, die den Familien zur Seite stehen, nicht ausgeblendet werden. Kinder haben das Recht auf Förderung ihrer Entwicklung und auf eine Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit. In diesem Zusammenhang bedeute #Erziehung, #Kindern neben Liebe und Fürsorge auch Orientierung zu geben. Kinder sollten hierbei an Entscheidungen, die sie angehen entsprechend ihres Alters und ihrer Entwicklung miteinbezogen werden. Grenzen seien wichtig. Es gehe aber für die Kinder auch darum, dass die Grenzen in gewaltfreier Weise aufgezeigt würden und verständlich seien. Krähling: »Wenn Kinder ernstgenommen und respektiert werden, lernen sie auch, andere zu respektieren und sich für das, was ihnen wichtig ist, selbstbewusst einzusetzen.«

Hilfen zur Erziehung finden #Eltern beim Jugendamt, den Erziehungsberatungsstellen oder in den Elternkursen »Starke Eltern – starke Kinder« beim Deutschen Kinderschutzbund im Kreis #Gütersloh. Ansprechpartner beim DKSB Kreisverband Gütersloh sind Diplom Pädagogin Cornelia Krähling und Diplom Psychologin Bettina Flohr.