Silent Cut in Gütersloh, Friseurbesuch ohne Labern. Bisher rechtlich nicht möglich – bald soll’s erlaubt sein

Der neue, heiße Scheiß: Silent Cut. Friseurbesuch ohne Labern. Bisher rechtlich nicht möglich – bald soll’s erlaubt sein.

Was in Gütersloh derweil längst Standard ist: Silent Stadt. Man redet nicht miteinander. Und wenn doch, dann nur unverbindliche Belanglosigkeiten, die zu nichts führen. Wie beim Friseur. Womit sich der Kreis schlösse. Beziehungsweise auf das Notwendigste reduzierte, sachbezogene Inhalte (»Nein«, »Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass Sie komplett falschliegen«, »Wir melden uns«, »Wann passt es Ihnen?« et cetera).

Die Digitalkompetenzkommission der Stadtverwaltung kündigt indes die Entwicklung einer substituierenden »Barber App« an, die dank KI auf der Basis von Shit GPT die Friseurgespräche (auf Wunsch) ersetzen soll. Mit Fördermitteln aus dem LEADER Programm wird bereits an der Realisierung gearbeitet. Zum Projektteam gehören neben einer Münchner IT Gesellschaft i. L. auch ein Büro aus Düsseldorf sowie ein Büro aus Münster. Dr. Arne B. Langlos von der Steuerungsgruppe GT9 erklärt: »Wir arbeiten derzeit an den standortbezogenen Einstiegsfloskeln, um eine optimale Benutzerfreundlichkeit unter Beachtung des Datenschutzes zu realisieren. Im Rahmen einer Bürgerbeteiligung und unter Einbeziehung des Potsdamer Projektbüros ›WirMACHen.DIgiTAL‹ liegen bereits Vorschläge auf dem Tisch, über die im Rahmen des bundesweit ersten Friseur Hackathons OWL abgestimmt werden soll. Das reicht von Klassikern wie ›Wie geht’s?‹ über ›Was machen wir heute Schönes?‹ bis hin zu spezifischeren Sätzen, etwa ›Und sonst?‹, ›Das ist heute aber auch wieder‹ oder etwa ›Es wird immer schlimmer!‹«.

Die User können per Bluetooth von ihrer Smartwatch via LORAWAN unter Zuhilfenahme von 5G Technologie (sobald lokal verfügbar) aus einer kuratierten Palette von Themen wählen: Kein Thema, Beliebiges Thema, Wetter, Familie, Politik, Religion, Gesellschaft, Kultur, Fußball, Allgemeines, Feuilleton. Im Rahmen des Hackathons wird es einen Impulsvortrag samt Podiumsdiskussion geben, sodass sich die Bürger umfassend an der Themenliste beteiligen können. »Themen wie Klimaschutz, Vegane Ernährung und Rassismus sind leider aus datenschutzrehctlichen Gründen ausgeschlossen«, erläutert Projektmanagerin Lena Jakobtorweihen vom Berliner Büro »Stadt.BEraTUNG«. Die EU fördert das Projekt im Rahmen der Programme EFRE und LEADER mit Bundesmitteln in Höhe von 3,87 Millionen Euro.

Notwendig zur Realisierung des Silent Cut ist eine Anpassung der Artikel 5, 17 und 33 der Bundesfriseurbesuchsbegleichtgesprächsverordnung (FBBGV) sowie die Inkraftsetzung (nach Abstimmung mit der EU Kommission) der jeweiligen Landesarbeitsberufsernsthaftigkeitsregulierungsverordnung (LABER) und der Bundeslangarbeitsberufsluminanzaktivitäsregulierungsvereinbarung (BLABLA).